Pädophilie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Pädophilie
ICD-10-/DSM-5-Code:
F65.4

DSM-IV-Code:
302.2

Der Begriff Pädophilie (von griechisch παῖς paisKnabe, Kind“ und φιλία philia „Freundschaft“) bezeichnet das primäre sexuelle Interesse an Kindern, die noch nicht die Pubertät erreicht haben. Sofern es dauerhaft ist und der Betroffene darunter leidet oder wenn die Person reale Sexualkontakte mit Kindern auslebt, wird Pädophilie als psychische Störung angesehen, und zwar als Störung der Sexualpräferenz (Paraphilie). Der Begriff Pädosexualität wird teilweise synonym zum Begriff Pädophilie benutzt. Teilweise wird er auch gezielt verwendet, um zwischen sexueller Präferenz (Pädophilie) und sexuellem Verhalten (Pädosexualität) abzugrenzen.

In der Sexualwissenschaft wird diskutiert, ob Pädophilie als sexuelle Identität angesehen werden muss. Eine Abgrenzung zwischen Pädophilie, bei der sich das begehrte Objekt im präpubertären Stadium befindet, und der unter Hebephilie beschriebenen Zuneigung zu Pubertierenden sowie der als Parthenophilie bzw. Ephebophilie bezeichneten Präferenz für post-pubertäre Jugendliche wird in der Öffentlichkeit oft nicht vorgenommen, ist aber sexualwissenschaftlich wie kriminologisch von großer Bedeutung.[1]

Eingrenzung des Begriffes

Grundlagen

Eingeführt wurde der Begriff als „Paedophilia erotica“ 1886 durch den Wiener Psychiater Richard von Krafft-Ebing in dessen Schrift Psychopathia sexualis.[2] Im Wesentlichen ist es bei seiner Definition geblieben. Für Pädophilie werden folgende Merkmale aufgeführt:

  • Das sexuelle Interesse gilt Kindern, die sich vor der Pubertät im Sinne der Geschlechtsreifung befinden.
  • Das sexuelle Interesse ist dabei primär, das heißt ausschließlich bzw. überwiegend und ursprünglich auf Kinder ausgerichtet.
  • Das sexuelle Interesse ist zeitlich überdauernd.

Grundlage für die Diagnosestellung einer pädophilen Sexualpräferenz sind heute die im Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD) sowie die im amerikanischen DSM-5 festgelegten Diagnosekriterien. Teilweise widersprechen sich die dort genannten Diagnosekriterien. Zudem gibt es weitere Pädophiliedefinitionen, die seltener verwendet werden und ebenfalls nicht einheitlich sind.

In der ICD-10, 2014, ist die Diagnose Pädophilie unter den Code F 65.4 im Kapitel der Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen (F 60 bis F 69) als Störung der Sexualpräferenz verortet. Definiert wird sie als „Sexuelle Präferenz für Kinder, die sich zumeist in der Vorpubertät oder in einem frühen Stadium der Pubertät befinden.[3] Pädophilie wird damit ausschließlich als „sexuelle Präferenz“ beschrieben. Maßgeblich sind hier die gedanklichen Vorlieben, die sich (in Anlehnung an Krafft-Ebing) vorrangig auf vorpubertäre Kinder richten müssen. Ob diese Fantasien ausgelebt werden oder nicht, bleibt offen und ist für die Diagnosestellung zweitrangig.

Im DSM-5, 2015, ist die Pädophilie, dort als Pädophile Störung bezeichnet, ebenfalls unter F65.4 als Paraphile Störung (Paraphilie) klassifiziert und setzt ein Mindestalter von 16 Jahren voraus. Ebenso muss der Betroffene mindestens fünf Jahre älter sein als das Kind. Zu bestimmen ist außerdem, ob es sich bei der Störung um einen Ausschließlichen Typ (nur auf Kinder orientiert) oder einen Nicht ausschließlichen Typ handelt, ob die Person Sexuell orientiert auf Jungen, Sexuell orientiert auf Mädchen oder Sexuell orientiert auf Jungen und Mädchen ist; weiterhin ob die Pädophilie Beschränkt ist auf Inzest. Nicht einzuschließen sind Spätadoleszente, die sich in einer dauerhaften sexuellen Beziehung mit einem bzw. einer 12- oder 13-jährigen Partner bzw, Partnerin befinden.[4] Die Diagnosemerkmale nach DSM-5 sind sowohl präferenz- als auch verhaltensorientiert. Das heißt, die Diagnose Pädophilie kann sich sowohl auf sexuelle dranghafte Bedürfnisse oder Fantasien beziehen, als auch auf konkrete sexuelle Handlungen mit Kindern. Nach der verhaltensorientierten Definition können sämtliche Missbrauchstäter als pädophil eingestuft werden, auch wenn sie – anders als nach Krafft-Ebing – in ihrer Sexualität nicht primär auf Kinder ausgerichtet sind.

Von den Psychologen der Berliner Charité wird Pädophilie als die „ausschließliche oder überwiegende sexuelle Ansprechbarkeit durch vorpubertäre Kinderkörper“ bezeichnet.[5] Über das sexuelle Verhalten einer Person sage der Begriff nichts aus, sondern lediglich über die sexuelle Ausrichtung auf das vorpubertäre Alter. Schmidt bezeichnet Pädophile als „Männer, deren sexuelle Wünsche und deren Wünsche nach Beziehung und Liebe vorrangig oder ausschließlich auf vorpubertäre Kinder gerichtet sind, wobei diese drei Bereiche – Sexualität, Beziehung, Liebe – wie bei anderen Menschen auch unterschiedlich gewichtet sein können“.[6] Im Unterschied zu den diagnostischen Kriterien des ICD und des DSM betont Schmidt damit den emotionalen Aspekt der pädophilen Sexualpräferenz. Davison und Neale legen in ihrem Lehrbuch „Klinische Psychologie“ hingegen eine primär verhaltensorientierte Definition zugrunde, wenn sie Pädophile als Menschen, die durch körperlichen und oft auch sexuellen Kontakt mit präpubertären Kindern, mit denen sie nicht verwandt sind, sexuelle Befriedigung erlangen. beschreiben.[7]

Pädophilie liegt dann nicht vor, wenn zwar eine sexuelle Erregbarkeit durch Kinder besteht, diese aber nicht primär ist. In mehreren phallometrischen Studien konnte nachgewiesen werden, dass ein hoher Prozentsatz erwachsener Männer durch präpubertäre Stimuli sexuell erregt wurde. So kam Wolfgang Berner in entsprechenden Studien auf einen Anteil von 25 %.[8] Im Unterschied zu Pädophilen jedoch interessieren sie sich sexuell in erster Linie für Erwachsene. Ebenso sind Pädophile teils auch durch Erwachsene stimulierbar, interessieren sich aber in erster Linie für Kinder. Im Fall der nicht primär durch Kinder stimulierbaren Erwachsenen spricht man bisweilen auch von Pseudopädophilie. Originäre Pädophile werden zur besseren Abgrenzung auch als strukturiert pädophil bezeichnet, da ihre sexuelle Orientierung fest in der Persönlichkeitsstruktur verankert ist. Teilweise spricht man auch von Kernpädophilen. oder Primärpädophilen.

