Modellstudiengang iMED

Seit 2012 bieten wir mit dem integrierten Modellstudiengang Medizin Hamburg (iMED) ein zukunftsweisendes Konzept für die Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten. Lehrende aus allen Fächern haben gemeinsam mit Studierenden in einer mehrjährigen Vorbereitungsphase einen Studiengang entwickelt, der von Anfang an die theoretischen Grundlagenfächer mit der klinischen Praxis vernetzt. Unser Ansatz hat bundesweiten Modellcharakter: zentrale Empfehlungen des Wissenschaftsrates für die Weiterentwicklung des Medizinstudiums in Deutschland finden sich im iMED – Konzept wieder. Theoretisch können Sie auch woanders Medizin studieren – praktisch am besten bei uns.

Reformziele des Modellstudiengangs

Wir führen unsere Studierenden schrittweise an ein wissenschaftlich fundiertes ärztliches Handeln heran. Neben der wissenschaftlichen Ausbildung legen wir großen Wert auf umfassende praktische und psychosoziale Kompetenzen, die für den Arztberuf wichtig sind.

  • iMED ist vom Leitgedanken der „wissenschaftlichen Orientierung“ geprägt. Von unseren Absolventinnen und Absolventen wünschen wir uns

    • Fragende kritische Haltung
    • Problem- und Methodenbewusstsein,
    • Strukturierungsfähigkeit und Selbstständigkeit,
    • die Orientierung an Evidenz-basierter Wissenschaft.

    Zugleich ist es uns sehr wichtig, dass sie im Laufe des Studiums die notwendigen

    • praktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten
    • psycho-soziale Kompetenzen

    für die ärztliche Tätigkeit erwerben.

    Wie werden diese Ziele im iMED-Konzept verwirklicht?

    Theoretische und praktisch-klinische Ausbildungsinhalte werden über den Gesamtverlauf des Studiums eng vernetzt. Die Studierenden erarbeiten die Ausbildungsinhalte aus drei Blickwinkeln:

    • Praktische Kompetenzen in Diagnose und Therapie
    • Theoretische Grundlagen
    • Soziale Interaktion mit Patienten und Kollegen

    Die integrierte Studienstruktur besteht aus einem verpflichtenden Kern- sowie einem Wahlbereich. Da die Fächer im Wahlbereich sich am Forschungsprofil der Fakultät, den Bereichen

    • Neurowissenschaftliche Forschung,
    • Herz-Kreislauf-Forschung,
    • Tumorforschung,
    • Versorgungsforschung, und
    • Entzündungs- und Infektionsforschung

    orientieren, eröffnet deren Belegung die Möglichkeit, nahtlos vom Studium in theoretische und klinische Forschungsbereiche zu gleiten.

    Durch Umschichtung von Lehrveranstaltungen wurde Raum geschaffen für ein stärker eigenbestimmtes Lernen, sowie für vertiefende und von den Interessenslagen der Studierenden und Lehrenden bestimmte Inhalte. Der Studienaufbau ermöglicht Mobilität im Rahmen des Krankenpflegepraktikums, von Famulaturen, von Wahlpflichtmodulen sowie im Praktischen Jahr. Studienbegleitende Beratungsangebote und Maßnahmen zur Qualifikation der Lehrenden bilden neben anderen qualitätssichernden Maßnahmen eine wichtige Basis des Medizinstudiums an unserer Fakultät.

Pflichtcurriculum

Im Kernbereich (= Pflichtbereich) des Modellstudiengangs bieten wir den Studierenden ein umfassendes Spektrum von Lehrveranstaltungen, das die für den Arztberuf grundlegenden Kenntnisse und Fertigkeiten abdeckt. Ergänzt wird er durch einen Wahlpflichtbereich, der das Forschungsprofil unserer Fakultät widerspiegelt.

  • Z-Struktur iMED
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    Z-Struktur: Theoretische und klinisch-praktische Anteile in iMED

    Die Verteilung von klinischen und theoretischen Unterrichtsanteilen im Reform-Curriculum sehen Sie in der nebenstehenden Abbildung.

