Das Rennen um die Nachfolge von Bundesrat Schmid ist eröffnetBerner SVP schlägt Amstutz und Aebi vor
(sda/ap)/tsf. Die Berner SVP schlägt der SVP-Bundeshausfraktion die Nationalräte Adrian Amstutz und Andreas Aebi als Kandidaten für die Bundesratswahl vom 10. Dezember vor. Der Vorstand der Berner SVP sei der Ansicht, dass die SVP wieder im Bundesrat vertreten sein muss, teilte die Kantonalsektion am Montag mit. Der Zweiervorschlag werde der breiten Auswahl an profilierten Köpfen in der Kantonalpartei gerecht, heisst es im Communiqué.
Die Berner SVP schlägt in der Person von Adrian Amstutz einen etablierten Politiker und in der Person von Andreas Aebi einen Newcomer für die Nachfolge von Bundesrat Samuel Schmid vor. Beide kommen aus dem ländlichen Raum.
Joder und Wandfluh wollen nicht
Nicht zur Auswahl stand Nationalrat Rudolf Joder. Dieser hatte am Wochenende seinen Verzicht bekannt gegeben. Nachdem auch der Oberländer Nationalrat und Unternehmer Hansruedi Wandfluh von einer Kandidatur Abstand genommen hatte, wurde Andreas Aebi angefragt. Aebi sagte auf Anfrage, weil er viel Unterstützung gespürt habe, habe er sich überzeugen lassen. Er tue dies, um eine Auswahl zu ermöglichen, und für die Partei.
Adrian Amstutz sagte auf Anfrage, er habe bisher Ambitionen auf einen Bundesratssitz mit Blick auf sein Geschäft verneint. Nun habe er sich anders organisiert und spüre den für eine Kandidatur nötigen Rückhalt. Er habe sich jetzt überzeugen lassen, dass es gut sei, ins Rennen zu steigen.
Der Vorschlag des SVP-Vorstands ist endgültig. Im Kanton Bern muss die Nominierung der Bundesratskandidaten nicht von einer Delegiertenversammlung beschlossen werden.
SVP Zürich für Blocher
Die SVP des Kantons Zürich entschied sich am Montagabend, Christoph Blocher der ausserordentlichen Delegiertenversammlung als Kandidaten zu empfehlen. Diese wird voraussichtlich am 24. November stattfinden und die definitiven Zürcher Kandidaten der SVP-Bundeshausfraktion vorschlagen.
Tännler kandidiert nicht – Schwander wartet bis Samstag
mjm. Der Zuger Regierungsrat Heinz Tännler kandidiert nicht für die Nachfolge von Bundesrat Samuel Schmid. Er hat dies dem Präsidenten der kantonalen SVP mitgeteilt. Der Vorstand der Zuger SVP-Kantonalpartei hatte die Nomination Tännlers einstimmig beschlossen – unter dem Vorbehalt, dass dieser einer Nomination auch zustimmen würde. Der Schwyzer Nationalrat Pirmin Schwander hält sich derweil weiterhin bedeckt. Die SVP Kantonalpartei Schwyz will ihn am Samstag mit einem Wahlfest in Brunnen als Kandidaten vorschlagen. Zu diesem Wahlfest werden laut Judith Uebersax, Präsidentin SVP Schwyz, auch Vertreter der SVP-Kantonalparteien aus den andern Innerschweizer Kantonen eingeladen.
Bis zur Stunde vier Kandidaten
Neben Amstutz und Aebi im Kanton Bern stehen bis zur Stunde zwei weitere Kandidaturen fest. Die Zentralschweizer SVP-Sektionen haben bereits letzte Woche den Schwyzer Nationalrat und Auns-Präsidenten Pirmin Schwander portiert. Die Junge SVP schlägt ihren Präsidenten Erich Hess, Berner Stadtparlamentarier, als eigenen Kandidaten vor.
Aus einer Reihe weiterer Kantone werden in den nächsten Tagen Nominierungen von möglichen Bundesratskandidaten der SVP erwartet. Die SVP-Bundeshausfraktion entscheidet am 27. November, mit wem sie am 10. Dezember zur Bundesratswahl antreten will.