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Rundgang über Baustelle in Steinbach: Das neue Bürgerhaus wächst

Von Während die Arbeiter der Bürgerhaus-Baustelle Weihnachtspause machen, hat sich die TZ an Ort und Stelle umgesehen. Ein Rundgang zwischen Schaltafeln, schweren Fahrzeugen und einem besonderen Stübchen.
Marco Gretschel und Alexander Müller vom städtischen Bauamt sowie Bürgermeister Dr. Stefan Naas (von links) sehen sich auf der Bürgerhaus-Baustelle um. Hier stehen sie im Rohbau des künftigen Saals. Marco Gretschel und Alexander Müller vom städtischen Bauamt sowie Bürgermeister Dr. Stefan Naas (von links) sehen sich auf der Bürgerhaus-Baustelle um. Hier stehen sie im Rohbau des künftigen Saals.
Steinbach. 

Zugegeben, noch ist er kühl und zugig, der künftige zweite Eingang des Bürgerhauses. Denn wo in etwa einem Jahr Menschen durch einen Windfang in den neuen Saal gelangen sollen – vom St.-Avertin-Platz aus gesehen rechts vom Hochhaus –, steht noch ein metallener Baustellenzaun. Wer sich hier durchschlängelt, steht mitten in einem Rohbau: unten sowie rechts und links Beton, oben noch nichts.

Blick zurück: Im Februar 2013 war der alte Bürgerhaus-Saal abgebrannt. Nach einer Weiberfastnachtsfeier war ein Feuer ausgebrochen und hatte laut Polizei einen Schaden in Höhe von drei Millionen Euro angerichtet.

Blick nach vorn: „Im vierten Quartal 2016“, hofft Bürgermeister Dr. Stefan Naas (FDP), soll das neue Bürgerhaus stehen – ein modernes Gebäude in Grau und Weiß. Dann werden nach jetzigem Stand gut vier Millionen Euro ins von Architekt Wolfgang Ott entworfene Gebäude und etwa 320 000 Euro in die Einrichtung investiert sein. Mindestens 2,6 Millionen Euro kommen von der Versicherung, zudem konnte der Bau ins Landesprogramm Soziale Stadt eingebunden werden, das erhebliche Zuschüsse bringt.

Mittendrin der Kran

Blick in die Gegenwart: Nachdem im Sommer die Reste des alten Bürgerhauses entkernt und von Schadstoffen befreit worden waren, ist jetzt vom Rohbau des neuen, wie sein Vorgänger etwa 300 Quadratmeter großen, Saales schon einiges zu sehen. Derzeit prägen abgestellte Holzplatten, Schaltafeln und Sprießen das Bild, Besen und Schaufeln sind ordentlich aufgehängt – die Bauarbeiter machen Weihnachtspause. Mittendrin steht ein Kran. Damit der Boden darunter keinen Schaden nimmt, wird er vom Untergeschoss mit Sprießen gestützt, wie Alexander Müller erklärt. Er ist der Leiter des städtischen Bauamts und oft auf der Baustelle anzutreffen.

Nun zeigt er auf die Bühne und erklärt: „Die muss auch barrierefrei sein.“ Das heißt, dass eine Plattform eingebaut wird, mit der Menschen auf die Bühne gehoben werden können, die keine Stufen bewältigen können.

Fenster mit drei Scheiben

Dann fällt der Blick auf die künftigen Fenster: An deren Innenseite soll es eine Brüstung geben, auf die sich die Besucher auch mal setzen können. Das Besondere an den Kastenfenstern: „Zwischen der äußeren Scheibe und der inneren Doppelglasscheibe gibt es eine Jalousie“, erklärt Naas. Zu öffnen sind die Fenster allerdings nur im Brandfall, dann gehen sie automatisch auf.

Wie berichtet, hatte es für den Wiederaufbau strenge Vorschriften ist Sachen Brand- und Schallschutz gegeben, ist doch das Steinbacher Bürgerhaus im Gegensatz zu Versammlungsstätten anderer Kommunen ganz nah dran an der Nachbarschaft. Konkret geht es um das Hochhaus. Doch mittlerweile sei alles geregelt und genehmigt, gibt sich Naas erleichtert. In ihrer jüngsten Sitzung hatten die Stadtverordneten – im nichtöffentlichen Teil – einem Vertrag mit dem Eigentümer des Hochhauses zugestimmt. Mit dem Kontrakt werden die nachbarschaftlichen Verhältnisse geregelt und die Grundstücke neu geordnet.

Im Hochhaus sind auch die Räume der ehemaligen Bürgerhaus-Gaststätte gelegen. Ein solche wird es bekanntlich nicht mehr geben, so dass die Tür zwischen Bürgerhaus und Gaststätte zugemacht werden soll. Dafür wird’s im neuen Bürgerhaus bekanntlich eine neue Küche geben. Sie soll im bisherigen Clubraum Steinbach-Hallenberg eingebaut werden. Diese Arbeit steht ebenso noch aus wie das Anbringen einer Stahlspindeltreppe an den Clubraum Pijnacker, die als zusätzlicher Rettungsweg dienen soll. „Da muss die Baufirma einen Durchbruch machen“, sagt Bauamtschef Müller.

Wo Politik gemacht wurde

Im Untergeschoss ist übrigens noch eine weitere Tür dichtzumachen. Sie führte von der Kegelbahn ins sogenannte Keglerstübchen. „Da wurde Politik gemacht“, erzählt Naas augenzwinkernd.

Der Trakt der Clubräume war beim Brand stehengeblieben – und harrt noch seiner Sanierung. Im Eingang steht ein kleiner Bagger, als warte er auf Arbeit. Bereits zu erkennen ist die Aussparung, in der der Behindertenaufzug montiert wird. Ganz in der Nähe – dort, wo früher der Hausmeister sein Büro hatte – dürfen künftig Raucher ihrer Sucht frönen. So soll vermieden werden, dass sie zur Zigarettenpause vor die Tür gehen – ihre Gespräche könnten die Nachbarn stören.

Während die Arbeiter nach den Ferien auf die Baustelle zurückkehren und sich wieder dem Rohbau widmen, wollen die Verantwortlichen im Rathaus die nächsten Schritte einleiten. „Der Magistrat hat die technische Seite schon freigegeben“, sagt Bürgermeister Naas. Zudem lägen zur Innengestaltung bereits Entwürfe vor. Der Rathauschef hofft, dass bis Februar die wichtigen Entscheidungen getroffen sind. „Drei Jahre nach dem Brand wollen wir alles vergeben haben.“

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