Klaus Brausch
Donnerstag, den 11. Februar 2010 um 18:34 Uhr
(kgc). Am 4. Februar 1943 in Xanten am Niederrhein geboren und dann ein Barmer Kopf? Doch, ja, denn das Haus Freiligrathstraße 83 war ab 1985 Ausgangsort für ganz unterschiedliche Aktivitäten, die Klaus Brausch zum Wohl seiner Mitbürger initiiert und ausgeführt hat. Nach Heckinghausen ist er 1967 gekommen und mietete eine Wohnung in der Rübenstraße 31. Später wohnte er in der Wer-le´straße 54.

Die berufliche Laufbahn begann für den Postjungboten am 1. April 1957 beim Postamt Xanten. Spä-ter ließ er sich nach Remscheid versetzen und legte eine Prüfung für den mittleren Dienst ab. Der Versetzung nach Wuppertal schloss sich die Prüfung zum gehobenen Dienst an. Von 1976 bis 1988 leitete Klaus Brausch das Postamt Wuppertal-Ronsdorf. Berufsbegleitend waren Einsätze in Ge-werkschaft und Personalvertretung.

Mit dem Eintritt 1969 in die SPD signalisierte Klaus Brausch seine Bereitschaft zum parteipolitischen Ehrenamt. 1970 wurde er zum Bezirksvorsteher der damaligen Bezirksvertretung Barmen-Südost (Barmen, Heidt, Heckinghausen, Laaken) und außerdem zum Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Heckinghausen-Heidt gewählt. Das Amt „bekleidete“ er bis 1980, blieb danach bis 1988 stellvertre-tender Vorsitzender. 1975 rückte Brausch in den Rat der Stadt Wuppertal auf und wurde später zum stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden gewählt. Dazwischen lag 1980 die Entsendung in die Landschaftsversammlung Rheinland, deren hauptamtlicher SPD-Fraktionsgeschäftsführer er 1988 werden sollte. Damit machte er sein Ehrenamt zum Beruf und schied aus dem Stadtrat aus. Den LVR hat Brausch von 1990 bis 1999 als beratendes Mitglied im Bezirksplanungsrat des Regierungs-bezirkes Düsseldorf vertreten.

Gemeinsam mit dem früh verstorbenen Landtagsabgeordneten und SPD-Parteifreund Uwe Herder hat Brausch erfolgreich für den Lärmschutz an der A 46 gekämpft. Ebenso wäre der Burgholztunnel (L 418) ohne den jahrelangen Einsatz der Beiden in Köln bei der Straßenbauverwaltung des LVR (Brausch, Mitglied des Straßenausschusses und der Bauamtskommission Düsseldorf)und im Land-tag (Herder, MdL) nicht realisiert worden. Brausch rückblickend: „Es gab riesige Widerstrände und häufig aus allen Parteien andere Vorstellungen, sowie wechselnde Ratsbeschlüsse aus Wuppertal.“

Die enge Einbindung in das parteipolitische Netzwerk drückt die Funktion des Stellvertretenden Vor-sitzenden des Kreisverbandes der Sozialdemokratischen Gemeinschaft der Kommunalpolitiker aus. Bis in die 1990er Jahre war Brausch Vorsitzender des SGK-Kreisverbandes Wuppertal.

Um 1976 ist Klaus Brausch Mitglied im Beirat des Bezirksvereins Heckinghausen geworden. Für Heckinghausen hat er den Ausbau des Murmelbachtalteiches und die Errichtung des Bahnhofsge-bäudes Oberbarmen vorangetrieben, die Verhinderung von Bau- und Supermärkten und die Siche-rung der Nahversorgung bewerkstelligt. Der Stadtverordnete Brausch hat im Schwimmbad, früher im Volksmund nach dem früheren Straßennamen „Remscheider“ genannt, 12 Schwimmfeste für Kinder und Jugendliche organisiert, bei denen der Eintritt frei war und die Kosten privat übernommen wur-den. „Es war jedes Mal ein Erlebnis“, erinnert sich Brausch gut und gern. Als Einzelkämpfer und gegen erbitterten Widerstand setzte er sich für den Erhalt des Stadtbades Auf der Bleiche in He-ckinghausen ein und verfolgte das Ziel, die kriegszerstörte ehemaligen Herrenschwimmhalle zu ei-ner Mehrzweckhalle umzubauen. Diesem Ziel dienten von 1987 bis Sommer 1994 55 „Bleiche-Abende“ mit unterschiedlichen Referenten und Themen – und rund 3.000 Gästen. In über 200 Ver-anstaltungen wurden mehr als 4.500 Besucher gezählt. Brausch übernahm die Kosten wie Miete und Referentenhonorare und lieferte wertvolle Kultur für Heckinghausen! Dabei bediente sich Brausch seiner umfangreichen persönlichen und beruflichen Kontakte. Die Schließung des Schwimmbades 1993 konnte er aber nicht verhindern. Kulturelle Veranstaltungen richtete er anschließend im dama-ligen Naturfreunde-Stadtheim an der Wernerstraße in Unterbarmen aus.