Abgrenzen lässt sich die Pädophilie von der Hebephilie, die eine Präferenz für Pubertierende im Alter von etwa elf bis vierzehn Jahren beschreibt.[9][10] Für das sexuelle Interesse an Jugendlichen nach oder in einem späten Stadium der Pubertät werden die Bezeichnungen Ephebophilie (männliche Jugendliche) und Parthenophilie (weibliche Jugendliche) verwendet.[5][11] Beide Begriffe wurden erstmals 1906 von Magnus Hirschfeld eingeführt.[12]

Richtet sich das primäre sexuelle Interesse des Pädophilen auf Kleinkinder im Alter unter drei Jahren, spricht man nicht mehr von Pädophilie, sondern von Infantophilie.[13] Dieser Begriff ist in der Fachterminologie nicht offiziell anerkannt und wird nach ICD-10 als „Sonstige Störungen der Sexualpräferenz“ unter F 65.8 klassifiziert.

Mit dem Begriff Päderastie werden sexuelle Beziehungen erwachsener Männer zu geschlechtsreifen männlichen Jugendlichen bezeichnet, wie sie kulturbedingt z. B. im antiken Griechenland toleriert wurden. Dieser Begriff gilt heute als veraltet und taucht in neueren sexualmedizinischen Klassifikationen nicht mehr auf.[5]

Der Begriff Korophilie (von gr. korē κόρη ‚Mädchen‘) wurde 1914 von Hirschfeld eingeführt, um eine Präferenz von erwachsenen Frauen für junge Mädchen zu bezeichnen, und er setzte ihm den Begriff Pädophilie für vergleichbare männliche Beziehungen gegenüber.[14] Mit dieser Bedeutung ist Korophilie auch heute in einigen Fachbüchern zu finden.[15] Wie bei den meisten der Begriffe aus seinem System werden heute die weiblichen Begriffe sehr selten verwendet, und es besteht die starke Tendenz, dass das Geschlecht der begehrenden Person für viele irrelevant wird, also Beziehungen sowohl von Frauen, als auch von Männern zu Mädchen gemeint sind.[16] Auf Englisch gibt es die Schreibweisen corophilia. und korophilia. Erstere wird wie der deutsche Begriff manchmal fälschlicherweise für Koprophilie verwendet.[17] Da das altgriechische kóros κόρος ‚Jüngling‘ bedeutet, wird korophilia seit spätestens 1997 von manchen als Anziehung zu Buben oder jungen Männern beschrieben,[18][19] eine Entwicklung, die auf Deutsch noch nicht gesichtet wurde.

Weitere Verwendungen des Begriffes in der Öffentlichkeit und in den Medien

In gesellschaftlichen Debatten und in der Berichterstattung in den Medien wird die Bezeichnung Pädophilie oft nicht im sexualwissenschaftlichen Sinne verwendet, wenn grundsätzlich alle Täter, die Kinder sexuell missbrauchen, als Pädophile bezeichnet werden. Vor allem sexueller Missbrauch innerhalb der Familie wird nicht im sexualwissenschaftlichen Sinne eingeordnet, da es sich hierbei häufig um Täter handelt, deren Sexualität primär auf Erwachsene ausgerichtet ist.

Die von der sexualmedizinischen Definition abweichende Verwendung des Begriffes Pädophilie in den Medien wurde u. a. in der Berichterstattung zu den Verbrechen von Marc Dutroux deutlich. Da dieser in den Medien weltweit als Pädophiler dargestellt wurde,[20][21] sah sich das abschließende Gutachten, das unüblicherweise von insgesamt vier Psychiatern und einem Psychologen einstimmig verfasst wurde, veranlasst, mit Nachdruck festzustellen, dass er nicht den diagnostischen Kriterien der Pädophilie entspreche, sondern vielmehr ein gegenüber Gewalt empfindungsloser Psychopath, der aus Machtstreben und Geldgier gehandelt habe, allerdings voll schuldfähig sei.[22]

Auch in der Berichterstattung über Übergriffe von Priestern auf minderjährige Jungen werden diese meistens als pädophile Taten bezeichnet, obwohl eine Studie aufzeigte, dass nur eine Minderheit der Priester, die sexuelle Übergriffe begingen, den diagnostischen Kriterien der Pädophilie entsprechen.[23]

Personen, deren sexuelles Interesse Jugendlichen gilt, werden in der Öffentlichkeit ebenfalls oft als Pädophile bezeichnet, obwohl es sich aus sexualmedizinischer Sicht hierbei um hebe-, ephebo- oder parthenophile Neigungen handelt.[5]

Pädosexualität

Der Begriff „Pädosexualität“ wird einerseits als Unterscheidung, andererseits als Synonym für den Begriff Pädophilie verwendet und von einigen Interessengruppen aus unterschiedlichen Motiven klar bevorzugt.

Eine sehr frühe Erwähnung des Begriffs erfolgte in einem 1968 von Spijker veröffentlichten Buch mit dem Titel Die gleichgeschlechtliche Zuneigung. Homotropie: Homosexualität, Homoerotik, Homophilie, und die katholische Moraltheologie. In Analogie zu diesen Begrifflichkeiten verwendete er die Unterscheidung zwischen Pädosexualität/pädosexuell – Pädoerotik/pädoerotisch – Pädophilie/pädophil und benutzte auch das bei ihm übergeordnete Adjektiv pädotrop („Anziehung zu Kindern“), welches schon davor in anderer Bedeutung manchmal in der Pädagogik vorkam, eindeutiger als pädagotrop bezeichnet.[24] Auch bei einer Literaturanalyse über Homotropie von Ott aus dem Jahre 1979 tauchte diese Unterscheidung auf und er verwendete ebenfalls explizit den Begriff Pädotropie.[25] Im selben Jahr wird in einem niederländischen Pädophilen-Magazin postuliert, dass eine Befreiung der Homosexualität nur mit einer Befreiung der pedoseksualiteit einhergehen könne.[26] In der chronologischen Übersicht von Martijn taucht der Begriff ab diesem Zeitpunkt immer wieder auf.[27] Im Jahr darauf bemerkten auch die deutschen Zeitschriften Spiegel[28] und Emma[29] die Verwendung als Selbstbezeichnung. In der deutschen und englischen Sexualwissenschaft stieg die Häufigkeit der Verwendung aus Gründen der Differenzierung ab etwa 1987 langsam an.

Heute stehen bei der Verwendung des Begriffs folgende Aspekte zur Diskussion:

  • Menschen, die sexuellen Missbrauch erlebt haben, empfinden den Begriff „Pädophilie“ oft als verschleiernd und verharmlosend, da er eine gegenseitige Liebe vortäusche, wo es in Wahrheit um einen rücksichtslosen Machtmissbrauch durch den Erwachsenen gehe. Viele Opferverbände fordern deshalb, den Begriff „Pädophilie“ generell durch „Pädosexualität“ zu ersetzen, denn damit werde unzweifelhaft benannt, worum es gehe; nämlich um eine sexuelle Begierde, die mit Liebe nichts zu tun habe.[30]
  • Genau andersherum beläuft sich die Argumentation der pädophilen Interessenvertreter. Für sie passt der Terminus von der „Pädosexualität“ gut in das sprachliche Schema der Begriffe „Heterosexualität – Bisexualität – Homosexualität“. Der Ausdruck „Pädosexualität“ sei deshalb gut geeignet, die vermeintliche Gleichwertigkeit mit anderen Sexualformen zu betonen (→Seelische Störung oder sexuelle Orientierung?).
  • Andere Ansätze legen Wert auf die Unterscheidung zwischen „Pädophilie“ als reiner Präferenz (auf Gefühls- und Gedankenebene) und dem Verhalten in Form sexueller Übergriffe auf Kinder.[5] Der Begriff „Pädophilie“ bezeichnet demnach nur die sexuelle Präferenz, aus der sich Handlungsimpulse ergeben können, aber nicht müssen. Kommt es jedoch zu strafbaren Handlungen – also zu real ausgelebter Sexualität mit Kindern – spricht man nicht mehr von „Pädophilie“, sondern von „Pädosexualität“. Von pädosexuellem Verhalten kann man nach diesem Begriffsmodell auch dann sprechen, wenn ein sexueller Kindesmissbrauch nicht auf eine primär-pädophile Präferenz zurückzuführen ist, sondern der Täter aus anderen Beweggründen handelt (z. B. als sog. Ersatzobjekttäter oder als sadistischer Gewalttäter). Auf dieses Modell greift auch die Charité zurück und will damit zwei verschiedenen Aspekten Rechnung tragen: Zum einen soll darauf hingewiesen werden, dass eine pädophile Präferenz nicht zwangsläufig zum sexuellen Missbrauch eines Kindes führen muss, gleichzeitig soll deutlich gemacht werden, dass ein sexueller Kindesmissbrauch unterschiedliche Motivlagen haben kann.[5]
  • Pädophile selbst unterscheiden mit den beiden Begriffen manchmal zwischen Personen, die rein sexuelle Kontakte haben, und jenen, die eine Beziehung auch oder nur auf anderen Ebenen unterhalten.

