“Gewappnetes” Thüringen

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Wer sich mit der Entwicklung des Thüringischen Landeswappens beschäftigt, erkennt interessante Details, die sich wie ein roter Faden durch die Geschichte ziehen.

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Als älteste farbige Darstellung des Thüringer Urwappens blieb der Wappenschild des Landgrafen Konrad von Thüringen aus dem 13. Jahrhundert erhalten.
Der Thüringisch-hessische Erbfolgekrieg entließ Hessen 1264/65 in die politische Selbstständigkeit, das seitdem den Bunten Löwen (umgekehrt gestreift: silber-rot) im Wappen führt. 

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Das Landeswappen für das Land Thüringen wurde am 7. April 1921 verliehen. Es zeigt sieben silberne Sterne auf rotem Grund. Die sieben Sterne stehen für die sieben Staaten aus denen Thüringen 1920 gebildet wurde

• Sachsen- Weimar-Eisenach,
• Sachsen- Meiningen,
• Sachsen- Gotha,
• Sachsen- Altenburg,
• Volksstaat Reuß,
• Schwarzburg- Sondershausen und
• Schwarzburg- Rudolstadt

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1933 wurde dem Land von der nationalsozialistischen Landesregierung ein anderes Wappen eingeführt, da die Nazis sich an den an Davidsterne erinnernden Sternen störten. Das von den Nazis verliehene Landeswappen zeigte einen hessischen Löwen in der Mitte mit Hakenkreuz in der rechten Pfote der Nazis, oben waren der sächsische Rautenkranz und der Schwarzburger Adler zu sehen.   

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1945 wurde dann ein Mischmasch aus den Wappen von 1921 und 1933 geschaffen. Jetzt war der Löwe golden, und zu den sieben silbernen Sternen aus dem Jahre 1921 kam ein achter hinzu, wobei es sich um den bereits im Jahre 1943 von der preußischen Provinz Sachsen abgetrennten und dem Gau Thüringen zugeschlagenen Regierungsbezirk Erfurt einschließlich des seit diesem Zeitpunkt zugehörigen Kreises Herrschaft Schmalkalden – die im Sommer 1945 in das Land integriert werden konnten, handelt.

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Das jetzige Wappen von Thüringen ist wieder ein Sammelsurium aus den Wappen von 1921, 1933 und 1945.

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