    Der Pflichtbereich orientiert sich an wissenschaftsbasierten und ärztlichen und psychosozialen Kompetenzen. Die Anforderungen steigern sich in dem 12-semestrigen Studienverlauf und reichen vom wissenschaftlichen Verständnis des gesunden Körpers über das Evidenz-basierte Verständnis von Krankheit zum ärztlich-diagnostischen, -therapeutischen und betreuenden Handeln. Der iMED-Pflichtbereich

    • beinhaltet eine fundierte Ausbildung zum wissenschaftlichen Arbeiten, die durch eine Studienarbeit abgeschlossen wird, mit der Möglichkeit der sich anschließenden, studienbegleitenden Promotion zum Dr. med.
    • befähigt den approbierten Arzt zur lebenslangen Weiterbildung
    • berücksichtigt ein interdisziplinäres Krankheitsverständnis sowie longitudinale Aspekte (z.B. Lebensphasen, psychosoziale Medizin, Schmerz und Palliativmedizin, Gender-Aspekte etc.)
    • gestattet Auslandsaufenthalte im Bereich der Krankenversorgung und/oder der Forschung

  • Modulabfolge
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    Modulabfolge

    Der 12-semestrige iMED-Studiengang wird in modularisierter Form durchgeführt. Die Modulstruktur können Sie der nebenstehenden Abbildung entnehmen, die einen beispielhaften Studienverlauf zeigt.
    Insgesamt sind drei Studienabschnitte vorgesehen:

    1. - 3. Semester Grundausbildung: "Normalfunktion: Gesundheit und Krankheit"
    Inkl. Aspekte der klinisch-praktischen Ausbildung

    • Organbasierter, modularisierter und interdisziplinärer Aufbau,
    • Umfassendes Verständnis
    • der Physiologie des menschlichen Körpers,
    • der Anatomie des menschlichen Körpers,
    • der Biochemie des menschlichen Körpers,
    • der Biologie von Krankheitserregern,
    • Vermittlung psychosozialer Kernkompetenzen (insbesondere psychologische, sozialwiss. und verhaltensmedizinische Grundlagen; speziell: Arzt-Patienten-Beziehung und Grundlagen patientenorientierter Medizin),
    • Verknüpfung der klinischen Bedeutung des Gelernten durch regelmäßige, inhaltlich angepasste Patientenvorstellungen,
    • Erstversorgung medizinischer Notfälle,
    • Verdeutlichung des Prinzip des Life-long Learning; Heranführen an ein Studieren mit Eigeninitiative, und
    • Grundlagen wissenschaftlich-kritischen Denkens (1. Modul des Wahlpflichtbereichs zur Vorbereitung aller Second Tracks).

    4. - 6.Semester Krankheitssymptome "Vom Symptom zur Krankheit"
    Enge Verknüpfung klinisch-praktischer Anteil mit theoretischen Inhalten

    • Symptombasierter, modularisierter und interdisziplinärer Aufbau,
    • Molekulares, mikroskopisches und makroskopisches Verständnis von Krankheitserregern, Krankheit und Therapieprinzipien (Pathophysiologie, Pathobiochemie, Anatomie/Pathologie, Pharmakologie, Medizinische Mikrobiologie) anhand von Standardfällen (basierend auf (i) Notfällen und den (ii) häufigsten Erkrankungen),
    • klinisch-praktisches Verständnis von Krankheit sowie deren Folgen anhand von Standardfällen,
    • Eingehendes Erlernen der klinischen Untersuchung, der Anamnese, sowie der labor-basierten und radiologischen Basisdiagnostik,
    • Üben des konstruktiven Umgangs mit und der professionellen Betreuung von Patienten, inklusive spezieller Gruppen (z.B. Kinder, Ältere, Patienten mit Migrationshintergrund),
    • Einüben wissenschaftlich-kritischen Denkens anhand aktueller Forschungsarbeiten.

    7. - 12.Semester "Krankheit – Differentialdiagnostik und Differentialtherapie, Prävention, Rehabilitation und Versorgung"

    Enge Verknüpfung klinisch-praktischer Anteil mit theoretischen Inhalten inkl. Praktisches Jahr (PJ)
    ►weiterführende Informationen: PJ-Bereich auf der UKE-Webseite...

    • An klinischen Kompetenzen orientiertes, weitergehendes und umfassenderes Verständnis ärztlich-praktischer Tätigkeit,
    • Vorwiegend klinisch-praktischer Unterricht,
    • Begleitend systematische Vorlesungen und Seminare mit vertiefendem Rückbezug auf anatomische, physiologische, biochemische, pathologische, mikrobiologische, pharmakologische und psychosoziale Grundlagen (aus Jahr 1-3).