Phänomenologie

Prävalenz und sexuelle Orientierung

Über die Zahl pädophiler Menschen gibt es keine zuverlässigen Angaben. Vorsichtige Schätzungen gehen von 50.000 bis 200.000 pädophilen Männern in Deutschland aus.[31] Internationale Studien gehen davon aus, dass bei etwa 1 % aller erwachsenen Männer eine primärpädophile Ausrichtung vorliegt,[32] wohingegen Forscher der Universität Regensburg nach einer Befragung von rund 8700 deutschen Männern vermuteten, dass weniger als 0,1 Prozent der männlichen Bevölkerung die Diagnosekriterien für eine pädophile Störung im Sinne des DSM-5 erfüllen.[33]

Es gibt homo-, hetero- und bisexuelle Pädophile.[30] Anhand einer statistischen Auswertung basierend auf Teilnehmern des Präventionsprojekts Dunkelfeld der Charité zeigte sich, dass der Anteil bisexueller Pädophiler gering ist. Die meisten sind entweder auf Mädchen oder auf Jungen orientiert, wobei der Anteil der homosexuellen Pädophilen geringfügig größer war. Bei den nicht-ausschließlich Pädophilen zeigte sich eine Verteilung von jeweils etwa einem Drittel homosexuell, heterosexuell und bisexuell orientierter Patienten.[34]

Kinder in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften unterliegen keinem höheren Risiko, Opfer sexuellen Missbrauchs zu werden. Täter in sog. Kindesmissbrauchsdelikten sind ganz überwiegend (zirka 95 Prozent nach Erkenntnissen des Sicherheitsberichts der Bundesregierung) Männer aus dem heterosexuellen nahen Lebensumfeld der Kinder. Das Missbrauchsrisiko für Mädchen ist dreimal höher als für Jungen. Damit liegt das Missbrauchsrisiko für Kinder, die bei einem lesbischen Paar aufwachsen und für Mädchen, die bei einem schwulen Elternpaar aufwachsen, schon statistisch sehr viel niedriger als bei Kindern in heterosexuellen Partnerschaften. Statistische Zahlen zu diesem Punkt gibt es allerdings nicht – es wird argumentiert, dass das Risiko auf Grund hoher sozialer Kontrolle auch hier deutlich niedriger liege als bei heterosexuellen Paaren. Somit findet ein weit verbreitetes Vorurteil keinerlei Bestätigung in der Forschung.[35][36]

Alter des Kindes

Nach sexualmedizinischer Definition richtet sich das sexuelle Interesse der Pädophilen auf Kinder vor Beginn der Pubertät im Sinne der biologischen Geschlechtsreifung.[5][37] Da die Ausprägung der sekundären Geschlechtsmerkmale bei Kindern individuell sehr verschieden einsetzen kann, sind exakte Altersangaben nicht möglich. Im Allgemeinen ist das primäre Interesse der Pädophilen auf Kinder von etwa 4–14 Jahren ausgerichtet, wobei es zwei Gipfel in der Alterspräferenz gibt: Der eine Gipfel liegt bei fünf bis sechs Jahren, der andere bei elf bis zwölf Jahren.[37] Das sexuelle Begehren ist beim konkreten Pädophilen in der Regel auf einen dieser beiden Abschnitte beschränkt, erlischt in der Regel aber spätestens bei der Ausprägung sekundärer Geschlechtsmerkmale beim Kind.[5]

Pädophilie bei Frauen

Pädophile Neigungen sind auch bei Frauen nachgewiesen, über die genaue Häufigkeit gibt es keine gesicherten Erkenntnisse. In einigen der wenigen Veröffentlichungen zu diesem Thema wird davon ausgegangen, dass es sich um Einzelfälle handelt.[38][30] Peter Fiedler vom psychologischen Institut in Heidelberg vertritt die Ansicht, dass von den Frauen, die sexuelle Übergriffe an Kindern begangen haben, „anteilmäßig ein mehr oder weniger großer Prozentsatz immer auch die Kriterien der Pädophilie-Diagnose erfüllt.“[39][40]

Komorbidität

Oft tritt die Störung komorbid mit affektiven Störungen (als Folge der Pädophilie), Angststörungen, Substanzmittelmissbrauch oder anderen Paraphilien auf.[7]

Aspekte der pädophilen Sexualpräferenz

Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht bei der Pädophilie die primäre sexuelle Ausrichtung auf Kinder. Diese ist nicht zwingend koital ausgeprägt; Pädophile können bereits durch Situationen erregt und befriedigt werden, in denen kein Körperkontakt zu einem Kind besteht. Bei Situationen mit Körperkontakt kann bereits das Berühren des Kindes allein als erregend empfunden werden, ohne dass diese Berührungen im Genitalbereich stattfinden müssen. Der Wunsch nach dem Vollzug des Koitus mit dem Kind scheint bei Pädophilen seltener anzutreffen zu sein.[31]

Neben dem sexuellen Interesse ist bei Pädophilen ein Bedürfnis nach emotionaler Nähe zu Kindern festzustellen. Viele Pädophile verlieben sich in Kinder und wünschen sich echte wechselseitige Liebesbeziehungen zu Kindern.[37][41] Manche Pädophile empfinden ihr Leben als unvollständig und emotional destabilisierend, wenn ihr Wunsch nach emotionaler Nähe keine Erfüllung findet. Überproportional viele Pädophile arbeiten in entsprechenden Berufen, z. B. als Erzieher oder in der Jugendbetreuung, um Umgang mit Kindern zu haben.[42]

Das Bedürfnis nach körperlicher und emotionaler Nähe ist individuell sehr verschieden ausgeprägt und gewichtet. Die Bedürfnislagen können sowohl einzeln als auch zusammen im Vorder- oder Hintergrund stehen.

