Jetzt privat: Live Tracking verbergen

8 Juli 16 von Klaus Bechtold

Ein Thema, was längst überfällig ist und mir immer ein bisschen zu kompliziert war: ab sofort kann man sein Live Tracking verstecken und nur den Personen mitteilen, die das auch sehen dürfen.

Live Tracking – was ist das eigentlich?

Das kennt bestimmt fast Jede und Jeder unter euch, aber ich erkläre es einfach noch einmal:

Mit dem Live Tracking werden von einer Smartphone-App (z.B. GPSies für Android) alle paar Sekunden die aktuelle Position zum GPSies-Server geschickt. Diese Position können dann die GPSies-Benutzer unter der Live Tracking Seite verfolgen. Am einfachsten ist es tatsächlich mit der GPSies App zu “live zu tracken”. Leider kann das nur bisher die Android Version. Um die iPhone Version nachzuziehen, fehlt mir gerade etwas Zeit und Geld. Übrigens, mit der GPSies Live Tracking API kann man ganz einfach weitere Apps (z.B. Backitude, Locus, Oruxmaps, OsmAnd, …) dazu bewegen, ebenfalls die aktuelle Position auf GPSies zu senden. Dafür sind nur wenige Parameter notwendig (siehe auf der Live Tracking Seite unter “GPSies Live Tracking API”).






Die Herausforderung

Es war leider nicht so einfach den privaten Modus einzubauen, denn GPSies läuft ja nicht nur auf einem Server. Im Verbund der derzeit 13 Server des GPSies Netzwerks nehmen drei Server u.a. eure Live-Tracking-Punkte auf. Da GPSies hoch performant laufen muss, werden diese Daten im Netzwerk sehr intelligent “gecached” (zwischengespeichert). Das geschieht über eine Datenbank (GPSies hat übrigens 3 Datenbank-Server) oder über eine Mischung aus Datenbank und verteiltem Cache.

Jedenfalls kannte GPSies bisher nur den einen Modus: alle Live Trackings waren bislang öffentlich. Ab sofort kann man in seinem Profil und auch direkt auf der Live Tracking Übersicht seine Spuren vor allzu neugierigen Blicken verbergen. Der Menüpunkt im Profil heißt: “Meine Live Trackings sind öffentlich”. Wenn das Häkchen davor entfernt wird, dann kann das Tracking nur von einem selbst – oder per Link verschickt, auch an weitere Interessenten verteilt werden.

Wer kann das private Live Tracking sehen?

Nur diejenigen, die den Link bzw. den Schlüssel dazu haben. Wenn ihr also ein Live Tracking im privaten Modus startet, dann wird ein spezieller Link generiert. Dieser enthält direkt auch den Schlüssel. Alles was ihr tun müsst, ist, diesen Link weiter zu geben. Den Link bzw die URL findet ihr unterhalb der Karte (siehe unter der Karte “Dieses Live Tracking integrieren”).

Ich gebe zu, dass die Weitergabe noch ein bisschen umständlich ist. Ich fände es am besten, wenn z.B. die GPSies App auf Wunsch gleich den verschlüsselten Aufruf an eure ausgesuchten “Follower” verteilen würde. Aber wie oben schon bemerkt, fehlt mit für den Einbau bzw. Update der Apps die Zeit und leider auch das Geld (externe Dienstleister).

Anmerkung: jedes Live Tracking hat übrigens einen unterschiedlichen Schlüssel – ein Live Tracking an einem anderen Tag hat einen neuen Schlüssel.






Bleibt der öffentliche Modus?

Ja, das bleibt alles beim Alten, das bisherige Verhalten wird sich nicht ändern.

Was gibt es noch Neues?

GPSies läuft und läuft und läuft! Im letzten Jahr und auch die Jahre davor gab es immer mal wieder Aussetzer und Hänger – wegen Überlastung der Server. Das Problem haben wir mittlerweile gelöst und konnten den ersten richtigen Ansturm im Mai mit fast 120.000 neuen Strecken sehr gut überstehen. Einige Server wurden erneuert und die Festplatten auf SSD umgestellt. Außerdem wurde die Server-Architektur überarbeitet.

Was noch?

Etwas für Profis: im Strecken-Editor bzw. Touren Planer kann man jetzt mit der rechten Maustaste ein “Undo” (letzten Klick rückgängig machen) erreichen. Das erleichtert die Streckenerstellung ein wenig.

Noch etwas?

Nee – das war’s erst mal :-) . Ich wünsche euch einen schönen Sommerurlaub!

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Neue Funktion: Benutzer merken

14 März 16 von Klaus Bechtold

Es gibt immer mal wieder Benutzer, die bemerkenswerte Streckensammlungen auf GPSies erstellen und mich interessieren. Am Freitag ist mit wieder mal so ein Benutzer aufgefallen, diesmal aus Spanien. Um den Benutzer zu merken, hatte ich mir in der Vergangenheit einen Streckenordner angelegt “Interessante Benutzer”. Dort hatte ich dann exemplarisch eine Strecke des Benutzers hineingelegt, um ihn später mal wiederzufinden.


Das ist natürlich nur eine Notlösung. Am Wochenende hatte ich Zeit und eine neue Funktion eingebaut: Benutzer merken

Eigentlich ist das die Vorstufe zum Folgen, der Community-Funktion, die man auch aus den Social Media Netzwerken kennt. Soweit bin ich aber noch nicht gegangen. Zurzeit wird der gemerkte Benutzer noch nicht darüber informiert, dass ihm jemand folgt – aber das kommt auch noch.






Die gemerkten Benutzer können unter einem eigenen Menüpunkt abgerufen werden. Das Merken der Benutzer ist auf vielen Seiten von GPSies möglich (siehe blauer Button: “merke xyz”).

