Storch Hasebe-Seferovic
Der eine will, der andere soll bleiben: Haris Seferovic (li.) und Makoto Hasebe. Bild © Imago

Hasebe bleibt, Ben-Hatira muss gehen – und was passiert mit Seferovic? Die Veränderung des Kaders von Eintracht Frankfurt läuft auf Hochtouren und könnte letztlich größer ausfallen als gedacht.

Drei Männer, zwei Tage, ein Ort: Was bei Ottonormal-Urlaubern nach viel Bier, flachen Witzen und Ravioli aus der Dose klingt, ist bei den Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt harte Arbeit. Denn für Trainer Niko Kovac, Sportvorstand Fredi Bobic und Sportdirektor Bruno Hübner stand in der vergangenen Woche nicht etwa fröhliches EM gucken auf einem Campingplatz in Südfrankreich auf dem Programm, sondern Kaderplanung in einem Hotel in Salzburg. "Wir haben die Lage analysiert und sind dabei sehr ins Detail gegangen", bestätigte Coach Kovac dem Kicker. "Es waren sehr konstruktive Gespräche."

Seferovic vor ungewisser Zukunft

Am Ende des kurzen Trips in die Wahlheimat Kovacs einigte sich das Trio darauf, dass neben Sonny Kittel, Stefan Reinartz, Constant Djakpa, Yannick Zummack, Emil Balayev und Kaan Ayhan (Leihende) auch Änis Ben-Hatira in der nächsten Spielzeit nicht mehr auf der Gehaltsliste der Eintracht stehen wird. Der gebürtige Berliner muss sich nach nur einem halben Jahr in Hessen einen neuen Verein suchen und könnte damit das Schicksal seiner Offensiv-Kollegen Haris Seferovic und Marco Fabián teilen.

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Der Schweizer und der mexikanische Internationale, der seine Ablösesumme von 3,7 Millionen Euro nie rechtfertigen konnte, besitzen im Gegensatz zu Ben-Hatira zwar noch ein gültiges Arbeitspapier. Bei entsprechenden Angeboten würden die Frankfurter Verantwortlichen, die von den auslaufenden Verträgen lediglich den von Makoto Hasebe noch einmal verlängert haben, aber wohl nicht zweimal nachdenken und die beiden Akteure zu Geld machen. "Ich habe zwar noch ein Jahr Vertrag. Ob ich gehe oder nicht, müssen aber letztlich andere entscheiden", bestätigte Seferovic gegenüber der Sportschau seine ungewisse Zukunft.

Geld muss her - Spieler aber auch

Klar ist nämlich: Die Eintracht ist auf Transfererlöse angewiesen, vor möglichen Ausgaben stehen erst einmal dringend benötigte Einnahmen. Zusätzlich zu den fix zu schließenden finanziellen Lücken kommen bei all den Gedankenspielen aber auch immer mehr offene Planstellen im Kader zum Vorschein. Der bereits angekündigte Umbruch wird wohl größer ausfallen als gedacht. "Das neue Gesicht des Teams", das Bobic bei seiner Vorstellung angekündigt hatte, wird nicht durch eine kleine Schönheitskorrektur entstehen. Der Eingriff am Erscheinungsbild des Kaders gleicht da schon eher der Operation eines plastischen Chirurgen.

Neben den bereits sicheren und noch geplanten Abgängen wird Kovac in der Hinrunde nämlich auch auf Marco Russ (Tumor-OP) und Marc Stendera (Kreuzbandriss) verzichten müssen. "Bei Marco wird es aufgrund der Therapie ein bisschen dauern. Marc wird uns ein halbes Jahr auf dem Platz fehlen", fasste Kovac die Genesungsaussichten seiner prominenten Langzeit-Patienten zusammen. Von den 17 Profis, die in den beiden Relegationsspielen gegen den 1. FC Nürnberg zum Einsatz kamen, könnten im extremsten Fall bald nur noch zwölf übrig sein. Selbst Nichtabstiegs-Held Seferovic muss um seinen Job im Sturm der Eintracht bangen.

Seferovic will in Frankfurt bleiben

Doch wie findet das der 24-Jährige eigentlich selbst? Zieht es den einstigen Wandervogel nach zwei Jahren bei der Eintracht weiter zum nächsten Zwischenziel seiner Karriere? "Ich bin in Frankfurt zu Hause, habe mich dort eingelebt und würde mir wünschen, dass mein Vertrag verlängert wird", sagte er und unterstrich, dass er sich einen langfristigen Verbleib im Team von Trainer Kovac durchaus vorstellen kann. Ob dieser Wunsch von Seferovic letztlich auch in Erfüllung geht? "Da müssen Sie Bruno Hübner und den Trainer fragen", so Seferovic. Genug Zeit zum Nachdenken hatten sie ja.

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