• DIE ZEIT: Jahrgang 1982

  • Einzelausgaben, nach Datum sortiert:

  • Ausgabe 1982/01

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    • West-West-Konflikt vor der Ost-West-Krise?

      Beim Jahreswechsel 1981/82 stehen wir vor der gleichen Frage wie zwölf Monate zuvor: Ist die Entspannung noch zu retten? Die Antwort fiel schon vor einem Jahr nicht leicht.

    • Düster, aber nicht hoffnungslos

      Anders als jene Agitatoren, die jetzt in Ost und West von Polens Elend – je schlimmer, desto besser – leben, versucht die römische Kirche ihre geistliche Kraft und diplomatische Klugheit ins Feld zu führen, um den Polen, auch ihren Militärs, aus dem Teufelskreis von Gewalt und Ohnmacht zu helfen.

  • Ausgabe 1982/02

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    • Nicht ohne Meyers

      Im Bundestagshandbuch steht er nicht, an keiner Diskussionsrunde hat er je teilgenommen, kein Rednerpult je geziert, und es besteht auch keine Aussicht, dies könnte je geschehen.

    • Kluncker gegen Vater Staat

      Heinz Kluncker droht und schimpft. Es vergeht kaum noch ein Tag, an dem der Chef der Gewerkschaft öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) den Arbeitgebern in Bund, Ländern und Gemeinden nicht die schrecklichen Folgen einer Kraftprobe mit den Staatsdienern an die Wand malt.

  • Ausgabe 1982/03

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    • Bürokraten gegen Forscher

      Jeder muß sparen, auch die Wissenschaft. Darum soll der Etat für die Grundlagenforschung gekürzt werden. Soweit, so gut. Ungut aber wäre es, wenn an den Forschungsmitteln, wie es die Regierung vorhat, nach einer Verfügung gespart werden müßte, die festlegt, wie viele und vor allem welche Planstellen für Wissenschaftler abzuschaffen seien.

    • Auf Gegenkurs

      Ein halbes Jahrzehnt lang war das freundschaftliche Verhältnis zwischen Frankreichs Staatspräsident Giscard und Bundeskanzler Schmidt ein bestimmendes Element westlicher Politik.

  • Ausgabe 1982/04

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    • SED-Maulkorb

      Heinrich Heine war bei Metternich nicht sehr beliebt – die Bezeichnung „Schriftsteller“ indes hätte ihm der Minister kaum streitig gemacht.

    • Kater nach dem Rausch

      Zwei Nackenschläge auf einmal mußte François Mitterrand einstecken: Erst stoppte der Verfassungsrat die Verstaatlichung von Banken und Industriekonzernen, weil wesentliche Regelungen nicht mit der Verfassung zu vereinbaren seien; dann fielen bei Nachwahlen drei sozialistische Wahlkreise an die konservative Opposition.

  • Ausgabe 1982/05

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    • Welchen Preis für die Freiheit?

      Konsequenz ist der Kobold, der kleine Geister plagt, sagte Ralph Waldo Emerson. Der Satz kommt einem bei der Lektüre der beiden New York Times-Artikel in den Sinn, in denen Henry Kissinger letzte Woche eine massive Breitseite gegen Ronald Reagan und dessen Politik in der Polenkrise abgefeuert hat.

    • Sündenfall an der Seine

      Nun merken sie, daß sie selbst im Glashaus saßen. Wochenlang geißelten französische Journale, Politiker und Intellektuelle die windelweichen Deutschen wegen ihres profanen Kaufmannsgeistes: In Bonn sei Moral weniger wichtig als Röhren und Erdgas.

  • Ausgabe 1982/06

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    • Geschlagen

      Die Schlacht um die Startbahn West des Frankfurter Flughafens ist geschlagen. Etwa 15 000 Menschen aus der ganzen Bundesrepublik protestierten am vergangenen Samstag auf dem zweiten Baulos der seit vier Monaten heftig umstrittenen Betonpiste – und verloren die Auseinandersetzung, weil eine zur Gewalt entschlossene Minderheit alle Beschwörungen der Veranstalter mißachtete, nur friedlich zu demonstrieren.

    • Der Kanzler zahlt einen hohen Preis

      Ist die Koalition vorläufig noch einmal davongekommen? Jedenfalls haben sich die Unterhändler geeinigt – und zwar im wesentlichen auf eine Lösung, die schon vor gut zwei Wochen im Gespräch war: ein Beschäftigungsprogramm zur Förderung von Investitionen, finanziert vor allem aus einer Erhöhung der Mehrwertsteuer.

  • Ausgabe 1982/07

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    • Das Ende einer Dienstfahrt

      Nun ist Helmut Schmidt also mit Brief und Siegel bestätigt worden, was er vorher schon gewußt hat: Solange die Koalition zusammenhält, bleibt er ihr Kanzler.