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Was läuft gerade bei GPSies?

27 Februar 16 von Klaus Bechtold

Leute, ihr denkt bestimmt, GPSies ist im Winterschaf und ruht sich aus. Naja, weit gefehlt. Sehr weit sogar, denn es passiert jeden Tag etwas: GPSies wird jeden Tag verbessert oder weiter entwickelt.

Ich möchte mich mal wieder melden und euch einen kleinen Status geben, über das, was in den letzten Wochen passiert ist.

Was man sieht

Es gibt Änderungen, die man “sieht”, d.h. es sind neue Funktionen dazu gekommen:

  • Garmin FIT mit Wegepunkten (Import oder Export)
    Seit ein paar Wochen können Garmin FIT-Dateien nicht nur importiert, sonder auch exportiert werden. Das war ein vielfacher Wunsch einiger verzweifelter Garmin Benutzer, die nur sehr umständlich Dateien auf ihr Garmin (z.B. Edge 20) übertragen konnten.
  • Download mit original Zeiten (Timestamps)
    Viele haben mich in der Vergangenheit immer mal wieder angeschrieben, ob nicht die original Zeiten der hochgeladenen Dateien mit ausgegeben werden können. Das hatte ich immer auf Hinweis auf die Anonymität verweigert. Das ist natürlich bei eigenen Dateien quatsch und deshalb ich habe das jetzt ermöglicht. Also, wer angemeldet ist, der kann ab sofort seine Dateien (GPX, TCX, CRS, …) mit den original Zeiten (Timestamps) herunterladen.
  • Download mit aktuellen Zeiten (Timestamps)
    Auf diese Idee bin ich gekommen, als ich mit meiner Polar Laufuhr V800 mal eine Strecke nachlaufen wollte. Die Uhr kann das nämlich. Polar bietet das Nachlaufen von Strecken als “Wurmnavigation” jedoch nur an, wenn man sie schon mal gelaufen ist (was für eine “geniale” Logik ;-) – wer ist nur darauf gekommen). Es gibt für Android Benutzer die App SyncMyTracks, die eine GPX Datei in das Portal Polar Flow importieren kann. Und da ist es super bequem, wenn die GPX Datei das aktuelle Datum hat. Ich würde das gerne den Import zu Polar Flow direkt machen, aber Polar reagiert leider nicht auf meine Anfragen.
  • Teilen von privaten Streckenordnern
    Auch das Teilen von privaten Streckenordnern ist immer mal wieder nachgefragt worden. Wenn ein Streckenordner “privat” ist, dann wird ab sofort beim Teilen automatisch ein Parameter “authkey” angehängt. Dieser bewirkt, dass alle sich dort befindlichen Strecken, egal ob öffentlich oder privat, anzeigen und aufrufen lassen.
  • Neues Import-Format TomTom BIN (ttbin)
    Dateien, die TomTom GPS-Sportuhren erzeugt haben, können nun auch zu GPSies importiert werden. Die Erkennung funktioniert manchmal jedoch nicht, da ich eigentlich keine Anleitung von TomTom habe, wie das binäre Format aufgesetzt ist. Ich benutze dazu eine Java Bibliothek, die oft funktioniert, aber Aber besser als nix ;-)

In den letzten Wochen habe ich bestimmt noch mehr gemacht, aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Ich bin ja auch keine 30 mehr ;-)






Was man nicht sieht und dennoch passiert ist

Der Großteil (95%) der Arbeit steckt in den Änderungen, die man nicht sieht. Ich bereite mich seit Mitte Dezember auf den saisonalen Ansturm vor, der im März startet. Die ersten Rennradteams erstellen bereits ihre neuen Touren auf “Malle” und es wird allerhöchste Eisenbahn, mal wieder an der Performance zu schrauben. Das muss ich jedes Frühjahr machen, weil GPSies stetig wächst.

Im Winter haben mein unendlich geduldiger Admin Kai und ich unzählige Wege ausprobiert, um GPSies schneller und effizienter machen. Wer denkt, dass GPSies nur aus einem Internetserver besteht, liegt falsch. Die Serverlandschaft besteht mittlerweile aus 1xLoadbalancer, 3xFrontendservern, 3xDatenbankservern, 2xKartenservern, 1xTest- und Integrationssystem, 1x Backupserver und 1xNFS-Sever – alles zusammen 12 Server. Die Server stehen übrigens alle in Deutschland, die meisten hier gleich um die Ecke bei Inter.net in Berlin-Tempelhof.






GPSies hat seit 2 Wochen eine MongoDB (abgeleitet vom engl. humongous, „gigantisch“). Das ist eine sauschnelle, dokumentenbasierte Datenbank, die blitzschnell Ergebnisse liefert. Eigentlich habe ich sie nur wegen der Suchmaschinen eingesetzt. Der Anteil der Anfragen von Suchmaschinen ist enorm. Jeden Tag werden über 1 Million Seiten von Google, Bing, Yahoo!, Baidu, Yandex u.v.a. aufgerufen. Ihr habt richtig gelesen: über 1 Million Anfragen pro Tag! Das sind pro Stunde über 40.000, in der Minute 700 und in der Sekunde(!) 12 Anfragen. Im Durchschnitt wohlgemerkt. Es ist ja nicht so, dass die Suchmaschinen sich absprechen und GPSies serverschonend befeuern. Das Gegenteil ist leider der Fall und ich muss GPSies so aufbereiten, dass pro Sekunde(!) 50 Anfragen der Suchmaschinen bedient werden können. Ja, und wenn dann noch ein paar tausend GPSies Benutzer mit dem System arbeiten wollen, dann könnt ihr euch vorstellen, dass es ganz schön eng wird. Sicher hat der eine oder andere schon geflucht, warum GPSies zeitweise so langsam ist. Zumindest wisst ihr jetzt Bescheid.

