Bilshausen. Die 1951 errichtete Pauluskirche in der Bilshäuser Bergstraße gehört zu jenen 48 Gotteshäusern in Deutschland, die zwischen den Jahren 1947 und 1953 in einfacher Bauweise und beschränktem Materialeinsatz als so genannte Typenkirchen oder Notkirchen errichtet wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg verzehnfachte sich in Bilshausen die Zahl der Lutheraner durch Flüchtlinge und Vertriebene auf 400 Personen.
Die von dem Architekten und Baumeister Bartning geschaffenen Kirchen seien „herausragende Bauzeugnisse der Architekturgeschichte“ und bildeten als Gesamtheit ein „einzigartiges sakrales und kulturhistorisches Flächendenkmal“, begründet Immo Wittig vom Vorstand der Bartning-Gemeinschaft den Antrag zur Anerkennung als UNESCO-Weltkulturerbe. 7580 Bürger hätten sich im Internet an einer Unterschriftenaktion für die Anerkennung der Typenkirchen beteiligt, so Wittig, unter ihnen namhafte Fachleute.
Beim Kirchentag 2013 in Hamburg sei im Rahmen eines „Bartningtreffens“ eine Präsentation der Ergebnisse geplant. „Wir begrüßen die Aktion und würden uns freuen, wenn die Pauluskirche als Weltkulturerbe eingestuft würde“, kommentiert Bilshausens Bürgermeisterin Anne-Marie Kreis (CDU) den Wunsch der Bartning-Gemeinschaft. In der Bauausschusssitzung sei das Thema angesprochen worden und auf große Resonanz gestoßen.