Auswirkungen auf Betroffene

Welche Auswirkungen die pädophile Sexualpräferenz für den Pädophilen selber hat, ist von zahlreichen Faktoren abhängig und in seiner Gesamtheit kaum erforscht. Für Pädophile, die sexuell abstinent leben, sei es aus Angst vor juristischen Konsequenzen oder aufgrund einer generellen Ablehnung pädosexueller Kontakte, bedeutet dies in erster Linie den Verzicht auf die Erfüllung sexueller und emotionaler Bedürfnisse.[6] Da Pädophile eine der geächtetsten Randgruppen der Gesellschaft darstellen, sind sie zudem meist gezwungen, ihre Neigungen selbst vor Freunden und der Familie zu verheimlichen, da ein Bekanntwerden oft eine völlige gesellschaftliche Isolation bis hin zur Scheidung, Job- und Wohnungsverlust nach sich zieht.[31] Viele Pädophile empfinden zudem die sexuellen Impulse an sich als extrem belastend und verurteilen sich selbst für ihre Neigung oder leiden unter der Angst, den Impulsen nachzugeben und einen sexuellen Übergriff zu begehen.[30][43][44] Als Folge der beschriebenen Problematiken kommt es bei vielen Pädophilen zu Folgeerkrankungen, wie z. B. Depressionen oder Substanzmittelmissbrauch.[44][30]

Nutzung legaler und illegaler Medien zur sexuellen Stimulation

Viele Pädophile nutzen Darstellungen von Kindern zur sexuellen Stimulation. Die Bandbreite reicht hierbei von Kinderbildern aus Versandhauskatalogen über legale erotische Darstellungen von Kindern, z. B. Bilder des Fotografen Jock Sturges, bis hin zur Nutzung illegaler kinderpornographischer Medien.[30] In einer Studie gaben 86,1 % der Teilnehmer an, Bildmaterial aus dem legalen und/oder illegalen Bereich zu nutzen.[31]

Neben Film- und Bildmaterial spielt in jüngster Zeit auch die sogenannte virtuelle Kinderpornographie, d. h. sexuelle Darstellungen nicht realer, sondern animierter „Kinder“, eine zunehmend größere Rolle.[45][46] Davison und Neale betonen, dass zur sexuellen Stimulation nicht zwangsläufig illegales Material nötig sei, vielmehr konstruieren Pädophile ihr eigenes sexuell erregendes Material aus Quellen, die allgemein als harmlos angesehen werden,[7] wie z. B. Kinderbildern aus Versandhauskatalogen. Ob der Konsum von Kinderpornographie, wie von vielen Pädophilen behauptet, dem Abbau von Spannungen dient und damit realen Übergriffen entgegenwirkt, oder ob diese durch die zusätzliche Stimulation begünstigt werden, ist wissenschaftlich umstritten.

Therapeutischer Aspekt

Sexualmediziner gehen heutzutage überwiegend davon aus, dass die Entwicklung der Sexualität im Wesentlichen mit dem Ende der Pubertät abgeschlossen ist und eine grundsätzliche Änderung der pädophilen Sexualpräferenz nicht möglich ist.[31]

Das primäre Ziel einer Therapie besteht deshalb meist darin, sexuelle Handlungen an Kindern zu verhindern.[37] In Einzel- und Gruppentherapien sollen die Patienten lernen, ihre Impulse zu kontrollieren und Verhaltensmuster, die den sexuellen Missbrauch begünstigen, zu vermeiden. Weitere Ziele können die Aufdeckung von Wahrnehmungs- und Interpretationsfehlern des Verhaltens von Kindern sowie die Stärkung der Empathiefähigkeit sein.[47]

Weiterhin sind Therapien auch dann nötig, wenn der Patient mit den schwerwiegenden sozialen Folgen, die ein Bekanntwerden seiner Pädophilie meist zur Folge hat, konfrontiert wird. Nicht zuletzt müssen möglicherweise bestehende Folgestörungen wie zum Beispiel Depressionen und Alkoholismus behandelt werden.

Weiterhin werden – in schweren Fällen und bei Zustimmung des Patienten – Testosteron-Antagonisten sowie SSRIs (Selective Serotonin Reuptake Inhibitors – selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer) verwendet, die den Sexualtrieb hemmen, die Impulskontrolle verbessern und somit die Gefahr von Übergriffen, teilweise auch von Intrusionen (Gedankeneinbrüchen, die vom Patienten nicht willentlich verhindert werden können) eindämmen können. In den letzten Jahren gab es auch Versuche, das unerwünschte Verhalten mit anderen Medikamenten zu bekämpfen. Hier kann vor allem Medroxyprogesteron (MPA) genannt werden, welches den Testosteronspiegel von Männern senkt.[7]

Neuere Studien zeigen auf, dass Therapien straffällig gewordener Pädophiler die Rückfallwahrscheinlichkeit um etwa 12 bis 17 Prozent zu senken vermögen. Doch bleibt die Rückfallquote vergleichsweise hoch.[48]

Sexuelle Übergriffe von Pädophilen auf Kinder

Strafrechtliche Einordnung und Häufigkeit

Das Ausleben der Orientierung durch sexuelle Kontakte mit Kindern steht in den meisten Ländern als sexueller Missbrauch von Kindern (Deutschland) oder Unmündigen (Österreich) oder ähnlichen Bezeichnungen wie „sexuelle Handlungen mit Kindern“ (Schweiz) unter Strafe.

Genaue Zahlen über den Anteil an Sexualstraftätern unter den Pädophilen sind nicht bekannt. Ein nennenswerter Teil der Pädophilen vermeidet jedoch sexuelle Kontakte zu Kindern. Ursachen hierfür können zum einen die Befürchtung juristischer und sozialer Konsequenzen sein, zum anderen sind viele Pädophile sich der ethischen und moralischen Problematik ihrer sexuellen Wünsche bewusst und lehnen sexuelle Beziehungen zwischen Kindern und Erwachsenen grundsätzlich ab.

Einmal einschlägig straffällig gewordene Pädophile unterliegen allerdings einer hohen Rückfallgefahr. Internationale Studien haben ergeben, dass die Rückfallquote bei ihnen mit etwa 40 bis 50 Prozent etwa doppelt so hoch ist wie die durchschnittliche Quote für Sexualstraftäter von 22 Prozent.[49] Die Rückfallwahrscheinlichkeit ist bei Pädophilen, die auf Jungen orientiert sind, deutlich höher als bei solchen, die auf Mädchen orientiert sind.

Studien zeigen auch, dass der Anteil pädophiler Täter mit 12 bis 20 % nicht den Hauptteil am sexuellen Kindesmissbrauch darstellt.[50][39] Die restlichen Taten werden also von Personen begangen, deren Sexualität überwiegend auf Erwachsene ausgerichtet ist.

Sexuelle Handlungen

Sexuelle Übergriffe können eine unterschiedliche Schwere haben. Hier reicht die Spannweite vom „Haarestreicheln“ über die Manipulation der Genitalien, oder der Ermunterung des Kindes, dasselbe mit seinen Genitalien zu tun, bis hin zur eher selteneren Penetration.[37] Wenn es zu sexuellen Handlungen kommt, findet in der Regel eine schrittweise Entwicklung von Intensität und/oder Nähe statt. Die pädophilen Kontakte können Wochen, Monate oder Jahre andauern, wenn sie nicht von anderen Erwachsenen entdeckt werden.[7]

Zahlreiche Studien sprechen von einer Nicht-Aggressivität und Zuneigung der Pädophilen zu Kindern.[51] Dem entspricht auch die Beobachtung, dass sexuell aktive pädophile Erwachsene den Kindern in stärkerem Maße emotional zugewandt zu sein scheinen als andere Sexualstraftäter ihren Opfern. Ein Pädophiler wird meist versuchen, die Zuneigung der Kinder zu erlangen. Dementsprechend ist Gewalt selten Teil der Belästigung. Manchmal werden die Kinder verängstigt, indem z. B. Gewalt angedroht wird, oder auch mit der Androhung von Liebesverlust gefügig gemacht. Es werden nicht selten subtile Formen der Beeinflussung des Kindes gewählt. Ob Pädophile gewalttätig werden, hängt von ihren allgemeinen Persönlichkeitsmerkmalen, wie z. B. Gewaltbereitschaft und Frustrationstoleranz, ab. Ähnlich wie bei Menschen mit primärer sexueller Ausrichtung auf Erwachsene gibt es auch einen vergleichbar geringen Anteil Pädophiler mit sadistischer Fixierung. Eine Minderheit der Pädophilen, welche auch als sexuelle Sadisten oder antisoziale Persönlichkeiten diagnostiziert werden, fügen den Objekten ihrer Begierde schwere körperliche Verletzungen zu.[7] Solch ein Fall scheint der Serienmörder Jürgen Bartsch gewesen zu sein. Außerdem gibt es Fälle von Kindesentführung mit Todesfolge, die hierzu zu rechnen sind.