Was das alles kostet! Leute, es kostet mich vor allem Zeit. Und natürlich Geld. 12 Server und Dienstleistungen (Routing, OpenCycleMaps) – da kommt schon satter Betrag zusammen. Glücklicherweise haben noch nicht alle Benutzer von euch Ad-Blocker installiert, denn ein wesentlicher Teil der Finanzierung erfolgt durch Werbung. Dazu kommen dann noch eure “Spenden”, wobei bei diesen nur die Miete für 2-3 Server pro Monat zusammenkommt. Ich möchte mich aber nicht beschweren ;-) – ich liebe GPSies und als leidenschaftlicher Läufer und Radfahrer brauche ich das GPSies-Zeug ja selbst.

Was sonst noch? Google Picasa wird leider eingestellt
Oh ja, das tut echt weh, aber Picasa wird demnächst von Google abgeschaltet. Was das für die vielen Benutzer bzw. deren Strecken bedeutet, die Bilder von Picasa integriert haben, kann ich noch nicht ganz ermessen. Es ist für mich auch nicht ganz klar, was hinter der Abschaltung noch funktioniert und was nicht. Mehr dazu hier.

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Höhenmeter: GPSies sucht die Wahrheit

11 Dezember 15 von Klaus Bechtold

Einige von euch kennen ja schon meine Meinung zum Thema Höhenmeter: alles nur Glaubenssache. GPS Hersteller, App-Entwickler und selbsternannte Gurus haben alle ihre eigene Wahrheit gefunden. Ich will mich davon gar nicht ausnehmen. In einem früheren Blogartikel schrieb ich mal, dass nur der liebe Gott und der Landvermesser die wahren Höhenmeter kennen. Dazu stehe ich immer noch.

Dieser Artikel ist sehr technisch und soll euch zum Mitdenken anregen. Außerdem möchte ich gerne mein Verfahren transparent halten, damit jeder meine Überlegungen nachvollziehen kann.

Viele machen sich keine Gedanken und denken, dass die Berechnung der Höhenmeter doch ganz einfach ist: man muss doch bei einer Strecke auf Grundlage der Geo-Koordinaten nur den nächsten Punkt akkumulieren, wenn dieser höher liegt. Das ist leider nicht so. Es kommt erstens sehr stark auf die Quelle an (GPS-Daten, barometrische Daten oder andere Quellen, wie Google, SRTM1/SRTM3 usw.) und zudem auf die richtige Auswahl der Messpunkte. Man kann nicht einfach alle Punkte einer GPS-Aufzeichnung summieren oder subtrahieren – so einfach ist das leider nicht, denn dann kommen Monddaten heraus.

Ihr kennt sicher die wunderlichen Ergebnisse der GPS Geräte, wie von Garmin, Falk, Polar & Co. Ich laufe zum Beispiel seit Jahren drei Mal in der Woche immer wieder die gleichen Trainingsstrecken, früher mit Garmin und seit etwa einem Jahr mit der Polar V800. Jedes Mal habe ich abweichende Höhenmeter, obwohl die Strecke zu 100% gleich ist. Ok, ich bin faul und lasse vor dem Lauf den Barometer automatisch per GPS kalibrieren. Trotzdem habe ich sehr oft um 25% abweichende Höhenmeter zum Lauf vor ein paar Tagen früher. Da stimmt doch was nicht…
Der Vollständigkeit halber will noch kurz erwähnen, dass GPS Aufzeichnungen ohne barometrische Messung völlig unrealistisch sind. Mit diesen Daten kann man nur eine sehr grobe Orientierung erzielt werden, da Höhendaten extrem von der GPS Genauigkeit abhängen. Da liegt man schnell mal um 50 Meter daneben.

Wo gibt es offiziell vermessene Strecken als Referenzen?

Auf meiner Suche nach offiziell vermessenen Strecken mit Höhenmetern bin ich leider nicht fündig geworden (für solche Strecken bin ich im Übrigen sehr dankbar!). Selbst die Tour de France (TDF) veröffentlicht nur Höhendaten von Streckenteilen bzw. Anstiegen, wie z.B. vom Alpe d’Huez. Sie machen es sich sehr einfach, da die Anstiege linear und stetig nach oben gehen. Da muss man einfach nur die Differenz vom Fuß zum Gipfel ausrechnen – und schon hat man den Anstieg. Ich glaube, ich weiß warum die TDF nicht mal eine gesamte Etappe mit Höhenmetern veröffentlicht: es ist zu teuer oder aufwändig, das von einem Landvermesser professionell ermitteln zu lassen. Oder sie wollen sich einfach der Diskussion nicht stellen. Witziger weise bin ich auf meinen Recherchen nach amtlicher Streckenvermessung auf ein Dokument des Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) gestoßen, die zu diesem Thema auf GPSies.com verweisen: “Hier können für die Streckenplanung auch Streckenlängen und Höhenprofile vorab relativ genau ermittelt werden”.




Abbildung: © Tour de France 2016, Stage 9

Wie misst ein GPS Gerät?

Ja, genau, wie berechnet eigentlich ein GPS Gerät Höhendaten? Welche Geo-Koordinaten werden dazu herangezogen? Das ist ein Geheimnis – ich weiß es jedenfalls nicht und ich bin auch mit meinen empirischen Versuchen nicht dahinter gekommen.

Früher lies Garmin noch den Benutzer den Modus “intelligente Aufzeichnung” im Setup von Forerunner und Edge auswählen. So wurden bei langen Geraden die unnötigen Zwischenpunkte herausgeworfen. Ein vereinfachtes Beispiel zur Veranschaulichung: nehmen wir an, wir fahren einen extrem hügeligen Kilometer exakt gerade aus. Das GPS Gerät zeichnet jede Sekunde einen Punkt auf und es entstehen zu dem Kilometer 180 Punkte (kleine Mathe-Aufgabe: wie schnell bin ich gefahren? Haha, ja, es sind genau 20 km/h). Im Extremfall verwerteten die alten Garmins nur den ersten und den letzten Punkt – die 178 Punkte dazwischen werden nach dem exakt gerade aus führenden Kilometer weggeworfen – um Speicherplatz zu sparen.