    Vorgesehen sind zwei je 6-wöchige Pflichtmodule und ein 2-wöchiges Wahlpflichtmodul pro Semester in den Semestern 1 bis 9. Hinzu kommen Prüfungs- und Nachprüfungswochen. Jeweils 2 bis 3 Module sind thematisch zu Modulblöcken zusammengefasst.
    Die Themen der Pflichtmodulblöcke A bis G sind:
    A: Unfall & Bewegungsapparat, Traumatologie, Perioperative Medizin
    B: Notfälle: Herz/Kreislauf/Lunge, Kardiovaskuläres System/Lunge I/II
    C: Moleküle, Gene, Zellen I/II, Infektion/Immunologie/Hämatologie I/II
    D: Entwicklung des Lebens, Geburtshilfe, Kinder- und Jugendheilkunde, Frauenheilkunde I/II
    E: Körperfunktionen I, Abdomen/Retroperitoneum/Endokrines System./Stoffwechsel I/II
    F: Körperfunktionen II, Kopf/Neurowissenschaften/Psyche I/II
    G: Medizin des Erwachsenenalters und Alterns I/II
    Die Wiederholung von Themen, insbesondere im 2. und 3. Studienabschnitt folgt der Vorstellung von einer 3-stufigen Lernspirale mit sich ähnelnden Themen und fortschreitend höherer Komplexität. Da die Modulblöcke A und G nur über jeweils 2 Module verfügen, bilden sie gemeinsam die 3-stufige Lernspirale.

  • Das Prüfungskonzept beinhaltet

    • 19 Modulabschlussprüfungen aller 19 Pflicht-Module
    • Abschlussprüfungen der Wahlpflichtmodule, die in zwei Gesamtnoten zusammengezogen werden sowie die
    • mündliche Zwischenprüfung "Normalfunktion: Gesundheit und Krankheit" nach dem 3. Semester, deren Nichtbestehen vom weiteren Studienverlauf nach dem fünften Semester ausschließt.

      Zeitliche Staffelung der Modulabschlussprüfungen Semester 1 bis 3:
      Zur Durchführung der Modulabschlussprüfungen werden in den Semestern 1 und 3 je zwei Prüfungswochen eingerichtet. Im 2. Semester erfolgen die Prüfungen in der letzten Woche des Modul C.I sowie in der Woche 15 (Modul D.I).
      Hinzu kommt eine Nachprüfungswoche in der letzten Woche des März (Wintersemester), bzw. des September (Sommersemester), so dass die Studierenden jede Modulprüfung zwei Mal durchführen können, ohne dabei aus dem "Studientakt" zu geraten.
      Ab Semester 4:
      Zur Durchführung der Modulabschlussprüfungen wird pro Semester eine Prüfungswoche eingerichtet. Hinzu kommt eine Nachprüfungswoche in der letzten Woche des März (Wintersemester) bzw. des September (Sommersemester), so dass die Studierenden jede Modulprüfung zweimal durchführen können, ohne dabei aus dem "Studientakt" zu geraten.

      Punktesystem:
      Auf alle Studienleistungen findet ein Punktesystem Anwendung. Insgesamt können pro Modul 100 Punkte erreicht werden (Ausnahme: 3-Wochen-Module: hier können 50 Punkte erreicht werden). Zum Bestehen des Moduls sind 60 Punkte notwendig. Typischerweise können 70 oder mehr Punkte in der Modulabschlussprüfung erworben werden, während bis zu 30 Punkte durch studienbegleitende Teilleistungen (z.B. Referate, Epikrisen, Hausarbeiten, Kurztestate, Bewertung praktischer Tätigkeiten etc.) erworben werden können.

      weiterführende Informationen zu Erste-Hilfe-Ausbildung, Krankenpflegedienst und Famulatur

  • Voraussetzungen zur Zulassung:
    Die Modulprüfungen der Module A.1 bis F.1 müssen bestanden sein. Nachweise über eine Erste-Hilfe-Ausbildung und über den Abschluss von mind. zwei Monaten Krankenpflegedienst müssen vorliegen. Eine Mindeststudienzeit von 3 Semestern muss erfolgt sein.