Auswirkungen auf die Opfer sexuellen Missbrauchs

Sexuelle Kontakte mit Erwachsenen können bei den betroffenen Kindern zu einer psychosexuellen Traumatisierung führen, die häufig ursächlich für langanhaltende psychische Störungen ist. Die Auswirkungen auf die Opfer sexuellen Missbrauchs sind von verschiedenen Faktoren abhängig, unter anderem ob körperliche Gewalt angewendet wurde, in welcher Beziehung das Opfer zum Täter stand, vom Alter des Opfers und von der Dauer der sexuellen Übergriffe. Sie reichen von der posttraumatischen Belastungsstörung über Depressionen und Borderline-Persönlichkeitsstörung sowie dissoziativen Störungen bis hin zur multiplen Persönlichkeitsstörung. Die drei letztgenannten Störungen stehen besonders oft in engem Zusammenhang mit dem Erleiden von sexuellem Missbrauch im Kindheits- und Jugendalter.[52][53] Die traumatischen Erfahrungen prägen auch Bindungen, Beziehungen und Partnerschaften, die Missbrauchsopfer als Erwachsene eingehen.[54]

Präventive Maßnahmen zum Schutz vor sexuellem Missbrauch durch Pädophile

Als Prävention von Sexualdelikten durch Pädophile wird heute vorwiegend die Verbreitung von Informationen über sexuellen Kindesmissbrauch betrachtet. Diese Informationen sollen Kinder, Eltern und Pädagogen erreichen sowie die Gesellschaft für das Problem sensibilisieren.[55]

Eine Präventionsarbeit mit potentiellen Sexualstraftätern existiert bislang kaum. Hilfesuchende Pädophile können sich mit ihren Schwierigkeiten und Ängsten bislang nur an wenige ausgebildete Psychiater, Psychotherapeuten und private Berater wenden. Ursächlich ist hier u. a., dass die Behandlung sexueller Präferenzstörungen kein Bestandteil der Psychotherapeutenausbildung ist und entsprechende Therapien nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen gehören.[43]

Psychotherapeutische Intervention, die speziell auf pädophile Menschen ausgerichtet ist, die noch keine Straftat begangen haben, bietet das Projekt „Kein Täter werden“ an der Berliner Charité an.[56] Mittlerweile existieren Standorte des Projektes in weiteren Städten, die sich zum Präventionsnetzwerk "Kein Täter werden" zusammengeschlossen haben und nach gemeinsamen Qualitätsstandards arbeiten.[57]

Zehn Tätertypen

Der Sexualwissenschaftler Volkmar Sigusch benennt zehn Tätertypen, die Kinder sexuell missbrauchen:[58][59]

  1. Inzesttäter (z. B. Vater, Mutter, Onkel, Tante oder Bruder bzw. Schwester)
  2. Nachbar, oft in gestörten sozialen Verhältnissen lebend, oft alkoholisiert; ist häufig nicht tatsächlich pädophil
  3. Pubertierende, die erste sexuelle Erfahrungen mit kleineren Kindern machen
  4. in der Entwicklung zurückgebliebener und/oder dauerhaft behinderter Jugendlicher oder Erwachsener, der in Kindern „angemessenere“ Sexualpartner als in Gleichaltrigen sieht
  5. sexuell unreifer Erwachsener, der die ihm fehlenden „Doktorspiele“ bewusst oder unbewusst nachholen will.
  6. psychisch kranker Erwachsener, zum Beispiel durch eine Geisteskrankheit enthemmt
  7. Sextourist
  8. altersabgebauter (= dementer) Mensch, der in seinem bisherigen Leben sexuell unauffällig war und sich jetzt enthemmt an Kindern vergreift
  9. „Perverser“, der die Neigung, andere Menschen zu schlagen und zu quälen, z. B. an abhängigen Kindern auslebt (weil er beispielsweise keine anderen Opfer findet)
  10. Pädosexueller, der ausschließlich Kinder begehrt, die noch nicht in die Phase der Pubertät eingetreten sind

Kontroversen

Seelische Störung oder sexuelle Orientierung?

Um die sexualmedizinische Einordnung der Pädophilie gibt es seit jeher heftige Kontroversen. Dies zeigt sich schon daran, dass es bis heute keinen einheitlichen Sprachgebrauch gibt – weder in der Fachwelt, noch in der Öffentlichkeit. Umgangssprachlich spricht man zumeist von einer „pädophilen Neigung“, es sind aber auch andere Benennungen in Gebrauch, die oft eine bestimmte Wertung widerspiegeln. So spricht man z. B. von einer „pädophilen Orientierung“, einer „pädophilen Veranlagung“ oder einer „pädophilen Prägung“.

Viele Pädophile setzen sich dafür ein, Pädophilie als eigenständige sexuelle Orientierung (neben Hetero- und Homosexualität) anzuerkennen. Damit möchte man einerseits die vermeintliche Gleichwertigkeit mit anderen Sexualformen betonen, andererseits darauf hinweisen, dass eine pädophile Ausrichtung als fester Bestandteil der Persönlichkeit anzuerkennen ist.

Kritiker halten dem entgegen, der Begriff der sexuellen Orientierung beziehe sich ausschließlich auf das Geschlecht des bevorzugten Sexualobjekts. Demnach könne es nur Hetero-, Homo- und Bisexualität als sexuelle Orientierungen geben. Außerdem sei die Gleichsetzung mit anderen sexuellen Vorlieben abzulehnen, weil damit die besondere Problematik der Pädophilie – die extrem ungleiche Objektkonstellation – ausgeblendet und verharmlost werde.

Um der Schwierigkeit der Einordnung zu begegnen, haben die Sexualtherapeuten der Charité eine Unterteilung in Sexuelle Orientierung (Geschlecht) - Sexuelle Ausrichtung (Alter) - Sexuelle Neigung (Praktiken, Vorlieben) vorgeschlagen. Die Frage nach Orientierung, Veranlagung oder Prägung bleibt dabei offen, die Altersfrage wird als eigene Ebene angesehen und es kommt zu keinen Überschneidungen.[5]

Sowohl in der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD) als auch im einflussreichen amerikanischen Diagnostic and Statistical Manual (DSM-IV) wird Pädophilie als psychische Störung aufgeführt. Um diese Tatsache und um die Details der DSM-Definition hat sich eine Diskussion entwickelt:[60]