Die heutigen Garmin Geräte haben mehr Speicherplatz zur Verfügung und speichern die GPS Aufzeichnungen z.B. im binären FIT Format. GPSies unterstützt übrigens dieses Format im Im- und Export, sogar mit Wegepunkten. In einer Stunde fallen bei einer sekündlichen Aufzeichnung genau 3600 Geo-Koordinaten an. Ein Wanderer ist damit etwa 5 km (ca. 1,4 m/s) weit gekommen, ein Rennradfahrer etwa 30 km (ca. 8,3 m/s), ein Motorrad etwa 100 km (ca. 28 m/s). Also fallen beim Wandern pro zurückgelegten Meter mehr Daten als z.B. beim Motorradfahren an. Also nimmt der Wanderer mehr “Bodenwellen” wahr als der Motorradfahrer. Daraus folgt, dass die gleiche Strecke einmal alle 1,4 m und einmal alle 28 m ein Messpunkt bekommen hat. Somit gibt es je nach zurückgelegter Geschwindigkeit unterschiedliche Höhendaten. Wäre es nicht besser, wenn eine gleiche Strecke immer gleich vermessen werden würde, also egal der Aktivität?

Jetzt kommt meine kritische Frage: welche Messpunkte (2D) verwendet das Gerät, um daraus die Höhenmeter (3D) zu ermitteln? Werden auch die Höhendaten “intelligent” ausgewertet? Wie erfolgt die Nachberechnung, werden Bodenwellen herausgefiltert? Wenn ja, wie? Das ist wohl ein Betriebsgeheimnis und wird uns vielleicht nie preisgegeben. Wer unter den Lesern mehr weiß, der ist gerne willkommen, hier einen Kommentar zu hinterlassen.

Ich möchte damit nur mal einen Teil der Problematik aufzeichnen. Mir würde noch viel mehr einfallen, z.B. zum Thema barometrischer Messung, aber ich möchte hier nicht weiter eingehen.

Kann Software bei der Berechnung helfen?

Wie messen eigentlich Internet Portale, wie z.B. Garmin Connect oder Strava? Jeder kocht sein eigenes Süppchen. Es gibt sogar ein deutschsprachiges Streckenportal, das dem Benutzer verschiedene Höhenmeter zur Auswahl vorschlägt und ihn dann auswählen lässt – also eine rein subjektive Entscheidung ;-)

Da die Berechnungen z.B. auf Basis einer GPX-Datei erfolgen, können diese natürlich nicht auf die echten Höhenmeter zurückgreifen. Erinnert euch einfach an den vorher beschriebenen Kilometer. Wenn eine GPX-Datei “intelligent” aufgezeichnet oder geglättet wurde, dann ist das eine tolle (zweidimensionale) Strecke, aber die dazwischen liegenden Messpunkte zur Höhenmeterermittlung fehlen. Klingt logisch, oder? So, was macht man denn nun daraus? Kann man denn auf dieser Grundlage Höhendaten berechnen? Meine Antwort lautet: NEIN, denn es fehlen wichtige Kennzahlen!

Wie misst GPSies in Zukunft?

Seit ich im August 2015 die SRTM1-Daten (eine Bogensekunde, ca. 30×30m) von dem NASA Server gesaugt und damit die etwas ungenaueren SRTM3 (drei Bogensekunden, ca. 90×90m) Daten abgelöst habe, bin ich wieder etwas heiß auf eine Annäherung an die Wahrheit. Ich habe in letzter Zeit viele Stunden vor dem Rechner verbracht und leider wieder zu viele verschiedene Wahrheiten gefunden. Am Ende habe ich fast aufgegeben – wie ich auch rechne, ich bekomme immer wieder so stark unterschiedliche Ergebnisse. Jetzt will ich mich mal mit einer transparenten Berechnungsmethode an die Öffentlichkeit trauen.

Berechnung bei GPSies

  1. Ich glätte zuerst die Strecke, um Punktwolken oder starke Ausreißer zu eliminieren. Das hat den Hintergrund, dass Foto- / Trinkpausen oder zu schlechte GPS-Signale das Ergebnis nicht verfälschen.

  2. Dann interpoliere ich in regelmäßigen Abständen (z.B. alle 25 Meter) neue Punkte mit ebenfalls interpolierten STRM1-Höhen zur Strecke. Zu Deutsch: wenn ein Kilometer aufgrund der intelligenten Aufzeichnung nur aus einem Start- und Endpunkt besteht, dann werden bei einer 25-Meter-Interpolation genau 38 Punkte künstlich in die Strecke gesetzt (40 Punkte mal 25 Meter = 1 km). Das sind die Messpunkte nur zur Ermittlung der Höhenmeter.



    Abbildung: Interpolation neuer Punkte alle 25 Meter
  3. Zum Schluss glätte ich die Höhenlinie mit einem Toleranzwert (z.B. 5 Meter), um kleinere Unebenheiten bzw. Bodenwellen herauszufiltern. Das hat wiederum den Hintergrund, Ungenauigkeiten meiner Rohdaten (STRM1) zur Strecke herauszufiltern. Wenn also Höhenmeter mal 4 Meter nach oben, dann wieder 3 Meter nach unten, dann wieder 2 Meter nach oben gehen, werden diese kleinen Schwankungen nicht gewertet. Es wird also erst bei Bodenwellen ab 5 Metern gezählt. Ich weiß, dieser Wert ist reine Willkür, aber ich habe leider keine besseren Ausgangsdaten.



