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Grußwort anlässlich des "Konzerts für den Frieden" in der Residenz am 05. 08. 2009

Residenz des Botschafters von Japan
05. August 2009

 

Sehr geehrter Herr Prof. Bahr,
sehr verehrte Frau Dr. Vollmer,
sehr verehrte Frau Rawert,
sehr geehrter Herr Rektor Miyata,
sehr verehrte Exzellenzen und Kollegen aus zahlreichen Botschaften,
verehrte Kolleginnen und Kollegen aus dem Auswärtigen Amt,
sehr verehrte Frau Dr. Minz,
sehr verehrte Frau Rosenberg,
sehr geehrter Herr Görger,
meine sehr verehrten Damen und Herren,

für Ihre Anwesenheit beim heutigen "Konzert für den Frieden" danke ich Ihnen vielmals.

Die Hiroshimastraße, in der die Botschaft von Japan liegt, hieß früher Graf-Spee-Straße. Ihre Umbenennung in Hiroshimastraße erfolgte knapp ein Jahr nach dem Fall der Berliner Mauer zum 1. September 1990 auf einen Beschluss der Bezirksversammlung von Tiergarten hin. Im folgenden Jahr wurde auch die nahegelegene, den Landwehrkanal überspannende Graf-Spee-Brücke in Hiroshimasteg umbenannt.

Den Hintergrund für diese Umbenennung bildete einmal der Wunsch, den Namen einer Straße zu ändern, die an einen ehemaligen Militär erinnerte, aber vor allem auch das Gefühl der Solidarität mit der Stadt Hiroshima, da die erste Atombombe vielleicht über Berlin hätte abgeworfen werden können.
Ich möchte der Stadt Berlin sowie dem Bezirk Berlin-Mitte und den hier lebenden Menschen hierfür erneut meinen Dank aussprechen.

Mit dem Amtsantritt von US-Präsident Obama und seiner Rede in Prag am 5. April scheint sich die Welt nun anzuschicken, einen großen Schritt in Richtung einer "Welt ohne Kernwaffen" zu machen. Für Japan war es besonders beeindruckend, dass ein amerikanischer Präsident verkündet hat, man habe als das Land, das als erstes Kernwaffen einsetzte, eine moralische Verpflichtung dahingehend, sich für die Verwirklichung einer Welt ohne Kernwaffen einzusetzen.

Am 7. Juli kamen er und der russische Präsident Medwedjew bei ihrem Gipfeltreffen überein, das Nachfolgeabkommen für das sogenannte START-I-Abkommen über die Reduzierung strategischer Nuklearwaffen noch in diesem Jahr zu unterzeichnen. Es steht zu hoffen, dass dies in Zukunft zu nuklearen Abrüstungsverhandlungen führt, die auch die anderen Kernwaffenstaaten einschließen.

Auch der Außenminister von Japan, Herr Hirofumi Nakasone, hat im April dieses Jahres "Elf Zielvorgaben für die globale nukleare Abrüstung" vorgeschlagen. Das Internationale Komitee für nukleare Nichtverbreitung und Abrüstung, das auf Initiative der Regierungen Japans und Australiens ins Leben gerufen wurde, diskutiert derzeit über diese Themen.

Auch in diesem Jahr gedenken wir der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. beziehungsweise 9. August. Heute ist der Vorabend des Jahrestages des Atombombenabwurfs auf Hiroshima. Es darf kein drittes Mal einen Einsatz von Kernwaffen auf der Welt geben. Es ist mir deswegen eine große Ehre, hier in der Hiroshimastraße in Berlin zusammen mit Ihnen einem Konzert beizuwohnen, das dem Gedenken an den Frieden gewidmet ist. Zugleich ist es mein inniger Wunsch, dass dieses Jahr einen Neubeginn in Bezug auf die nukleare Abrüstung markieren möge.

Schließend möchte ich einige der zahlreichen Personen vorstellen, die dabei mitgewirkt haben, dass das heutige Konzert in dieser Form stattfinden kann.

Zunächst möchte ich Herrn Prof. Egon Bahr nennen. Herr Prof. Bahr war, wie Ihnen allen bekannt ist, Staatssekretär im Bundeskanzleramt, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und einer der Architekten der deutschen Ost-Politik. Immer wieder äußert er sich auch zu Fragen des Friedens. So erschien am 9. Januar dieses Jahres in der FAZ der Beitrag "Für eine atomwaffenfreie Welt", als dessen Mitautor er neben dem früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, dem früheren Bundeskanzler Helmut Schmidt und dem früheren Außenminister Hans-Dietrich Genscher fungiert. Diesen Artikel möchte ich heute an Sie alle verteilen. Dafür, dass Sie, Herr Prof. Bahr, sich bereit erklärt haben, einen Vortrag zu halten, danke ich Ihnen vielmals.

Mein Dank gilt auch der früheren Präsidentin des Deutschen Bundestags, Frau Dr. Antje Vollmer. Als ich ihr im Juni einen Besuch abstattete und von meiner Idee eines Konzerts für den Frieden erzählte, erklärte sie sich sofort bereit, diese Idee zu unterstützen. Sie, Frau Dr. Vollmer, haben freundlicherweise Ihre Teilnahme an dieser Veranstaltung zugesagt und zudem Herrn Prof. Bahr als Vortragenden empfohlen.

Des Weiteren möchte ich Herrn Prof. Miyata, Rektor der Hochschule der Künste Tokyo, sowie Herrn Prof. Sawa danken. Das Symphonieorchester der Hochschule der Künste Tokyo wird am 7. August das Eröffnungskonzert des diesjährigen "Young Euro Classic Festivals" bestreiten. Herr Prof. Sawa hat die Idee des heutigen Konzerts ebenfalls von Beginn an unterstützt, und er wird zusammen mit seinen Kolleginnnen und Kollegen Werke zur Aufführung bringen, die in besonderer Weise mit dem Gedanken an den Frieden verknüpft sind.

Abschließend möchte ich allen heute Abend Anwesenden von ganzem Herzen für ihr Kommen danken. Die Musik ist in besonderem Maße dazu geeignet, uns alle beim Nachdenken über den Frieden miteinander zu verbinden. Auch mit Blick auf den Vortrag von Herrn Prof. Bahr wünsche ich Ihnen nun einen anregenden und zugleich zu Herzen gehenden Abend.

Vielen Dank.

 

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