Über den Inkunabelkatalog
Elektronische Version
Die Bayerische Staatsbibliothek München verfügt weltweit über den reichsten Bestand an Wiegendrucken. Etwa ein Drittel aller heute noch nachweisbaren Inkunabeln sind vorhanden – der Gesamtbestand beträgt derzeit 20.337 Exemplare von etwa 9782 Ausgaben.
In den Jahren 1971-2003 wurde der Inkunabelbestand mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft katalogisiert. Die fünfbändige Printausgabe des Inkunabelkatalogs erschien von 1988-2000 im Dr. Ludwig Reichert Verlag, Wiesbaden. Zwei Registerbände wurden 2005 und 2009 veröffentlicht; ein weiterer Band mit kunsthistorischen Registern und Abbildungen illuminierter Inkunabeln ist in Vorbereitung.
Datenumfang
Die Datenbank enthält derzeit Beschreibungen von
- 9782 Inkunabelausgaben (einschließlich 401 Postinkunabeln, d.h. Drucke, die in Hains „Repertorium Bibliographicum“ als Ausgaben des 15. Jahrhunderts angeführt wurden, heute jedoch ins 16. Jahrhundert datiert werden)
- 20.337 Inkunabelexemplaren (einschließlich 620 Exemplaren von Postinkunabeln)
Nur mit Signaturen, aber noch ohne detaillierte Exemplarbeschreibungen aufgenommen sind die im Fach 'Inc.extr.' verwahrten so genannten Inkunabeldubletten (2373 Exemplare). Erst teilweise erschlossen sind die in der BSB vorhandenen Inkunabelfragmente (vorwiegend Einbandmakulatur und Beilagen in 'leaf books').
Die elektronische Fassung ermöglicht die Suche im gesamten Datenbestand des gedruckten Inkunabelkatalogs sowie in digitalisierten Bildseiten. Die Konversion erfolgte mit Zustimmung des Verlags. Aus technischen Gründen sind derzeit manche Sonderzeichen, die im Katalog verwendet werden (z.B. mittelalterliche Abbreviaturen und Ligaturen, besonders solche in Fraktur) nicht darstellbar. Sie werden je nach Browser durch eine Blockade (▮) oder ein Fragezeichen (?) wiedergegeben. Eine typographisch exakte Wiedergabe findet sich im gedruckten Katalog.
Aktualitätsstand
Die Beschreibungen von vor 1986 erworbenen Inkunabeln wurden gegenüber dem Stand des gedruckten Katalogs in Einzelfällen aktualisiert bzw. korrigiert. Daneben sind Beschreibungen von 158 Inkunabeln eingearbeitet, die bis einschließlich 2010 erworben wurden. Nach Neuerwerbungen kann gezielt recherchiert werden, indem im Feld 'Provenienz' das Stichwort "erworben" eingetragen wird. Die Katalognummern der Neuerwerbungen unterscheiden sich von denen des gedruckten Katalogs durch eine Erweiterung um drei Ziffern, die nach einem Punkt angehängt ist.
Es wird empfohlen, beim Zitieren von elektronischen Katalogbeschreibungen auch das Datum anzugeben, an dem sie eingesehen wurde.
Digitalisate
Seit 1998 sind im Rahmen verschiedener von der DFG geförderter Digitalisierungsprojekte auch Inkunabeln bearbeitet worden. Die Digitalisate sind im Inkunabelkatalog nachgewiesen:
- Druckgraphische Buchillustrationen des 15. Jahrhunderts: 6377 Seiten mit gedruckten Illustrationen (überwiegend schwarzweiße, aber auch zahlreiche kolorierte Holzschnitte) aus 76 meist deutschsprachigen Inkunabelausgaben. Die Abbildungen sind ikonographisch erschlossen und über die Bildsuche recherchierbar.
- Einblattdrucke der frühen Neuzeit: über 500 zum Teil unikale Inkunabel-Einblattdrucke. Illustrierte Einblattdrucke sind ikonographisch erschlossen und über die Bildsuche recherchierbar.
- Massendigitalisierung von Inkunabeln: Im laufenden Projekt wird seit 2008 jeweils ein Exemplar von jeder in der BSB vorhandenen Inkunabelausgabe vollständig digitalisiert, soweit die betreffende Ausgabe nicht bereits in Projekten anderer deutscher Bibliotheken (insbesondere VdIB) im Internet zugänglich gemacht wurde.
Anlage der Beschreibungen
Über die Beschreibungsmethode und die Anlage der Katalogisate informiert die „Einleitung“ zum gedruckten Katalog von Elmar Hertrich (1988, S. XXIX-XXXIV), die hier als PDF-Datei abrufbar ist.
Richtlinien
Die Richtlinien des BSB-Ink für die Erstellung von Inkunabelbeschreibungen sind hier als PDF-Datei abrufbar.
Bibliographie
Vollständige Literaturangaben zu den bibliographischen Nachweisen bietet das Verzeichnis der im Katalog abgekürzt zitierten Literatur und handschriftlichen Quellen, das Sie hier finden.