    Abbildung: Berechnungen mit Rauschminderung (Toleranzwert 5 Meter)

Anmerkung Dezember 2015: dieses Verfahren ist noch nicht online. Zurzeit werden nur Punkt 1 und Punkt 2 (Messpunkte alle 100 – 200 Meter) verwendet

Kleiner Exkurs: STRM-Daten

Die Daten stammen von der Shuttle Radar Topography Mission aus dem Jahr 2000. Innerhalb von 11 Tagen wurden selbst unwegsame Regionen der Erde erfasst und vermessen. Abgedeckt wurden Landflächen zwischen dem 60. nördlichen und 58. südlichen Breitengrad, durch die Bahnneigung der Umlaufbahn bedingt sind die Pole in diesen Datenbeständen nicht enthalten. Seit dem 7. August 2015 sind die kompletten Daten mit einer Auflösung von einer Bogensekunde (ca. 30 m) frei verfügbar (GPSies hat sie seit September 2015).



Abbildung: SRTM Daten Version 1 und 3 im Vergleich

Zu Deutsch: ich habe in einem festen Raster aus 30×30 Meter Kacheln genau einen Höhenpunkt. Um eine höhere Genauigkeit zu bekommen, interpoliere ich auch hier. Wenn z.B. ein Punkt genau auf der der Mitte zwischen 2 Kacheln liegt, dann nehme ich den Mittelpunkt, z.B.: Kachel A hat 80 Meter, Kachel B hat 100 Meter, dann rechne ich mit 90 Metern als Höhendatum. Das Ganze mache ich natürlich nicht nur mit 2 Kacheln, sondern mit allen vieren.

Gibt es Alternativen zu SRTM?

Ja, die gibt es. Zum Beispiel Google. Ich kann sie leider nicht benutzen, weil sie erstens zu teuer und zweitens von meiner Server-Umgebung zu weit entfernt sind. Wenn ich Google benutzen würde, müsste ich ca. 100 Milliarden Geo-Koordinaten bei Google anfragen. Die ist eine Menge Holz und würde ewig dauern.

Erfahrungen

Es kommt immer wieder auf das Gleiche heraus: je mehr Punkte ich zur Berechnung heranziehe, desto mehr Höhenmeter kommen zustande- ist ja auch logisch. Deshalb habe ich noch den 3. Schritt, also die Glättung mit einer 5-Meter-Toleranz eingebaut. Nur dass wir uns nicht Missverstehen, ich spreche nicht von einem linearen Steigungsverlauf, um z.B. von einer Anfangshöhe einen Berggipfel zu erklimmen – das funktioniert natürlich tadellos. Es geht um die “wilden” Strecken, also die, die eine Tour schön und interessant machen, mit vielen Höhen und Tiefen.

Wo ist der Haken?

Da meine Methode auf Basis der SRTM1 Daten funktioniert und somit keine tatsächlichen, z.B. barometrisch Höhenmeter eruiert werden können, werden z.B. Flugstrecken auf den Boden gezogen. Daher habe ich noch ein paar Ausnahmen eingebaut, die z.B. die Aktivität “Fliegen” von der Berechnung mit SRTM1 Daten ausschließt. Ähnliches gilt für Brücken oder baulicher Veränderungen der letzten 15 Jahre, die in meinem SRTM basiertem Datenhaushalt leider nicht berücksichtigt sind.

Wie wirkt sich die neue Methode aus?

Da mehr Messpunkte verwendet werden und somit GPSies genauer als vorher misst, werden meiner Erfahrung nach die Strecken 10-30 Prozent mehr Höhenmeter bekommen. In der Regel, denn dieses Verfahren kann auch zu weniger Höhenmetern führen. Ich höre schon euren Aufschrei :-). Geplant ist, dass demnächst alle 3.5 Millionen Strecken nochmal neu berechnet werden.

Kann die Berechnung schon mal ausprobiert werden?

Ja, das geht, wenn man bei GPSies angemeldet bzw. eingeloggt ist. Einfach auf eine beliebige Strecke gehen und unter der Karte bzw. unter dem Höhendiagramm im Feld “Gesamtanstieg” rechts auf die Zahnrädchen klicken. Es erscheint eine Infobox mit dem berechneten Ergebnis. Die Berechnung ist “flüchtig”, d.h. sie wird nicht gespeichert und ist nur zum Schauen.

Mit diesem Artikel bzw. mit dieser Transparenz kann jeder meine Schritte und Überlegungen nachvollziehen. Es kann sein, dass ich in den nächsten Tagen die Werte noch verändere, zum Beispiel anstatt der 25 Meter (Punkt 2) runter auf alle 10 Meter gehe. Oder ich das Rauschen (Punkt 3) verringere auf 2.5 Meter. Toll wären Vergleichsstrecken, an denen ich mich orientieren kann. Aber die sind echt schwer zu finden (siehe meinen Aufruf im nächsten Absatz).

Kennt jemand offiziell vermessene Strecken mit Höhendaten?

Es geht hier nicht um die Vermessung in der Länge. Auch hierzu könnte ich etwas schreiben, denn Strecken am Äquator sind in Wirklichkeit immer etwas kürzer als angezeigt (Ausdehnung der Erde, Annahme des Erddurchmessers als Konstante). Aber darum geht es hier nicht. Mich interessieren hier nur die Strecken mit offiziell vermessenen Höhenmetern (bitte die Links hier als Kommentar anfügen).

Bedingungen:

Kein GPS Gerät (auch nicht mit barometrischer Aufzeichnung!) und keine App darf die Höhenmeter ausgerechnet haben. Die Daten sollten von einer Institution (z.B. eines nationalen Landesvermessungsamtes) oder von einer amtlich einberufenen Person ermittelt und ggf. auch verteidigt werden können.

