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31. Januar 2014

Gleis- und Kanalarbeiten am Bertoldsbrunnen starten am 10. Juni

Nach der Sanierung der Leo-Wohleb-Brücke im vergangenen Jahr steht in diesem Sommer die nächste Großbaustelle an: Straßenbahngleise und Kanalnetz rund um den Bertoldsbrunnen werden erneuert. Das legt die Innenstadt lahm.

  1. Erhält ein Gerüst als Schutz: die Bertold-Statue. Foto: Thomas Kunz

20 Wochen lang wird ein Bauzaun in der Kajo stehen, Fußgänger müssen erhebliche Umwege laufen. Nur einer darf mitten im Geschehen bleiben: der reitende Bertold. Eigentlich sollte auch er für die Zeit der Baustelle ausweichen. Inzwischen hat sich aber herausgestellt, dass das nicht geht, ohne das Denkmal zu zerstören.

Um die geplante Baustelle hatte es im vergangenen Herbst einige Querelen gegeben. Denn eigentlich sollte das Drei-Millionen-Euro-Projekt von Stadtverwaltung, Freiburger Verkehrs AG (VAG) und Energieversorger Badenova bereits im Mai 2014 beginnen. Dann jedoch verschob das Rathaus plötzlich den Startpunkt auf den 10. Juni, den Dienstag nach Pfingsten. Die VAG musste fertige Pläne noch einmal ändern. Auch Freiburgs Einzelhändler waren alles andere als begeistert. Denn durch den späteren Beginn reicht die Bauzeit bis ins umsatzstärkste vierte Quartal hinein. Schnell kam das Gerücht auf, die Verzögerung habe nur einen Grund: die anstehende Kommunalwahl, die zwei Wochen nach dem ursprünglichen Beginn des großen Baggerns stattfindet. Das Rathaus dementierte: Der spätere Start sei einfach günstiger, weil er in die Pfingstferien falle, wo weniger los sei.

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Inzwischen scheinen sich die Wogen geglättet zu haben: Bei einer Informationsveranstaltung zur Baustelle am Mittwochabend waren zwar einige Einzelhändler anwesend, größere Diskussionen gab es aber nicht. Mit den Geschäften würden derzeit "kreative Lösungen" erarbeitet, wie diese – trotz Baustelle – ihre Waren bekommen, sagte Hermann Hahn vom städtischen Garten- und Tiefbauamt. In manchen Fällen bedeutet das, dass die letzten Meter per Sackkarre zurückgelegt werden müssen. Auch der Müll wird teilweise zu Fuß abgeholt.

Besucher der Innenstadt müssen Umwege machen

Die Kundinnen und Kunden sollen alle Geschäfte während der gesamten Bauzeit erreichen können – wenn auch auf Umwegen um den 2,50 Meter hohen Bauzaun herum. Eine Querungsmöglichkeit werde es aus Sicherheitsgründen nicht geben, erklärte Michael Mündlein, Projektleiter bei Badenova. Der Bauzaun wird fast die gesamte Breite der Kajo einnehmen, Feuerwehr und Rettungsdienste können im Notfall durchfahren. Neun Wochen lang steht der Bauzaun zwischen Martinstor und Kaufhof, er ragt auch etwas in die Bertoldstraße hinein. Ab dem 11. August wird er kürzer, das Stück zwischen Martinstor und Grünwälderstraße soll dann fertig sein. Dafür wird in dieser Zeit die Bertoldstraße bis zur Niemensstraße gesperrt.

Ab 12. Oktober wird der Bauzaun komplett entfernt, die Bauarbeiten gehen aber noch weiter. Erst ab 27. Oktober soll alles wieder normal laufen. "Das ist ein ambitionierter Zeitplan", sagte Guido Haas, Projektleiter bei der VAG. Damit alles möglichst schnell über die Bühne geht, wird sechs Tage die Woche jeweils von 6 bis 22 Uhr gearbeitet. Und das alles um den reitenden Bertold herum. Da sich inzwischen klar ist, dass er nicht entfernt werden kann, erhält er zum Schutz ein Gerüst. "Und wir werden versuchen, ihm nicht zu nahe zu kommen", sagte Haas.

Während der gesamten Bauzeit kann keine Straßenbahn über den Bertoldsbrunnen fahren. "Das ist wie 20 Wochen Rosenmontag", sagte Oliver Benz von der VAG. An den Haltestellen Stadttheater, Holzmarkt, Schwabentor und Siegesdenkmal ist jeweils Schluss. Dort können die Kunden auf Busse umsteigen. Sie werden in zwei Richtungen die Innenstadt umrunden, wahrscheinlich im Zehn-Minuten-Takt. Das letzte Stück bis zum Bertoldsbrunnen müssen alle zu Fuß zurücklegen. Da die Busse der VAG für die zusätzlichen Fahrten nicht ausreichen, bekommt die Verkehrs-AG Unterstützung aus Essen: Auf den Strecken werden dann auch gelbe Busse unterwegs sein.























Autor: Jelka Louisa Beule


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