Seit vielen Jahren hilft Klaus Brausch den Senioren des Oberbarmer Turnerbundes (OTB) bei ihren Fahrtens ins Blaue. Ziele waren beispielsweise die Abtei Brauweiler, der Archäologische Park in Brauschs Geburtsstadt Xanten, das Rheinische Industriemuseum Oberhausen, das Rheinische Frei-lichtmuseum Kommern/Eifel und das Bergische Freilichtmuseum Lindlar – alle Einrichtungen des Landschaftsverbandes Rheinland.

Im Juni 1991 übernahm Klaus Brausch den Vorsitz der Wuppertaler Naturfreunde und setzte bis Mai 2003, als er nicht mehr kandidierte, zahlreiche Akzente. Er führte interessante Exkursionen und war treibende Kraft für den Wuppertaler Abschnitt des Jakobs-Pilgerweges. Brausch: „Die letzten Aktio-nen waren 2003 die Mitorganisation des Landestreffens der NRW-Naturfreunde im Archäologischen Park in Xanten mit über 1.000 Teilnehmern und meine Abschlussfahrt zum Preußenmuseum in We-sel, zu der alten Hansestadt Kalkar und einer Schiffstour auf der Xantener Seenplatte im Oktober 2003.

Nachdem Klaus Brausch nicht mehr Naturfreunde-Vorsitzender war, legte er den Schwerpunkt sei-ner Arbeit auf die Deutsch-Tschechische und Slowakische Gesellschaft, deren stellvertretender Vor-sitzender, ehrenamtlicher Geschäftsführer und Schatzmeister er wechselweise war. Seit 2004 führt er den Landesverband Nordrhein-Westfalen.
Den Vorsitz im Wuppertaler Freundeskreis Kosice übernahm er 2005 vom jetzigen Ehrenvorsitzen-den Alfred Howad. Das ehemalige Kaschau ist Wuppertals Partnerstadt in der Slowakei, einem der jungen Mitgliedsländer der Europäischen Union. Klaus Brausch hat zahlreiche Bildungsreisen nach dort initiiert und begleitet.
Der Außenminister der Slowakischen Republik hat ihm im September 2004 die Silberne Plakette des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der Slowakischen Republik verliehen und der Slowaki-sche Botschafter in Rom folgte im gleichen Monat mit der Goldenen Plakette des Botschafters der Slowakischen Republik.
Seit 2004 ist Brausch im Beirat der Auslandsgesellschaft NRW in Dortmund und in der Auslandsge-sellschaft Deutschland Gründungsmitglied und seitdem Vizepräsident der Gesellschaft.

Klaus Brausch hat leidenschaftlich den Ausbau das Radweges zwischen Kemna und Beyenburg vorangetrieben. Als Hobbys nennt Klaus Brausch Reisen, Geschichte und Natur.

Für sein ehrenamtliches Engagement, auch als Schöffe beim Landgericht und in der Kammer für Kriegsdienstverweigerer, wurde Klaus Brausch am 7. März 2002 das Bundesverdienstkreuz 1. Klas-se verliehen. Nach seinem 65. Geburtstag richtete Oberbürgermeister Peter Jung für Klaus Brausch am 31. März 2008 einen Empfang im Rathaus aus. In seiner Frau Roswitha (geborene Wibben), die er am 30. Dezember 1965 geheiratet hat, fand Klaus Brausch immer tatkräftige Unterstützung und gute Ratschläge. Ein nahezu perfektes Tandem! Der am 5. August 1968 geborene Sohn Carsten komplettierte das Familienleben.

14.03.2008