    • Bankrott-Politik

      Der amerikanische Verteidigungsminister Caspar Weinberger dringt darauf, daß Polen offiziell für zahlungsunfähig erklärt wird.

  • Ausgabe 1982/08

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    • Staat und Kunst

      Die Diskussion über das Pro und Contra ist hart geführt und leidenschaftlich kommentiert worden. Jetzt ist die Nachricht, daß die Bundesregierung ihre Zustimmung zur Stiftung Ludwig gegeben hat, relativ sang- und klanglos durch die Zeitungen getropft.

    • Eine Geste

      Nun können also mehr reisen – wenn sie dürfen. Denn auch die Erweiterung der Reisemöglichkeiten nach dem Westen, welche die DDR in der letzten Woche ihren Bürgern beschert hat, die dort nächste Verwandte haben, ändert natürlich nichts daran, daß es sich dabei um ein Zugeständnis handelt, das auf wenige Ausnahmefälle beschränkt ist und dann auch noch vom Gutdünken der Behörden abhängt.

  • Ausgabe 1982/09

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    • Im Ernstfall

      In den nächsten Tagen werden Deutsche und Amerikaner ein neues Verteidigungsabkommen unterzeichnen. Es sieht vor, daß die Akerikaner im Falle einer Krise oder eines Krieges die bereits in der Bundesrepublik stationierten vier Divisionen binnen zehn Tagen um sechs weitere verstärken und der US-Luftwaffe in Deutschland zusätzliche 1000 Kampfflugzeuge zuführen.

    • In Polen regiert die Verwirrung

      So viele Fesseln General Jaruzelski seinem Lande bisher auch angelegt hat, er selbst ist dadurch nicht freier geworden. Die Militärdiktatur bleibt ein Gefangener jenes alten und neuen Erbes, vor dem sie die Nation erretten wollte.

  • Ausgabe 1982/10

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    • Bein am Baum

      Politiker müssen schlagfertig sein, denn sie müssen sich wehren, Schläge austeilen und ständig behaupten, sie seien die bessere Wahl.

    • Verbot für Hiebe

      Zuerst wurde sie auf der kleinen Insel Man verboten, jetzt ist sie auch auf der großen Insel Britannien nicht mehr erlaubt: die Prügelstrafe.

  • Ausgabe 1982/11

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    • Von allen Geistern verlassen

      Schade, der Spaß ist vorbei. „Chopper“, der Geist mit der Blechstimme, der Schrecken von Neutraubling, ist dorthin heimgekehrt, wo er herstammte: ins Reich der Phantasie.

    • Verrat? Unrat?

      Wer läßt sich schon gerne in seiner Endzeiterwartung bestätigen? Das „Ende der Bundesrepublik“ sah konkret-Chef Manfred Bissinger heraufziehen, weil er die traurige Pflicht auf sich laden mußte, die Chronik der Skandale anzureichern.

  • Ausgabe 1982/12

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    • Waffen für alle?

      Als vor Jahresfrist das Begehren der Saudis nach deutschen Leopard-Panzern laut wurde, setzten die Bonner Koalitionsparteien je eine Arbeitsgruppe „Rüstungsexport“ ein – in der erklärten Absicht, dem Anwachsen der Waffenexporte aus der Bundesrepublik Zügel anzulegen und ein parlamentarisches Mitspracherecht bei der Erteilung von Ausfuhrlizenzen zu erreichen.

    • Selbstdressur

      Helmut Schmidts Ankündigung, er wolle auch 1984 wieder als Kanzler zur Verfügung stehen, Herbert Wehners Verzicht auf den Platz im sozialdemokratischen Parteivorstand: Beides ist keine Sensation.

  • Ausgabe 1982/13

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    • Die Koalition im Würgegriff?

      Eine heiße Meldung ist es gerade nicht, aber angesichts der Ergebnisse der niedersächsischen Landtagswahl mag es nicht überflüssig sein, um Aufmerksamkeit für diese Nachricht zu werben: Von den Abgeordneten, die am Montag zur letzten Sitzungswoche vor Ostern in den Bonner Bundestag zurückkehrten, gehören 280 zur Koalition, aber nur 237 zur Opposition – und alle sind mit einem Mandat ausgestattet, das bis zum Herbst 1984 reicht.

    • Wind von rechts

      Frankreichs Regierung bekommt es zur Zeit knüppeldick. Bei den Wahlen zu den Departement-Parlamenten erkämpften sich die Konservativen die Mehrheit im Lande, nicht einmal ein Jahr nach dem Linksrutsch von 1981.

  • Ausgabe 1982/14

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    • Lehre aus Utah

      Fenster der Verwundbarkeit – die Metapher stammt aus Ronald Reagans Wahlkampfkiste. Es bezeichnete jenes Jahrfünft in den Achtzigern, in dem die Sowjets angeblich in der Lage sein sollten, Amerikas Interkontinentalraketen mit einem Schlage auszuschalten und die westliche Supermacht so auf die Knie zu zwingen.