  • Es wurde vorgeschlagen, alle Paraphilien (zu denen auch die Pädophilie zählt) aus dem Verzeichnis (DSM) zu streichen. Dafür machen sich jene stark, die den betreffenden Störungen keinen eigentlichen Krankheitswert zuweisen, sondern glauben, dass die Paraphilien nur aufgrund eines gesellschaftlichen Konflikts als psychische Störung aufgefasst würden (solche Konflikte werden (im Prinzip) zur Zeit ausdrücklich nicht als DSM-relevante Störungen angesehen).
  • Über die Frage, unter welcher Störung Pädophile leiden könnten, gibt es keinen Konsens. Beispielsweise wird vorgeschlagen, Pädophilie als Impulskontrollstörung (ICD: F63) zu kategorisieren. Dies ist für die gegenwärtige DSM-Definition von Pädophilie möglich, nicht aber für andere (z. B. ICD). In jedem Fall wird damit das Hauptaugenmerk von der primären sexuellen Ausrichtung auf Kinder weggenommen und auf das Verhalten des Pädophilen gelenkt.
  • Andere Bestrebungen legen Wert auf die Unterscheidung zwischen sexueller Präferenz und sexuellem Verhalten. Danach bezieht sich die Bezeichnung Paraphilie allein auf die sexuellen Wünsche, nicht aber darauf, in welcher Form sie möglicherweise ausgelebt werden. Demnach wären Paraphilien nur dann als krankhaft anzusehen, wenn der Betroffene seine Sexualität in einer Art und Weise auslebt, dass er Andere in ihrer sexuellen Selbstbestimmung verletzt. In diesem Fall würde man nicht mehr von einer sexuellen Präferenzstörung (Paraphilie) sprechen, sondern von einer sexuellen Verhaltensstörung (Dissexualität).[5] Diese Sichtweise bemisst den Krankheitswert einer Paraphilie in erster Linie nach den Folgen, die sich aus deren Ausleben ergeben. Die Behandlungsbedürftigkeit wäre auch dann gegeben, wenn der Betroffene selbst unter seinen sexuellen Wünschen leidet, so dass er in seiner seelischen Gesundheit beeinträchtigt ist. Für die Pädophilie würde das bedeuten: Solange der Betroffene seine sexuellen Impulse unter Kontrolle halten kann (keinen sexuellen Kontakt mit Kindern sucht) und seine sexuelle Präferenz für sich selbst akzeptieren kann, liegt keine Behandlungsbedürftigkeit vor. Damit einher ginge die Unterscheidung zwischen Pädophilie (als reiner Präferenzstörung) und Pädosexualität (als sexueller Verhaltensstörung in Form real ausgelebter Sexualität mit Kindern).

Diese Diskussionen betreffen lediglich die psychologische Einordnung der Pädophilie, nicht die Bewertung pädosexueller Kontakte, die aufgrund pädophiler Veranlagungen begangen werden.

Veranlagung oder Prägung?

Ungeklärt ist bis heute auch die Frage, ob eine pädophile Ausrichtung angeboren ist oder im Laufe der Adoleszenz erworben wird. Man geht heute von einem individuellen Zusammenspiel physischer, psychischer und psychosozialer Faktoren aus. Eine mögliche genetische Disposition soll ebenso eine Rolle spielen wie biographische Faktoren (z. B. traumatische Kindheitserfahrungen) im Zusammenspiel mit bestimmten Charakterstrukturen. Die begriffliche Zuordnung als „pädophile Veranlagung“ oder als „pädophile Prägung“ bleibt problematisch, denn in beiden Fällen wird eine Bewertung vorweggenommen, die wissenschaftlich nicht abgesichert ist.

Zur Frage der Freiwilligkeit

Auch freiwillige sexuelle Handlungen zwischen Kindern und Erwachsenen sind in den meisten Ländern strafbar. Die Strafbarkeit gründete sich ursprünglich auf sittlich-moralische Vorstellungen, wird aber auch von der modernen Sexualwissenschaft mitgetragen, wobei man sich auf folgende Hauptbegründungen stützt:

  • Nach dem Modell der „Disparität der Wünsche“' bzw. der „Ungleichzeitigkeit'“ liegen bei Kindern und Erwachsenen unterschiedliche Ausgangsbedingungen vor, die eine Beziehung zu gleichen Voraussetzungen unmöglich machen. Die sexuellen Bedürfnisse des Erwachsenen korrelieren entwicklungspsychologisch nicht mit den Wünschen des Kindes. Kinder sind zwar zu sexuellen Gefühlen fähig, diese unterscheiden sich aber fundamental von der Sexualität eines Erwachsenen, dessen sexuelle Entwicklung bereits abgeschlossen ist. Da das Kind die Sexualität des Erwachsenen nicht kennt, kann es auch dessen Perspektive nicht einnehmen. Es kann nicht erfassen, aus welchen Beweggründen ein sexuell motivierter Erwachsener seine Nähe sucht. Kinder können deshalb zwar „willentlich“ (fachlich „simple consent“), aber nicht „wissentlich“ (fachlich informed consent) in sexuelle Handlungen einwilligen.[61][62]
  • Die sexuelle Selbstbestimmung des Kindes soll nicht nur vor gewalttätigen Übergriffen, sondern auch vor subtilen Manipulationen geschützt werden. Zwischen Erwachsenen und Kindern besteht ein naturgegebenes Machtgefälle hinsichtlich Faktoren wie Lebenserfahrung, geistig-seelischer Reife oder der Fähigkeit, den eigenen Standpunkt zu verbalisieren. Zusätzlich befinden sich Kinder gegenüber ihren näheren Bezugspersonen in einem Zustand emotionaler Abhängigkeit, da sie auf deren Zuwendung existenziell angewiesen sind. Diese komplexen Abhängigkeitsverhältnisse bergen die Gefahr, dass der Erwachsene seine Überlegenheit bewusst oder unbewusst ausnutzt, um das Kind zu sexuellen Handlungen zu bewegen, die nicht dem wirklichen Willen des Kindes entsprechen. Seitens einer emanzipatorischen Sexualpädagogik wurde in diesem Zusammenhang eine Revision des Gewaltbegriffs gefordert (Fürsorge, Unterstützung, Zuneigung als sexuelle Gewalt).[63]
  • Sexuelle Kontakte zwischen Erwachsenen und Kindern bergen immer das Risiko einer nachhaltigen Traumatisierung beim Kind. Dies gilt selbst dann, wenn die Kontakte gewaltlos verlaufen.[6] Auch wenn nicht davon ausgegangen werden kann, dass sexuelle Kontakte zwischen Kindern und Erwachsenen zwangsläufig zu psychotraumatischen Schäden führen, ist das Gefährdungspotential für das Kind so groß, dass eine Legalisierung solcher Kontakte grundsätzlich unverantwortbar erscheint.[5]

Pädophilenbewegung

Hauptartikel: Pädophilenbewegung

In den 1970er Jahren gründeten sich weltweit Gruppierungen, die für die Rechte von Pädophilen eintraten und zum Teil eine Legalisierung pädosexueller Kontakte anstrebten. Genossen diese Gruppen in ihrer Entstehung noch Unterstützung aus dem links-alternativen politischen Spektrum und gab es eine enge Verbindung zur homosexuellen Emanzipationsbewegung, wurden diese Gruppierungen in den 1980er und 1990er Jahren weitgehend isoliert und lösten sich auf.[64]

Seit Ende der 1970er Jahre existieren zudem in zahlreichen deutschen Städten Selbsthilfegruppen für Pädophile. Von Kritikern wurde diesen in der Vergangenheit wiederholt vorgeworfen, die Folgen sexuellen Missbrauchs zu verharmlosen und ihre Treffen zum Austausch kinderpornographischer Medien zu nutzen.[65]

Von 2004 bis 2006 existierte mit der Online-Initiative „Verantwortung für Kinder“ erstmals ein Projekt, in dem Pädophile sich zu ihrer Neigung bekannten, pädosexuelle Kontakte aber grundsätzlich ablehnten. Ziel war es, eine Anlaufstelle für Pädophile zu schaffen, die sich der ethischen Problematik ihrer Neigungen bewusst waren, und Aufklärungsarbeit zu leisten.[66][5] Fortgeführt wird diese Arbeit seit 2006 durch die Website Schicksal-und-Herausforderung.de. Im internationalen Raum wurden in den Folgejahren weitere Foren und Websites mit derselben Haltung zu sexuellen Übergriffen gegründet, wie die „Tschechische und Slowakische Pädophilengemeinschaft“ ČEPEK und das englischsprachige Forum Virtuous Pedophiles.