    Prüfungsinhalte und -fächer:
    Die mündlich/mündlich-praktische Prüfung nach Abschluss des Studienabschnitts "Normalfunktion: Gesundheit und Krankheit" wird nach Ende des 3. Semesters durch eine Prüfungskommission durchgeführt und umfasst die Lernziele und Lehrinhalte der Bereiche Wissen, Fertigkeiten und Haltungen der Module A.1, B.1, C.1, D.1, E.1, und F. 1. Sie gliedert sich in zwei Prüfungsteile, einen mündlichen Prüfungsteil und einen mündlich-praktischen Prüfungsteil. Der mündliche Prüfungsteil besteht aus Prüfungsfragen zu zwei der vier medizinischen Grundlagenfächer: Anatomie, Biochemie, Physiologie und Medizinische Psychologie/Medizinische Soziologie. Die Fächer werden per Losverfahren zugeteilt. Ein Rechtsanspruch auf eine bestimmte Kombination von Prüfungsfächern besteht nicht und ist ausdrücklich ausgeschlossen. Der mündlich-praktische Prüfungsteil findet in Form einer Objective Structural Clinical Examination (OSCE) statt.
    Anhand standardisierter vorgegebener Aufgabenstellungen werden an verschiedenen Stationen die basisärztlichen Fähig- und Fertigkeiten geprüft, die in den ersten drei Semestern vermittelt wurden.

    weiterführende Informationen zu Terminen und Fristen

Wahlpflichtcurriculum

Der Wahlpflichtbereich in iMED bietet unseren Studierenden die Möglichkeit, wissenschaftliches Arbeiten in einem strukturierten Mantelcurriculum zu erlernen und anzuwenden. Damit wird die Bedeutung einer wissenschaftlichen Herangehensweise in der Medizin deutlich. Außerdem haben die Studierenden im Wahlpflichtbereich die Chance, ausgewählte Teilbereiche der Medizin methodisch und inhaltlich aufeinander abgestimmt kennen zu lernen. Thematisch werden folgende Wahlpflichtbereiche angeboten (Stand 01.11.2015):

  • Bedeutung der Genetik in der Pränatal- und Kinder- und Jugendmedizin
  • Hands on
  • Inflammation, Infektion, Immunität (I3)
  • intermed - Interkulturelle Kompetenz und internationale Medizin
  • Studium Generale Kardiovaskuläre Medizin
  • Molekulare und Experimentelle Medizin
  • Gehirn und Geist - Faszination Neurowissenschaften
  • Praktische Medizin in Geburtshilfe, Pädiatrie, Kinderchirurgie und Kinderkardiologie
  • Präventive Medizin
  • Psychosoziale Medizin und Versorgungsforschung
  • Radiologische Verfahren in der Diagnostik und Therapie
  • Regenerative Medizin
  • Transplantationsmedizin
  • Tumorbiologie/Onkologie

  • Wahlpflichtbereich
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    Wahlpflichtbereich

    Der Wahlpflichtbereich umfasst neun Module à 2 Wochen (1.- 9. Semester) sowie das Modul "Studienarbeit" im 10. Semester. Unterrichtet werden innerhalb der neun Module in den Semestern 1 bis 9 mindestens 180 Unterrichtstunden (à 45 min) und maximal 360 Unterrichtstunden (à 45 min), so dass minimal 10 und maximal 20 Unterrichtstunden pro Woche im Mittel erreicht werden. Die Abfolge der Wahlpflichtmodule der Semester 1 bis 10 wird als "2nd Track" bezeichnet. Ziel war es, ein an den Forschungsinteressen und klinischen Schwerpunkten der Fakultät und den Interessen der Studierenden orientiertes Angebot von Second Tracks zu etablieren. Dabei stehen theoretische, experimentelle und klinisch-praktische Anteile in einem ausgewogenen Verhältnis.


    Zu Beginn des Wahlpflichtbereichs werden in dem Modul des 1. Semesters die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens sowohl im molekular-experimentellen, im klinischen, als auch im psychosozialen Bereich gelegt. Neben der Profilbildung dient der Wahlpflichtbereich ganz wesentlich dem frühen Heranführen der Studierenden an die Forschungsschwerpunkte der Hamburger Medizinischen Fakultät. Es geht darum, den Studierenden sehr früh das notwendige wissenschaftliche "Handwerkszeug" für einen Einstieg in die Forschungsschwerpunkte zu vermitteln, vertiefte Methodenkenntnisse anhand konkreter wissenschaftlicher Fragestellungen zu lehren und damit eine Brücke zwischen den Bereichen Lehre und Forschung zu schlagen.