    • Diät für Bildung

      Gottlob: Der Bildungsgesamtplan ist gescheitert. Jetzt jammern zwar die Kultusminister, daß sie eine „große Schlacht endgültig verloren“ hätten, weil die Finanzminister nicht bereit sind, die Bildungsausgaben von Bund und Ländern von gegenwärtig 80 Milliarden Mark bis 1985 auf mindestens 90 Milliarden Mark pro Jahr zu steigern.

  • Ausgabe 1982/15

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    • Einfrieren oder Aufrüsten?

      Das Drängen der europäischen Verbündeten brachte Ronald Reagan im vergangenen Jahr dazu, sich zu amerikanisch-sowjetischen Gesprächen über Mittelstreckenraketenwaffen in Europa zu bequemen.

    • Kraftakt als letzte Chance

      Die geplanten Umbesetzungen in der Bundesregierung machen zumindest eines klar: Helmut Schmidt ist entschlossen, den Kampf um den Bestand der sozial-liberalen Koalition mit allen Mitteln fortzusetzen.

  • Ausgabe 1982/16

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    • Neuanfang oder Anfang vom Ende?

      Einen „Aufbruch nach vorn“ hat der SPD-Vorsitzende Brandt von dem Parteitag gefordert, zu dem sich seine Partei kommende Woche in München versammelt.

    • Lieber Polizisten

      Wenn Politiker den Rotstift ansetzen, berufen sie sich gern auf des Bürgers Opfersinn. Er sei durchaus bereit, Kürzungen an den Etats von Bund und Ländern hinzunehmen.

  • Ausgabe 1982/17

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    • Mit der Krise leben lernen

      Auf den ersten Blick: ein SPD-Parteitag wie gehabt. Nach einem publizistischen Vorspiel, das von der fast hoffnungslosen Zerstrittenheit der Partei gehandelt hatte und an dem auch Genossen reichlich beteiligt waren, eine Atmosphäre, die kontroverse Standpunkte zuweilen fast hinter der Demonstration des guten Willens und der Verständnisbereitschaft verschwinden ließ.

    • Schießkrieg oder Kompromiß?

      Die Stimmungen und Erwartungen haben in den letzten Tagen ständig gewechselt. Einmal überwogen die kriegerischen Aufwallungen.

  • Ausgabe 1982/18

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    • Wohin mit mit dem Kopf?

      Ist das alles nur zum Lachen oder auch ein bißchen beschämend? Da hatten sich im Jahr 1980 zwölf Künstler an einem Wettbewerb für ein „politisches Denkmal“ zur Würdigung des Lebenswerkes von Konrad Adenauer beteiligt.

    • Und da soll uns nicht bange werden

      Die kritischen Äußerungen über Präsident Reagan, die Erhard Eppler und Oskar Lafontaine auf dem SPD-Parteitag in München von sich gaben, werden sicherlich wie Schockwellen über den Atlantik gebraust sein – und darüber mag dort vergessen werden, daß nur 30 Prozent der Delegierten beim Nato-Doppelbeschluß für die beiden Oppositionellen stimmten, aber 70 Prozent für den Kanzler.

  • Ausgabe 1982/19

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    • Von der Krise zum Krieg

      Mit einem Mal ist alles Unwirkliche, alles Operettenhafte verflogen, das der Falkland-Krise in den ersten Wochen anhaftete. Es ist geschossen worden, Bomben sind gefallen, ein britisches Unterseeboot hat den argentinischen Kreuzer „Belgrano“ versenkt, wohl sechshundert Mann seiner Besatzung kamen dabei ums Leben.

    • Polens Kelch

      Sie ist wie eine Heimsuchung“, schrieb der Pole Josef Korzeniowski, der sich Joseph Conrad nannte, über die russische Autokratie, „wie ein Fluch des Himmels, der im Dunkel der Zeitalter auf die unendliche Weite von Wald und Steppe herabfiel, die dumpf an der Grenze zweier Kontinente liegt: eine wahre Wüste.

  • Ausgabe 1982/20

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    • Abschied vom Blei

      Nun hat die Elektronik auch bei der ZEIT getan, was sie überall tut: Einzug gehalten. Dies ist unsere erste Ausgabe, die nicht mehr mit Hilfe von Bleilettern und Bleizeilen, sondern nach den Gesetzen von Computer und Lichtsatzmaschine entstanden ist.

    • Kein Hinterausgang

      Die Freien Demokraten haben in den letzten Wochen manche ihrer Freunde irritiert. Dabei sind es nicht einmal so sehr ihre Angriffe auf den sozialdemokratischen Koalitionspartner, selbst wenn sie manchmal überhart und ungerecht ausfielen, die Grund zur Verwunderung geben; da stehen die beiden Lager einander nicht nach.