Es gibt eine Reihe von Selbstbezeichnungen, die von Pädophilen verwendet werden. Geläufig sind hier vor allem die Anglizismen „Boylover“ für homosexuell orientierte, pädophile Männer und „Girllover“ für heterosexuell orientierte. Hinzu kommen weitere Bezeichnungen wie „Littleboylover“ oder „Babyboylover“, die eine genauere Bezeichnung der präferierten Altersgruppe beinhalten. Von Kritikern werden diese Bezeichnungen als verharmlosend bewertet, da sie die Möglichkeit einer sexuellen Gleichstellung von Kindern und Erwachsenen suggerieren sollen.

Diskriminierung von Männern

Eine Bestimmung mehrerer australischer Fluglinien, nach der Männer nicht neben alleinreisenden Kindern im Flugzeug sitzen dürfen, hat wegen des damit einhergehenden Generalverdachts der Pädophilie gegen Männer für Kritik und Entrüstung gesorgt.[67]

Siehe auch

Literatur

  • Karl M. Beier, Hartmut A. G. Bosinski, Udo Hartmann, Kurt Loewit: Sexualmedizin. Urban & Fischer, 2001, ISBN 3-437-51086-X.
  • Gisela Braun, Marianne Hasebrink, Martina Huxoll: Pädosexualität ist Gewalt. Beltz Votum, 2003, ISBN 3-407-55896-1.
  • Günther Deegener: Sexueller Missbrauch: Die Täter. Beltz, 1995, ISBN 3-621-27251-8.
  • M. Hautzinger (Hrsg.); Gerald C. Davison, John M. Neale: Klinische Psychologie. 7. Auflage. Beltz PVU, Weinheim 2007, ISBN 978-3-621-27614-6.
  • Volkmar Sigusch: Sexuelle Störungen und ihre Behandlung. Thieme 2007, ISBN 978-3-13-103944-6.
  • Matthias Stöckel: Pädophilie. Befreiung oder sexuelle Ausbeutung von Kindern. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-593-35944-8.
  • Horst Vogt: Pädophilie. Leipziger Studie zur gesellschaftlichen und psychischen Situation pädophiler Männer. Pabst Science Publishers, 2006, ISBN 3-89967-323-9.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gerard van den Aardweg: Homosexuelle Pädophilie, Ephebophilie, Androphilie und Päderastie: Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Überschneidungen. In: Bulletin DIJG, 2010, Nr. 19: Kinsey, Money und mehr. Ein Beitrag zur Debatte über sexuellen Missbrauch an Minderjährigen. S. 34–41.
  2. Richard von Krafft-Ebing: Psychopathia sexualis. Neuauflage. Matthes & Seitz, Berlin 1997, ISBN 3-88221-351-5.
  3. Horst Dilling, Werner Mombour, Martin H. Schmidt: Internationale Klassifikation psychischer Störungen. ICD-10 Kapitel V (F). Klinisch-diagnostische Leitlinien. 9. Auflage. Huber, Bern 2014, ISBN 978-3-456-85386-4.
  4. Peter Falkai, Hans-Ulrich Wittchen: Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen DSM-5. Hogrefe, Göttingen 2015, ISBN 978-3-8017-2599-0.
  5. a b c d e f g h i j k l Ch. J. Ahlers, G. A. Schaefer, K. M. Beier: Das Spektrum der Sexualstörungen und ihre Klassifizierbarkeit in DSM-IV und ICD-10. In: Sexuologie. 12 (3/4) 2005.
  6. a b c Gunter Schmidt: Über die Tragik pädophiler Männer. In: Zeitschrift für Sexualforschung. Nr.2/99, S. 133–139.
  7. a b c d e f Gerald C. Davison, John M. Neale: Klinische Psychologie. 7. Auflage. Beltz PVU, Weinheim 2007, ISBN 978-3-621-27614-6, S. 505–508.
  8. Wolfgang Berner: Pedophilic Sexual Orientation: A Fuzzy Expression. In: Archives of Sexual Behavior. 31, 2002, S. 480f.
  9. James M. Cantor, Ian V. McPhail: Sensitivity and Specificity of the Phallometric Test for Hebephilia. In: The Journal of Sexual Medicine. Sept. 2015, S. 1940–1950, doi:10.1111/jsm.12970.
  10. B. Rind, R. Yuill: Hebephilia as Mental Disorder? A Historical, Cross-Cultural, Sociological, Cross-Species, Non-Clinical Empirical, and Evolutionary Review. In: Archives of Sexual Behavior. 41, 2012, S. 797–829, doi:10.1007/s10508-012-9982-y.
  11. K. M. Beier, T. Amelung u. a.: Hebephilie als sexuelle Störung. (PDF; 314 kB) In: Fortschritte der Neurologie-Psychiatrie. Band 81, Nummer 3, März 2013, S. 128–137, doi:10.1055/s-0032-1330539.
  12. M. Hirschfeld: Vom Wesen der Liebe. Zugleich ein Beitrag zur Lösung der Frage der Bisexualität. Verlag Max Spohr, Leipzig 1906.
  13. Laws D. Richard: Sexual Deviance: Theory, Assessment and Treatment. Guilford Press, 2008, ISBN 978-1-59385-605-2, S. 176.
  14. Magnus Hirschfeld: Die Homosexualität des Mannes und des Weibes. 1914, S. 280–281 (Internet Archive)
  15. Uwe Henrik Peters: Lexikon Psychiatrie, Psychotherapie, Medizinische Psychologie. Elsevier, Urban & Fischer Verlag, 2007, ISBN 978-3-437-15061-6, S. 304. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  16. Korophilie. In: Duden – Das große Fremdwörterbuch. 4., aktualisierte Auflage. Dudenverlag, Mannheim/ Leipzig/ Wien/ Zürich 2007.
  17. American Psychiatric Association. Joint Commission on Public Affairs: The American Psychiatric Association’s Psychiatric glossary. American Psychiatric Press, 1984, ISBN 0-88048-027-0, S. 24: „corophilia: Excessive or morbid interest in filth or feces ot their symbolic repräsentation.“
  18. Charles Harringto Elster: There's a Word for It!: A Grandiloquent Guide to Life. Simon & Schuster, 1997, ISBN 0-671-77858-7, S. 73.
  19. Adrian Powell: Paedophiles, child abuse and the Internet: a practical guide to identification, action and prevention. Radcliffe Publishing, 2007, ISBN 978-1-85775-774-3, S. 169. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  20. Marc Dutroux, A Pedophile and Child-Killer.
  21. Belgium’s Dutroux jailed for life. In: BBC News. 22. Juni 2004.
  22. Dutroux schuldfähig. In: Berliner Kurier. 21. März 1998.
  23. Studie des John Jay College of Criminal Justice im Auftrag der katholischen Bischofskonferenz in den USA über die sexuellen Übergriffe von Priestern auf minderjährige Jungen, eingesehen am 27. November 2010.
  24. Die gleichgeschlechtliche Zuneigung. Homotropie: Homosexualität, Homoerotik, Homophilie, und die katholische Moraltheologie. (Geleitworte von Hans Giese und Alois Müller). Walter-Verlag, Olten/ Freiburg im Breisgau 1968, S. 39–40, 234–236.
