Ortsnamen - Übersicht für den Buchstaben B

Barver

Udolphs Fakten und Recherchen:

Alte Bezeichnungen: 12./13. Jahrhundert Bervere, 1350 Beruere  1549 Barwerden, um 1700 Barver

Deutlich erkennbar ist die alte Straße östlich des Ortes. Auch eine Eisenbahn und die Bundesstraße queren das Feuchtgebiet bei Barver, der "Fährstelle am Wald".

Barwede

Udolphs Fakten und Recherchen:

Alte Bezeichnungen: 888 Beriuuidi, 1309 Bereweden, 1495 Barwedel, 1535 Barwedel, 1566 Barweddell, 1609 Barwede

Es ist kaum daran zu zweifeln, dass bei diesem Ortsnamen ein Kompositum vorliegt und dass man daher den Ortsnamen in "Beri-widi" zerlegen kann. Wenn das richtig ist, wird im Grundwort "widu" anzusetzen sein. Darin darf "wede" für "Wald" vermutet werden. "Bêr, bâr, ber, beier, beer" bedeutet "Eber"

Udolphs Fazit

Der Ortsname bedeutet also vermutlich "Schweinewald", bezogen auf die Eichelmast.

Basdahl

Udolphs Fakten und Recherchen:

Alte Bezeichnungen:

1297 in loco Bodesdal, 1549 Baßdal

Im zweiten Teil steckt klar niederdeutsch dal "Tal"; und im ersten Teil? Wahrscheinlich zu erklären wie Basfelder Hof: 1398 zu Basfelde, 1537 Bachsfeldtt, 1587 Bachsfelde, 1590 Basfelt, 1715 Bassfeld; † Bassleben bei Helmstedt, 952 Bassallo, ca. 1150 Basselo; Baßberg, FlurN bei Hameln, (ca. 1470-80) na dem Basberge mer; Basbeck bei Osten, ca. 1250 Basbeke; Balsbeke, um 1280 Bastbecke, 1347 de Basbeke; Bassenfleth bei Stade, 1255 in Bassenvlete, 1268 in Bassenfleth.

Vielleicht zu althochdeutsch bar (*baza), lit. bãsas "barfüßig", aksl. bosъ "barfuß" einen Ansatz bhes- "abreiben, zerreiben, ausstreuen", wozu auch bhoso-s "nackt" gehört, „ursprünglich wohl bezogen auf kahlgewetzte, abgewetzte Stellen“. Das Germanische hat "daran Anteil und zwar mit den Wörtern Besen als "der Feger, Kehrer", bar "bar, blo", Grundbedeutung "blank" und Bast.

Die Namendeutung, die als "abgeriebene, zerriebene Stelle" gleich "ausgeriebenes, abgetragenes Tal", bleibt unsicher.

Bassu

Udolphs Fakten und Recherchen:

Alte Bezeichnungen: 856-865 Birxinon, 937 Birsina, 937 Bircsinun, 967 Bircsinun, 974 Birchisinu

Die Grundform lautet offenbar: "Birk-s-in-un" und bedeutet "Der Ort bei den Birken". Es ist eine sehr altertümliche, germanische Bildung; es bleiben noch Zweifel, ob diese Deutung richtig ist

Beckdorf

Udolphs Fakten und Recherchen:

Alte Bezeichnungen: 1442 Bekedorpe, Bekedorp, 1857 Beckdorf

Der Ortsname geht zurück auf das niederdeutsche "bēk(e)" für "Bach" und "-dorp" für "Dorf, Siedlung". Offenbar handelt es sich dabei um den Oberlaufnamen der Goldbeck.

Beckel

Udolphs Fakten und Recherchen:

Alte Bezeichnungen: 1189 Beklo, 1250 Boklon, 1211 Bekelen, 1288 Bekele, um 1289 Beklo, 1290 Becklen, um 1360 Bekele

Entstanden ist der Ortsname aus "bēk(e)" für "Bach" und "-loh" für "Wald“, also "Wald am Bach"; hier ist wohl die Delme gemeint.

Beedenbostel (LK Celle)

Udolphs Fakten und Recherchen:

Alte Bezeichnungen: 1051 Beginburstalle, 1057 Beginburstalle, 1060 usque ad fluvium Alera ad locum Buotenburstal, 1295 Benborstlem, 1318 Begenborstelde, 1330-1352 to beynborstle

Ältere Belege weisen auf die Grundform des Wortes "Begin-burstal" hin. "Burstal" kommt von "borstel" und bedeutet Siedlungsstelle. könnte es sich dabei um einen Vornamen handeln oder auch auf "Streit, Kampf" hinweisen.

Beeste

Udolphs Fakten und Recherchen:

Alte Bezeichnungen: vor 890 Biastun, um 900 Bieston, 9./10. Jahrhundert Biastum

Beesten ist ein zusammengesetzter Ortsname. Der erste Teil des Wortes geht auf das niederdeutsche Wort "bies" "Binse" zurück. Der zweite Teil geht auf das germanische tun zurück, es steht für Siedlung oder Ort. Im Englischen wurde es zu "town" und in Ortsnamen zu "-ton".

Udolphs Fazit:

Beesten ist also ein "Binsenort"

Belle

Udolphs Fakten und Recherchen: Bilehem, Belhem, Beleem, Belehem, Bellehamen, Beleham, Belham, Belheym, Belle

Der Ortsname ist umstritten, wie auch "Bielefeld", wo im ersten Teil auch "Bil-" steht. Eine sichere Deutung gibt es noch nicht. Es muss sich um die Bezeichnung für die geografische Lage handeln. Am ehesten kommt englisch "bile" "Kap, Landspitze" in Frage, das auch in Ortsnamen wie "Bilham" vorkommt.

Belum

Udolphs Fakten und Recherchen:

Alte Bezeichnungen: 1451 Bedelem 1453 Bedelhem, 1500 Bedelhemmer, 1762 Belum

Der Ortsname könnte auf den Vornamen "Bedo" zurückgehen, also "Siedlung des Bedo" bedeuten. Wahrscheinlich lässt sich der Ortsname von "badu" für "Kampf" ableiten.

Bendestorf

Udolphs Fakten und Recherchen:

Alte Bezeichnungen: 8./9. Jh. Bennestorf, 1004 Bennedesthorp, 1017 Bennedesthorp, 1025 Bennedestorp, 1157 Bennedesthorp, 10 bis 12. Jahrhundert Benestorf

Der Name Bennedesthorp/Bendestorf ist ein komplexer Ortsname, welcher aus den Elementen Bennedes- und -thorp besteht. Das Grundwort thorp beruht auf altsächsisch thorp, mittelniederdeutsch dorp in der Bedeutung von "Dorf, Gehöft".

Als ursprüngliches Erstelement des Namens Bennid kommen in erster Linie Rufnamen auf Bern-, wie Bernhard, Beringer, Berinher, Beringard, Berinfried (und andere) in Frage. Das Erstglied beruht hierbei auf althochdeutsch bero, altsächsisch bera "Bär" und die Kurzform Bennid wie auch der häufige Name Benno entstanden durch Assimilation des -r- an das darauffolgende -n-. Assimilation ist ein natürlicher Prozess innerhalb jeder Sprache.