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Ibiza ist mehr als nur eine Party-Insel

31 Oktober 15 von Klaus Bechtold




Anfang diesen Monats besuchten meine Frau und ich die balearische Insel Ibiza. Wir waren Teilnehmer einer geführten Radreise, die sternförmig die Erkundung der Insel als Ziel hatte.





Gleich auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel sind mir die riesigen Werbetafeln zu “Closing-Parties” aufgefallen. Ibiza ist unter dem Partyvolk wohlbekannt. Anfang Oktober ist dort die Saison zu Ende und die Clubs bzw. Diskotheken motten sich ein zum Winterschlaf. Über die gesamte Nebensaison bleiben jedoch angenehme Chillout Beats in den Cafes und Restaurants allgegenwärtig.





Obwohl die Insel nicht sehr groß ist, kann man sich mit einem Fahrrad innerhalb von Minuten dem touristischen Trubel entziehen. Unser Ausgangspunkt bzw. unser Hotel war auf einer Anhöhe ganz in der Nähe von Sant Antoni de Portmany. Leider findet man auf der ganzen Insel die baulichen Sünden an Landschaft und Natur gegenüber der eigenen Wunsch- bzw. Idealvorstellung, sodass man ein paar Kompromisse eingehen muss. Dennoch ist Ibiza zum Radfahren sehr gut geeignet, denn im hügeligen Terrain findet man immer abseitige Wege. Die Inselverwaltung gibt sich derzeit viel Mühe, Radwege auszubauen und zu Beschildern.





Vom Hotel aus nahmen wir täglich an geführten Touren teil – für mich als passionierter Streckenplaner mal eine schöne Abwechslung “fremde” Strecken auszuprobieren. Unser Guide Dirk von Wikinger Reisen ist sehr kompetent und versuchte stets mit seiner freundlichen Art auf die unterschiedlichen Leistungsniveaus der Teilnehmer einzugehen. Eine nicht leichte Aufgabe, zumal unsere Gruppe vom Rennradfahrer bis zum “mal zum Bäcker”-Radler bestand. Da waren Konflikte vorprogrammiert und wir mussten oft warten, bis alle wieder aufgeschlossen hatten. Die vielen Pausen vertrieb ich mir mit Fotografieren und GPS-Fachsimpeln. Da Dirk die Möglichkeiten zur Streckenplanung von GPSies schon seit Jahren kannte, hatten wir oft Gelegenheit dazu.





Die Leihräder waren in einem erstaunlich guten Zustand. Am letzten Tag der Reise, 3 km vor dem Tagesziel Ses Salines hat jedoch die Natur über die Technik gesiegt: in einer sehr langen und tiefen Pfütze (es hatte geregnet) verabschiedete sich meine komplette Schaltgruppe und ich musste àla Freiherr von Drais die letzten Meter zurücklegen.

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Routing jetzt auch für Rennrad, Mountainbike und Motorrad

30 September 15 von Klaus Bechtold

Die Partnerschaft und Zusammenarbeit mit GraphHopper ist echt ein Glückgriff. Gestern wurde die GraphHopper Directions API um 3 weitere Aktivitäten erweitert:

  • Rennrad
  • Mountainbike
  • Motorrad

Ich habe natürlich gleich alles liegen und stehen lassen und mich sofort an die Umsetzung gemacht – 123 – fertig – der Streckeneditor hat nun ein paar Routing-Icons (jetzt 6 Icons) mehr.



Copyrights Karte: Tiles Courtesy OpenStreetMap and contributors



Dazu gibt es eigentlich nicht mehr zu schreiben. Außer dass sich das neue Routing noch im Beta-Status befindet und dass die Daten natürlich aus dem großartigen OpenStreetMap Projekt stammen. Probiert’s aus!

Weitere Informationen dazu siehe auch im GraphHopper Blog.

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Touren-Suchen: Speichern des Suchprofils

5 September 15 von Klaus Bechtold

Ihr kennt vielleicht das Problem: man sucht schöne Touren und muss sich erst einmal durch die vielen Suchparameter, wie z.B. die Aktivität, die Distanz oder die Höhenmeter durch kämpfen, bis geeignete Suchergebnisse angezeigt werden. Je mehr Parameter man verwendet, desto passender wird die Tourenauswahl. Doch beim nächsten Besuch der Seite geht das Einstellen der Suche jedoch wieder von vorne los…

Das war gestern – ab sofort wird eure Suche gespeichert!



Copyrights Karte: Tiles Courtesy of MapQuest Map data OpenStreetMap and contributors



Seit heute werden die Sucheinstellungen unter einer automatisch erzeugten Bezeichnung abgespeichert. Einmal gesucht, lässt sich die Suche bei einem erneuten Besuch der Seite leicht wiederverwenden und erweitern. Wer mag, kann die automatisch generierten Bezeichnungen der Suchen mit eigenen Worten ändern.

Diese Funktion wurde schon seit Jahren gewünscht und steht nun im neuen und mobilen Layout zur Verfügung.

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Die Nadel im Heuhaufen: Touren Empfehlungen

28 August 15 von Klaus Bechtold

Hilfe, ich verreise und suche die schönen Strecken in der Region. Nur – wie finde ich schnell mit einem Klick die geeignetsten?

Tja, das ist wirklich ein Problem. GPSies hat sehr viele Strecken, zurzeit ca. 3,2 Millionen. In den touristischen Regionen, wie z.B. den Alpen, gibt es Ballungen, die es sehr schwer machen, die schönsten bzw. “besten” Strecken ausfindig zu machen.