    Besonders relevant ist die strukturierte Einführung in sowie das kontinuierliche Einüben des wissenschaftlichen Arbeitens als Vorbereitung für die im 10. Semester zu absolvierende Studienarbeit. Die einzelnen Module umfassen daher die Anfertigung von sich in ihrer Komplexität steigernden schriftlichen Ausarbeitungen (Projektarbeiten), um die Erarbeitung und Abfassung der Studienarbeit zu gewährleisten.


    Dabei handelt es sich bei den Modulen im 2. bis 4. Fachsemester um einführende Veranstaltungen, die basale Methoden und Inhalte der beteiligten Fächer in integrierter Form zum Lehrinhalt haben. Lernziele sind hier in erster Linie, exemplarisch in die Themengebiete des Second Tracks einzutauchen und die Konkretisierung wissenschaftlicher Arbeitsweisen in diesem Teilgebiet der Medizin zu verstehen. Zwischen dem 2. und 4. Semester, der Orientierungsphase, müssen die Studierenden zwischen den Second Tracks wechseln, um drei verschiedene, potentiell interessante Schwerpunkte erkunden zu können (siehe Abbildung). Daher haben die Module in diesem Abschnitt einen "Stand alone" - Charakter haben, sind also ohne Besuch eines vorausgehenden Moduls durchführbar.

    Nach dieser Orientierungsphase treten die Studierenden in die Vertiefungsphase ein, die sich vom 5. bis 9. Semester zieht. Diese ist gekennzeichnet durch eine zunehmende Komplexität und Tiefe der Inhalte. Die Module bauen aufeinander auf (siehe Abbildung). Um eine Vergabe von Themen für Studienarbeiten, und bei Bedarf Dissertationsthemen, zu unterstützen, werden im 5. und 6. Semester vertiefende Lehrangebote zur Forschungsmethodik angeboten.

    Wahl und Verteilung der 2nd-Tracks im Wahlpflichtbereich

    Die Verteilung der Wahlpflichtmodule für die Orientierungsphase (WP2 bis WP4) wird vor Beginn des zweiten Semesters auf Basis der von den Studierenden online angegebenen Präferenzen und der verfügbaren Kapazitäten algorithmisch vorgenommen. Da die Wahlpflichtmodule voneinander unabhängig sind, spielt die Semesterabfolge der zugeteilten Wahlpflichtfächer dabei keine Rolle.
    Nach dem Abschluss der Orientierungsphase findet die Wahl der Wahlpflichtfächer für den zweiten Abschnitt des Wahlpflichtcurriculums statt, die Vertiefungsphase. Für Studierende mit Studienbeginn ab dem Wintersemester 2014/2015 werden die wählbaren Wahlpflichtmodule der Vertiefungsphase vom Prodekanat für Lehre anhand von Auswahlprioritäten und verfügbaren Kapazitäten algorithmisch verteilt.
    Bei diesem Vergabeverfahren der Wahlpflichtstränge spielt die von den Studierenden selbst vorgenommene Präferenz in Form einer Priorisierung aller angebotenen Second Tracks eine wesentliche Rolle.

  • Augenmerk auf die wissenschaftliche Ausbildung

    Second Tracks, die zunächst allgemein und grundlegend und anschließend sehr themenzentriert auf wissenschaftliches Arbeiten vorbereiten, bilden eine wesentliche Säule der wissenschaftlichen Ausbildung. Eine für alle Studierenden verpflichtende wissenschaftliche Arbeit, die Studienarbeit, bildet das 2. wesentliche Element.

    Das 10. Semester beinhaltet das Modul "Studienarbeit". Falls vom Studierenden angestrebt, kann ebenfalls an der studienbegleitenden medizinischen Dissertation gearbeitet werden. Während die Studienarbeit verpflichtend ist, ist die zusätzliche Erarbeitung und Verfassung einer medizinischen Dissertation wie bisher freiwillig.
    Thematisch können Studienarbeit und medizinische Dissertation eng miteinander verbunden sein. Allerdings müssen zwei eigenständige Arbeiten verfasst und eingereicht werden. Praktisch bedeutet dies, dass zwei voneinander abgrenzbare Aspekte eines Themas in Studienarbeit und med. Dissertation behandelt werden. Damit wird der Einstieg in eine medizinische Dissertation erleichtert.

