Warstein gegen eine Kopie des Lörmecketurms

Hemer/ Warstein. Vorsichtig spricht Warsteins Bürgermeister Manfred Gödde von „Missfallen” und „Nachgemachtem”, und protestiert doch deutlich gegen den hölzernen Entwurf für den Jübergturm. Er sei eine Kopie des nagelneuen Lörmecketurms.

Bürgermeister Esken hat Post von seinem Amtskollegen aus Warstein bekommen, in dem Warstein die Stadt Hemer bittet, von dem Bau des dritten Preises abzusehen. Der sehr ähnliche Lörmecketurm wurde nämlich am 7. Juni 2008 als „europaweit einzigartiges Bauwerk” eingeweiht. Auf der mit 581 Meter höchsten Erhebung des Arnsberger Waldes können die Wanderer der Sauerland-Waldroute 204 Stufen auf dann 616 Meter emporsteigen und den Ausblick genießen.

 Der Holzturm stößt im Hochsauerland auf großen Anklang. „Durch die Offenheit tritt der Turm nicht als monumentale Masse gegen die vorhandene Natur an, sondern unterstreicht in seiner Leichtigkeit und seiner Bauweise das Vorhandensein des Waldes”, schreiben die Architekten. Und die sind ebenfalls sauer über den „abgekupferten dritten Preis in Hemer”. Selbst das Konstruktionsprinzip sei identisch, so der Statitiker Dipl. Ingenieur Maas. Gegenüber der Sparkassen-Stiftung haben die Bauherren ihren Unmut geäußert. Da der Holzturm in Warstein so gut angekommen sei, befürchten sie bei der Bürgerbefragung in Hemer eine ähnlich große Zustimmung für die „Hemeraner Kopie”.

 Der Holzturm ist einer von vier Entwürfen, über die die Hemeraner Bürger ab Samstag entscheiden sollen. Ob der Turm in der gleichen Form ins Rennen geschickt wird, ist noch offen. Wie die vier überarbeiteten Entwürfe der Architekten und die Modalitäten für das Votum aussehen, wird das Kuratorium erst am Freitag bekanntgeben.

Ralf Engel