GPSies hebt sich zwar durch eine restriktive Doublettenerkennung von den reinen Trainingsportalen wie Garmin Connect, Strava oder Runtastic ab, bei denen die Benutzer immer wieder auf den gleichen Strecken trainieren, dennoch gibt es regionale Ansammlungen, die es schwer machen, da noch durchzublicken.

Seit ein paar Wochen experimentiere ich an einer Methode, wie man zu den “besten” Strecken kommt. Anhand einer Art “künstlichen Intelligenz” sollen, durch Eingrenzungen der Region und Auswahl der Aktivität (z.B. Rennrad oder Wandern), die Top-Touren angezeigt werden. Apropos Top-Touren, natürlich fallen viele sehr gute Strecken durch das Raster, die in irgendeinem Punkt meinen “empirischen” Vorgehen nicht gerecht werden. Dies bitte ich schon mal im Vorfeld zu verzeihen ;-)

Als Parameter verwende ich erst einmal die Aktivität selbst, die ich bei angemeldeten Benutzern aus dem Profil entnehme. Nehmen wir beispielsweise eine Fahrradtour. Das Gros der Tourenfahrer möchte Strecken zwischen 15 und 75 Kilometer fahren, für den Rennradfahrer sind jedoch Strecken zwischen 30 und 120 Kilometer interessant. Das sind jedoch reine Annahmen, die ich mir ausgedacht habe.

Weitere Parameter sind: wie ist die technische Qualität (Verhältnis Anzahl der Punkte zur Streckenlänge), Anzahl der Downloads, wie oft wurde die Strecke angezeigt, wurde die Strecke (positiv) bewertet, hat sie eine Beschreibung (der Autor hat sich bemüht), wurde sie bebildert, wie “alt” ist die Strecke, wie viele Höhenmeter gibt es (nur Mountainbike) und so weiter. Es ist nicht alles perfekt und ich muss ein wenig lernen und anpassen, aber es ist immerhin schon mal brauchbar.


Jetzt neu: Touren Empfehlungen bei GPSies


Wem diese Ergebnisse dennoch zu ungenau sind, der kann natürlich die reguläre Touren-Suche verenden. Meine Intention mit dieser Möglichkeit ist, dass man nur mit einem Klick zu brauchbaren Touren-Vorschlägen kommt.


Zum Schluss ein Beispiel für deine Region

Hier das Widget, das ihr in eure Homepage einbinden könnt.

Die Erkennung eures Standorts erfolgt über eure IP-Adresse. Falls das nicht funktioniert, bitte anderen Ausschnitt wählen.

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GPSies in neuem Outfit

24 Juni 15 von Klaus Bechtold

Es ist vollbracht: nach fast 2 Jahren Vorbereitung, von der Idee bis zu den Entwürfen, der Technologieauswahl und der Umsetzung ist ab heute der “Facelift” von GPSies live!

Während einer Testphase von einigen Monaten sammelten wir erste Erfahrungen. Wir, das sind Attila Pinter (CSS/JS/HTML), Max Hentschel (Layout und Konzeption) und ich. Die Resonanz zum modernen und hellen Layout war sehr positiv und wir sind sehr gespannt, wie ihr darauf reagiert.

Wozu das Ganze? Ich habe mich doch sooo daran gewöhnt…

Der Umbau zu einer neuen Version war längst überfällt und notwendig. Hier sind einige der Gründe:

  • Übersichtlicher: Funktionen aufräumt und neu anordnet
  • Bedienung für mobilen Geräten angepasst
  • Inhaltsbereiche erweitert (z.B. Startseite)
  • Erweiterbarkeit der Anwendung vereinfacht

Wo ist denn die GPSies-Kuh?

Einige von euch werden die GPSies-Kuh vermissen. Tatsächlich wurde sie zugunsten des schmaleren Kopfbereichs geopfert. Nach einigen Protesten der Beta-Tester hat sie der Designer Max dann doch wieder auf die Weide geführt und jetzt wiederkäut sie friedlich im Fußbereich der Seite.

Ich will aber nicht umstellen!

Wer noch mit der alten Oberfläche weiterarbeiten möchte, kann sie weiterhin benutzen. Dazu kann jederzeit oben im Kopfbereich hin- und her geschaltet werden (siehe “Zurück zur klassischen Ansicht” bzw. “Wechsle zur neuen Version”). Der Parallelbetrieb ist noch mindestens bis zum Jahreswechsel 2015/2016 garantiert.

Was ist neu?

Eigentlich hat sich die Funktionalität nicht so viel geändert. Das Garmin Communicator PlugIn ist auf der Strecke geblieben und wurde nicht mehr in die neue Version übernommen. Dafür hat die neue Version jetzt einen PDF Druck für registrierte Benutzer, der den gesamten Streckenverlauf auf einem DIN A4 Blatt darstellt. Weiterhin wurden die Suchmöglichkeiten erweitert und übersichtlicher gestaltet.

Und jetzt?

Tja, have fun! Nutzt das neue GPSies und ihr werdet euch schnell daran gewöhnen. Das Backend ist das gleiche wie vorher, deshalb wird es in der Bearbeitungsgeschwindigkeit keinen Unterschied geben. Falls ihr konstruktive Kritik äußern wollt, dann bitte über das GPSies Forum.

Btw., jetzt mit Loadbalancer: GPSies ist schneller geworden

Durch den unermüdlichen Einsatz vom Admin Kai konnten wir die Server Struktur umstellen. Jetzt läuft ein Loadbalancer, der die vielen Anfragen auf drei Frontendserver verteilt. Der nächste Sommer kann kommen!


Endlich fertig! Das neue GPSies!