    Grundsätzlich gilt eine generelle Unterscheidung zwischen der Studienarbeit als einer

    • deskriptiven,
    • theoretischen,
    • literaturbasierten Arbeit
    und der Dissertation als eigenständige wissenschaftliche Arbeit mit konkreter Fragestellung bzw. Hypothese sowie einem über den deskriptiven Anteil hinausgehenden translationalen Anteil.

    Beispiele für die inhaltliche Gestaltung einer Studienarbeit:

    • Aufarbeitung des Forschungsstandes anhand der Literatur zu einem spezifischen Thema
    • klinisch-fallbasierte Darstellung derzeitiger leitlinien- und evidenzbasierter Diagnostik und Therapie
    • Ausarbeitung eines Fallberichts "Der ungewöhnliche Fall"
    • Auswertung von Qualitätsindikatoren für klinische Versorgung oder Lehre (z.B. Analyse von EQS-Daten)
    • Beschreibung und Evaluation von Organisationsstrukturen im Krankenhaus oder in der Lehre, verbunden mit einer vergleichenden Analyse z.B. zwischen verschiedenen Krankenhäusern im Inland und Ausland
    • Zusammenfassung und kritische (Review-artige) Diskussion gesundheitspolitischer Themen (z.B. Schritte der Reformierung des Gesundheitswesens in Deutschland in einem überschaubaren Zeitraum)
    • weitere nicht-experimentelle Themen, die keine zeitlich umfänglichen Arbeiten auf Station oder im Labor voraussetzen.

  • Studierende, die eine Promotion anstreben, können diese derzeit entweder studienbegleitend oder im Rahmen eines Graduiertenkollegs absolvieren.
    Das auf die medizinische Promotion aufbauende und seit Mai 2011 angebotene zweijährige PhD-Programm richtet sich an forschungsbegeisterte Studierende der Humanmedizin und der Zahnmedizin sowie angehende Ärztinnen und Ärzte, die über den erfolgreichen Abschluss einer medizinischen Doktorarbeit hinaus die Befähigung zu vertiefter wissenschaftlicher Arbeit erlangen wollen.
    Die Zulassungsvoraussetzungen und die Durchführung werden durch die bereits verabschiedete Promotionsordnung für den PhD geregelt.
    Siehe auch hier: PhD-Programm
    Kontakt: Frau Dr. Klempahn, k.klempahn@uke.de

KUMplusKOM

Gute Ärztinnen und Ärzte behandeln nicht nur Krankheiten, sondern Menschen. Hier setzt KUMplusKOM an, die fächerübergreifende Plattform für Klinische Untersuchung und Kommunikation.

  • KUMplusKOM stellt eine fächerübergreifende Koordinationsplattform für die Vermittlung ärztlicher Fertigkeiten in den Bereichen Klinische UntersuchungsMethoden (KUM) und ärztliche KOMmunikation dar. KUMplusKOM ist ein longitudinaler Strang vom 1. bis zum 9. Semester und integriert bereits bestehende Veranstaltungen, wie die vorklinische "Einführung in die Klinische Medizin", oder das interdisziplinäre Kommunikationstraining mit Simulationspatienten.
    Im Bereich KUM sind neben der körperlichen Untersuchung auch diagnostische Prozeduren und therapeutische Interventionen angesiedelt, während im Bereich KOM als zentrale Themen die Arzt-Patienten-Beziehung, die ärztliche Gesprächsführung und die Anamnese vorgesehen sind. Neben diesen spezifischen Inhalten soll auch eine ärztliche Grundhaltung mit den Attributen "respektvoll", "wertschätzend" und "achtsam" bei den Studierenden geprägt werden. KUMplusKOM berücksichtigt nationale und internationale Empfehlungen (Consensus Statements/Frameworks; Nationaler kompetenz-basierter Lernzielkatalog Medizin [NKLM]) für die modulthemenbezogene und fächerübergreifende Vermittlung kommunikativer und praktischer Kompetenzen und bedient sich der Lernspirale durch kontinuierliches Üben und Erweiterung der Kompetenzen, d.h. von Basistechniken über komplexere Übungen hin zu vollständiger Konsultation inkl. Diagnostik und Therapieplanung.

Bei Fragen zum Seiteninhalt wenden Sie sich bitte an PD Dr. Thomas Tilling .