Ö-Filmpreis wandert 2014 unter neuer Präsidentschaft nach Grafenegg

22. Oktober 2013, 13:34
3 Postings

Stefan Ruzowitzky und Ursula Strauss neue Präsidenten der Akademie des Österreichischen Films - Die Einladung durch Landeshauptmann Erwin Pröll sei eine enorme finanzielle Entlastung für die Akademie

Wien/Grafenegg - Der Österreichische Filmpreis wird im kommenden Jahr erstmals nicht in Wien verliehen, sondern in Niederösterreich. Am 22. Jänner wird die große Gala in ihrer vierten Ausgabe im Auditorium von Schloss Grafenegg über die Bühne gehen, kündigte die Akademie des Österreichischen Films als Organisatorin am Dienstag an. Der Auszug aus der Metropole findet dabei unter neuer Führung statt, haben bei der gestrigen Generalversammlung doch Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky und Ursula Strauss die Gründungspräsidenten Karl Markovics und Barbara Albert abgelöst.

Als Organisator des festlichen Grafenegg-Ausfluges wurde Regisseur Markus Schleinzer als neuer Vorstand verpflichtet. "Wir machen eine Landpartie", freute sich dieser bei der Präsentation des Vorhabens. Für die rund 1.000 Gäste der von Markovics moderierten Gala wird ein Shuttle organisiert (der allerdings selbst bezahlt werden muss).

Die Einladung durch Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) sei eine enorme finanzielle Entlastung für die Akademie, begründete Geschäftsführerin Marlene Ropac den Schritt. Eine Feier wie einst in den Rosenhügelstudios sei nicht mehr finanzierbar: "Wir könnten uns das heuer gar nicht mehr leisten."

Kurzfilme der Longlist im mumok-Kino

Zwei Monate vor der Gala werden nun am 17. November die 17 Kurzfilme der Longlist für den Filmpreis 2014 im mumok-Kino gezeigt. Überdies sollen die Werke in Kooperation mit dem Außenministerium auch wieder international auf Reisen gehen. Am 17. Dezember wird dann die Shortlist, also die letztlich offiziell Nominierten, veröffentlicht. ORF eins begleitet dann das Galaevent am 23. Jänner mit einer "Langen Nacht des österreichischen Films", während ORF III einen Schwerpunkt auf das heimische Filmschaffen setzt.

All dies geschieht schon unter der Ägide des "neuen Prinzenpaares", wie Akademie-Co-Geschäftsführer Josef Aichholzer das neue Präsidentenduo Ruzowitzky-Strauss vorstellte. "Wir wissen nicht, was auf uns zukommt", zeigte sich Strauss offen angesichts der neuen Funktion, an der Spitze der mittlerweile 326 Akademiemitglieder zu stehen. Deren Zahl könnte man wohl auch noch steigern, zeigte sich Neopräsident Ruzowitzky entspannt: "Aber man braucht eine gewisse Liebe zur Vereinsmeierei." Und dieser Liebe würden sich noch einige entziehen. "Die lieb gewonnene Tristesse des Einzelkämpfertums" habe einfach Tradition, konzedierte Schleinzer.

Zentrale Ziele erreicht

Ruzowitzky und Strauss beerben Markovics und Albert, die seit 2009 amtierten. "Wir wollten nicht in die Versuchung der lieb gewonnenen Besitzstandswahrung verfallen", begründete der Altpräsident seinen Rückzug. Die zentralen Ziele der Anfangszeit seien erreicht worden: Der österreichische Film habe eine breitere Plattform bekommen und der Filmpreis sei etabliert: "Wir müssen uns weniger erklären als früher." (APA, 22.10.2013)

Share if you care.