Ein früher Entwurf, der wieder verworfen wurde…


Längst überfällig! Der alte “look”! Aber – man hat sich ja soo daran gewöhnt…

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Ade Satellitenkarten: Nokia-HERE-Karten leider nicht mehr verfügbar

4 Februar 15 von Klaus Bechtold

Am Sonntagabend entspannte ich mich gerade bei einem Spielfilm (nein, kein Tatort), als mein mobiler Begleiter (ja, das ist schon eine Krankheit) sich mal wieder mit einer Mail meldete. Sie kam von Nokia HERE (“donotreply”) mit dem Betreff: Transaction Usage Notification.

Dort las ich:

… you’ve used 50% of your monthly platform transaction quota…
Total Monthly Transaction Limit: 100000
Total Monthly Transactions Used: 51643.333333333

Genau 10 Minuten später bekam ich erneut eine Mail:

…you’ve used 75% of your monthly platform transaction quota…
Total Monthly Transaction Limit: 100000
Total Monthly Transactions Used: 76077.2666666667

Und nochmal 7 Minuten später:

…you’ve used 95% of your monthly platform transaction quota…
Total Monthly Transaction Limit: 100000
Total Monthly Transactions Used: 95076.1333333334

Spätestens jetzt wusste ich, dass es vorbei mit meiner gemütlichen Sonntagabendunterhaltung ist. Ich raste (an den verwunderten Blicken meiner Frau und den Kindern vorbei) einen Stock höher zum Rechner, startete meine IDE und baute sämtliche Nokia Karten aus. 5 Minuten später aktualisierte GPSies.com und GPSies war “Nokia”-frei – hatte also keine Satellitenkarten mehr.

Kurz danach meldete mich mit meinem Nokia HERE Entwicklerkonto an, fand eine Preisliste und siehe da: Nokia’s ehemals kostenlose Kartennutzung wurde auf einmal kostenpflichtig. Sie hatten mein kostenloses Konto mir nichts, dir nichts schon vor einiger Zeit automatisch in eine 3-monatige Testphase (Start Ende Oktober 2014) umgewandelt. Diese war nun abgelaufen, doch leider habe ich von Nokia keine Mail erhalten.

Ein vorsichtiger Blick in die Preisliste schaffte Klarheit:

100.000 monatliche Transaktionen sind kostenlos
150.000 monatliche Transaktionen kosten 49 €
275.000 monatliche Transaktionen kosten 99 €
700.000 monatliche Transaktionen kosten 299 €
2.000.000 monatliche Transaktionen kosten 999 €

Die Preise gelten aber nur, wenn man vorher diese Mengen bucht. Ansonsten wird nach Verbrauch abgerechnet (0.001€ / Transaktion).

Eine Transaktion, soweit ich das richtig beurteile, “wiegt” 15 Kartenkacheln (engl. Tiles). Je nach euren Bildschirmgrößen sind das pro GPSies-Strecke mal mehr oder weniger. Nokia geht davon aus, dass eine Strecke im Satellitenmodus im Durchschnitt 15 Kartenkacheln entsprechen (entspricht einer Transaktion). Was bei sehr kleinen Bildschirmen (z.B. Smartphones) ja noch stimmen mag. Ich rechne aber generell mit 5 Transaktionen pro Kartenansicht. Wenn ein Nutzer die Karte zoomt oder verschiebt, dann werden weitere Kacheln angefordert und somit neue Transaktionen gezählt.

Nokia führt eine Statistik mit, an der ich genau die Anzahl der Requests ablesen und daraus die Transaktionen berechnen kann (1 Transaktion = Anzahl Requests/ 15). Nun, was glaubt ihr? Reichen die 100.000 kostenlosen Transaktionen pro Monat? Leider nicht, sie reichen bei GPSies.com gerade mal für 2-3 Tage. Dann ist das monatliche Kontingent erschöpft. Laut der Statistik hat GPSies in den ruhigen Wintermonaten ca. 35.000 Transaktion pro Tag, das sind etwa eine Million Transaktionen pro Monat. Ich rechne, dass es im Frühjahr bzw. Sommer etwa zwei Millionen Transaktionen im Monat sein werden.

Jetzt nehme ich mal die Preisliste, rechne hoch und komme auf ca. 1.000€ pro Monat, die ich für die Nokia-Satellitenkarten bezahlen müsste. Das kann ich mir leider nicht leisten, sorry! Der Betrieb von GPSies wird größtenteils durch die Werbung und Spenden finanziert und soll kostenlos bleiben. Die 1.000€ an Nokia müsste ich jedoch aus eigener Tasche bezahlen.

Nokia geht damit einen Schritt, den bisher fast alle Kartenanbieter gegangen sind (bis auf MapQuest): sie wollen endlich Geld verdienen. Erst fangen sie damit an, die “Guten” vorzuspielen und locken Entwickler damit, kostenlos und unlimitiert Karten einzubinden. Dann kommt irgendwann der Hammer und so weiter.

Ich habe das jetzt schon mit Google erlebt, mit Yahoo, Cloudmade und Microsoft. Naja, jetzt eben auch Nokia. Man kann es ihnen nicht verdenken, denn gerade die Satellitenkarten mit den hohen Detailinformationen sind nicht gerade leichtgewichtig, was den Datentransfer betrifft. Aber schade finde ich es trotzdem.

Ich hoffe nur, dass ich nach Ablauf der Testphase am letzten Sonntag nicht für ein paar Stunden bezahlen muss. Da Nokia mein Konto einfach so überführt hat, haben sie weder Anschrift noch Zahlungsinformationen und ich hoffe, dass keine Rechnung per E-Mail kommt. Komischerweise zeigt mir die Nokia Statistik immer noch jeden Tag ca. 2.000 Transaktionen an, die nach dem Ausbau abgerufen werden. Wahrscheinlich bedient sich hier einer mit meinem Lizenzschlüssel. Oder sie zählen falsch ;-)

Als Alternative habe ich erst einmal OpenAerialMap integriert, die aber kaum ins Detail gehen und sehr grob sind.

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