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Magdalena Fjällström - unsere nächste Skikönigin?

Der Süden Lapplands im schwedischen Verwaltungsbezirk Västerbotten hat im Laufe des 20. und 21. Jahrhunderts zahlreiche Skiköniginnen und Skikönige hervorgebracht. Das gilt nicht zuletzt für den Tärna IK Fjällvinden, ein Club, der weltweit zu den erfolgreichsten Vereinen des alpinen Skisports gehört. Der vorerst neueste Komet des Vereins heißt Magdalena "Monne" Fjällström. Geboren 1995, zählt sie derzeit schon zu den besten Schwedinnen ihrer Altersgruppe und trainiert gemeinsam mit Anja Pärson.

"Anja feuert mich an und unterstützt mich, sie ist ein tolles Vorbild," so Magdalena Fjällström.

Der Umstand, dass die Wahl auf den alpinen Skisport fiel, war nur allzu natürlich für Magdalena. Wohnt man schon in der Nähe der legendären Pisten in Tärnaby, auf denen Skistars wie Ingemar Stenmark, Anja Pärson und Jens Byggmark sich ihre Karriere hart erarbeiteten, ist es schwer, eine andere Wahl zu treffen.

"Mutti nahm mich schon mit auf die Piste, als ich drei Jahre alt war; ich fuhr vor ihr, und sie hielt mich an einem Gurt fest. Seitdem ist Abfahrtslauf mein Ein und Alles. An einen anderen Sport habe ich nie gedacht, Langlauf interessiert mich nicht," erzählt sie.

Erstklassige Pisten in Tärnaby

Die Voraussetzungen für Abfahrtsläufer sind in Tärnaby hervorragend. Hier kann Magdalena von Ende Oktober bis Anfang Mai auf höchst anspruchsvollen Wettkampfpisten fahren, sooft es ihr gefällt. Andere in ihrem Alter müssen weit reisen, um ähnliche Voraussetzungen vorzufinden.

"Wir trainieren meistens auf dem "Ingemarbacken", der Piste, die nach Ingemar Stenmark benannt ist. Die ist richtig gut. Auf meinen Reisen zu den Wettkämpfen lerne ich ja viele andere Pisten kennen, und da braucht sich Tärnaby wirklich nicht zu verstecken. Auch der Anjabacken, der von Anja Pärson, ist für Riesenslalom wirklich Klasse. Der hat steile und flache Teile und verlangt viel von einem Fahrer."

Auf den Pisten der Weltstars

Das Training auf Pisten, denen andere Weltstars aus Tärnaby ihren Ruhm verdanken, motiviert, findet sie.

"Ich bewundere sie und will genauso gut werden."

Und sie ist ihnen dicht auf den Fersen. Siege bei den landesweiten und imagestarken Jugendwettkämpfen "1. Maj-trofé" und "Miss Rossignol" zeigen, dass sie zu den größten Hoffnungsträgern bei den Mädchen gehört.

"Ich bin zielbewusst und mag hartes Training. Und dann ist Slalom eben das Beste, was es gibt. So lange das so ist, kann ich mich auch weiterentwickeln. Im Moment trainiere ich vier Tage in der Woche; zusätzlich bin ich in der Hochsaison fast jedes Wochenende auf einem Wettkampf. Zwischendurch brauche ich aber auch Ruhetage, um andere Dinge zu machen. Sonst verliert man schnell den Spaß."

Für die notwendigen Ruhephasen und das Entspannen zwischendurch sorgt Patrik Fjällström, ihr Vater und Trainer.

"Das ist voll in Ordnung, den eigenen Vater als Trainer zu haben. Dann wird zwar zu Hause eine Menge über Skifahren geredet, aber das gehört dazu und macht Spaß."

Lieblingsdisziplin Riesenslalom

Ihre wichtigsten Erfolge erzielte sie bisher zwar im Spezialslalom, aber eigentlich ist Riesenslalom ihre Lieblingsdisziplin.

"Riesenslalom ist schwerer, man braucht mehr Timing und Gefühl als im Spezialslalom, wo man es einfach krachen lassen muss," sagt Magdalena und lacht.

Abfahrt und Super-G sind im Wettkampfprogramm für den Jahrgang 1995 weniger üblich als Slalom und Riesenslalom; aber wenn sie die Chance erhält, ist sie gerne mit dabei.

"Ich mag's, wenn es schnell geht. Und Pisten, die steil und hart sind."

Tipps und Ratschläge von Anja

Dieser Kommentar hätte auch von Anja Pärson stammen können, einer der besten Alpinistinnen Schwedens aller Zeiten, die zu Beginn ihrer Karriere den Ausdruckmegahurtig erfand. Magdalena hat das große Glück, Anja zu kennen und ab und zu mit ihr zu trainieren.

"Es ist total wertvoll, mit Anja zu trainieren. Wenn ich mit Anja fahre, bin ich voll auf's Training konzentriert. Sie spornt mich an, was zu riskieren, und sie hat mich auch in Zeiten unterstützt, als ich Probleme mit der Technik hatte. Damit es gut läuft, muss es manchmal auch schlecht laufen, hat sie gesagt."

In der Hochsaison muss sie hunderte von Kilometern zurücklegen, um zu den Wettkampforten zu kommen; trotzdem findet sie, dass sie es im Vergleich zu vielen ihrer Konkurrentinnen doch recht gut hat.

"Ich wohne und trainiere an einem Ort, in dem es tolle Möglichkeiten für alpines Skifahren gibt, wo die Tradition des Skifahrens enorm groß ist. Jetzt gibt es sogar ein Gymnasium für alpines Skifahren hier in Tärnaby; ich brauche also noch nicht einmal umzuziehen, wenn ich im Gymnasium anfange, um bessere Trainingsmöglichkeiten zu bekommen."