  25. Volker Ott: Homotropie und die Figur des Homotropen in der Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts. (= Europäische Hochschulschriften. Band 324). Lang, 1979, ISBN 3-8204-6635-5.
  26. Jongensdroom. In: NIKS (Naar Integratie KinderSeksualiteit). 4. Jg., Nr. 2, Februar 1980; erstveröffentlicht in: De Rooie Vlinder. Nr. 3, 1979; Kopie im Martijn-Blog, 25. April 2008; Zitat: „Zonder de bevrijding van de pedoseksualiteit is er ook geen bevrijding van de homoseksualiteit mogelijk.“ dt: „Ohne die Befreiung der Pädosexualität ist auch keine Befreiung der Homosexualität möglich.“
  27. Historisch nieuwsoverzicht
  28.  Sexualität – Mächtiges Tabu. In: Der Spiegel. Nr. 30, 1980, S. 148 (21. Juli 1980, online).
  29. Emma: das Magazin von Frauen für Menschen. Emma-Verlag, 1980, S. 5, 41.
  30. a b c d e f Claudia Bundschuh: Pädosexualität. Leske + Budrich, 2001, ISBN 3-8100-2930-0.
  31. a b c d e Horst Vogt: Pädophilie. Leipziger Studie zur gesellschaftlichen und psychischen Situation pädophiler Männer. Pabst Science Publishers, 2006, ISBN 3-89967-323-9.
  32. J. Briere, M. Runtz: University males’ sexual interest in children: Predicting potential indices of „pedophilia“ in a non-forensic sample. In: Child Abuse & Neglect: The international Journal. 13, 1989, S. 65–75.
  33. B. Dombert, A. F. Schmidt, R. Banse, P. Briken, J. Hoyer, J. Neutze, M. Osterheider: How Common is Men's Self-Reported Sexual Interest in Prepubescent Children? In: Journal of sex research. August 2015, doi:10.1080/00224499.2015.1020108, PMID 26241201.
  34. Das Präventionsprojekt Dunkelfeld des Universitätsklinikums Charité Campus Mitte (Memento vom 31. März 2010 im Internet Archive) im Webarchiv, abgerufen am 13. September, 2015.
  35. Regenbogenfamilie
  36. Thomas Hertling: Homosexuelle Männlichkeit zwischen Diskriminierung und Emanzipation. LIT Verlag, 2006, ISBN 3-643-11355-2, S. 327.
  37. a b c d e Sophinette Becker: Pädophilie zwischen Dämonisierung und Verharmlosung. In: Werkblatt – Zeitschrift für Psychoanalyse und Gesellschaftskritik. Nr. 38, 1/1997, S. 5–21.
  38. Eberhard Schorsch: Sexuelle Perversionen. In: Mensch, Medien, Gesellschaft. 10, 1985, S. 253–260.
  39. a b Peter Fiedler: Sexuelle Orientierung und sexuelle Abweichung. Beltz-PVU, Weinheim 2004, ISBN 3-621-27517-7, S. 295.
  40. TV-Dokumentation über Pädophilie: Wenn Mütter missbrauchen. In: Spiegel-online. 19. März 2012.
  41. Interview in dem Magazin „Avinus“ mit Klaus Beier
  42. Erwin Heaberle: dtv-Atlas Sexualität. München 2005, ISBN 3-423-03235-9.
  43. a b Psychologie : Angst vor der eigenen Tat. In: Die Zeit. 22/2005. Interview mit Christoph Ahlers
  44. a b Sexualität: "Es ist einfach Schicksal". auf: Spiegel-online. 2. Oktober 2006. (über das Präventionsprojekt an der Berliner Charite)
  45. Ist Pädophilie wirklich therapierbar? In: FAZ. 12. Mai 2007. Interview mit Klaus Beier.
  46. Die Pädophilen von "Second Life". auf: welt.de, 7. Mai 2007.
  47. Website des Projektes „Kein Täter werden“ an der Berliner Charité
  48. Rudolf Egg: Kriminalität mit sexuellem Hintergrund. In: Der Bürger im Staat. Heft 1/ 2003.
  49. Rudolf Egg u. a.: Evaluation von Straftäterbehandlungsprogrammen in Deutschland. Überblick und Meta-Analyse.Behandlung gefährlicher Straftäter. In: Behandlung „gefährlicher Straftäter“: Grundlagen, Konzepte, Ergebnisse. (Studien und Materialien zum Straf- und Maßregelvollzug. 11). Centaurus, Herbolzheim 2001, S. 321–347.
  50. H. Zonana, G. Abel: Dangerous Sex Offenders. A Task Force Report of the American Psychiatric Association. American Psychiatric Association, Washington, DC 1999.
  51. K. Howells: Some meanings of children for paedophiles. Vortrag auf der International Conference on Love and Attraction, Swansea 1977.
  52. Ronald J. Comer: Klinische Psychologie. Spektrum, ISBN 3-8274-0592-0.
  53. Michaela Huber: Multiple Persönlichkeiten, Überlebende extremer Gewalt. Fischer, ISBN 3-596-12160-4.
  54. Nicole Linder, Sabine Thießenhusen: Missbrauchs-Traumata gemeinsam überwinden. Tectum-Verlag, 2007, ISBN 978-3-8288-9267-5.
  55. Presseinformationen des Projektes „Kein Täter werden“ an der Berliner Charite
  56. Website des Präventionsnetzwerks „Kein Täter werden“
  57. Großes Interesse an Ambulanz für Pädophile. In: Augsburger Allgemeine. 28. September 2011.
  58. Kindesmissbrauch: Es muss endlich um die Opfer gehen. In: Die Zeit. 20/2010, 12. Mai 2010.
  59. Sexualitätsperspektive: „Es muss endlich um die Opfer gehen“, Nachdruck des ZEIT-Interviews vom 12. Mai 2010 auf gew.de
  60. Special Section on Pedophilia. In: Archives of Sexual Behavior. Vol. 31, No. 6 (Dec. 2002), S. 465–510. ISSN 0004-0002
  61. David Finkelhor: Child Sexual Abuse: New Theory and Research. Free Press, New York 1984, ISBN 0-02-910020-8.
  62. Martin Dannecker: Sexueller Missbrauch und Pädosexualität. In: Volkmar Sigusch (Hrsg.): Sexuelle Störungen und ihre Behandlung. Thieme, 2007, ISBN 978-3-13-103944-6, S. 295–299.
  63. Friedrich Koch: Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen. Die Bedeutung der Sexualerziehung im Rahmen der Prävention. In: Ulrich Büscher u. a. (Hrsg.): Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen. Essen 1991, S. 71 ff.
  64. Florian Mildenberger: Beispiel: Peter Schult: Pädophilie im öffentlichen Diskurs. Männerschwarm, Hamburg 2006, ISBN 3-935596-40-5.
  65. Manfred Karremann: Es geschieht am helllichten Tag: die verborgene Welt der Pädophilen und wie wir unsere Kinder vor Missbrauch schützen. DuMont, Köln 2007, ISBN 978-3-8321-8040-9.
  66. Website schicksal-und-herausforderung.de
  67. Australische Airlines: Männer dürfen nicht neben Kindern sitzen. In: Spiegel-online. 15. August 2012, abgerufen am 15. August 2012.