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Journalismus in Deutschland

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19. April 2013

Vieles verändert sich – aber wie?

Das Beispiel der „Westfälischen Rundschau“ und die Defizite der Wissenschaft

Von Ulrich Pätzold

Es ist schwer, Distanz zu den Emotionen zu finden, die Verfahren und Ergebnisse aufwühlen, mit denen die „Westfälische Rundschau“ (WR) aus Dortmund eine neue Runde der Medienvielfalt einleitet. Jetzt gibt es die erste Publizistische Einheit als Zeitung in Deutschland, die ohne eine Redaktion hergestellt wird. Ohne Vorankündigung bekamen am 15. Januar 2013 alle 120 Redakteurinnen und Redakteure von der Geschäftsführung der WAZ-Mediengruppe in Essen ihre Kündigungen. Etwa ebenso viele freie Journalisten verloren ihre Arbeitsgrundlage. Keine Benachrichtigung vorher, geschweige denn Mitsprache der Redaktion waren den Kündigungen vorausgegangen. Wirtschaftliche Erwägungen seien der Kündigungsgrund gewesen, behauptet die Geschäftsführung.

19. April 2013

Qualität im Journalismus als Frage des Rechts

Zur Notwendigkeit der Qualitätssicherung durch Anregung von Selbstorganisation

Von Karl-Heinz Ladeur & Tobias Gostomzyk

Das Grundrecht der Pressefreiheit soll zweierlei schützen: subjektiv-rechtlich die individuelle und gesellschaftliche Meinungsbildung vor staatlichen Eingriffen, objektiv-rechtlich die institutionellen Grundlagen von Presseunternehmen. Dabei überwiegt beim Grundrecht der Pressefreiheit die subjektiv-rechtliche Dimension, obgleich auch eine funktionale, sich nicht in der Freiheit des Einzelnen erschöpfende Grundrechtskonzeption deutlich hervortritt. Sie erfasst den gesamten Prozess der Presseproduktion einschließlich des Archivs, der Anzeigen, der Organisation und des Pressegroßhandels und nicht nur die eigentliche Veröffentlichung der Meinung im Medium Presse. Begründen lässt sich dies mit dem Vertrauen auf die Selbstorganisationsfähigkeiten des Marktes.

7. Oktober 2012

Was will der lokale Leser?

Ergebnisse einer crossmedialen Fallstudie

Von Daniel Süper

Um sich anno 2012 ein zustimmendes Nicken vor lokaljournalistischem Fachpublikum zu verschaffen, verspricht eine These besonderen Erfolg: Im Ringen um die knappe Aufmerksamkeit des Publikums seien dessen Vorlieben und Interessen stärker als in der Vergangenheit zu berücksichtigen. Das klingt wohlfeil – und ist faktisch schwer von der Hand zu weisen. Denn in der Tat hat sich die deutsche Rezeptionsforschung – sei sie privatwirtschaftlicher oder akademischer Natur – über Jahre und Jahrzehnte nur recht randständig mit lokalen Lesern, Nutzern, Zuschauern oder Hörern beschäftigt. Unter dem Eindruck wachsender ökonomischer Zwänge – und demokratietheoretischer Implikationen – scheint das Forschungsinteresse in jüngster Zeit spürbar belebt und das „Lokale“ eine gewisse Renaissance auf Podien und in schriftlichen Veröffentlichungen zu erfahren.

7. Oktober 2012

„Mitmach-Medium Internet“: Die Macher im Dialog mit den Usern?

Eine Untersuchung professioneller News-Angebote

Von Birgit Stark

Das „Mitmach-Medium Internet“ ist nach wie vor in aller Munde. Als Schlüsselwort und Kennzeichen neuer Informations- und Kommunikationstechnologien prägt es den Diskurs seit Jahrzehnten: Konsumenten werden zu Prosumenten oder – mit den Worten von Axel Bruns – Prosumer werden zu Produsern. Diese konsumieren nicht nur Informationen im Netz, sondern produzieren und verteilen sie auch selbst. Dabei tauchen immer wieder neue Varianten nutzergesteuerter Inhalte auf digitalen Medienplattformen auf. Mittlerweile werden die verschiedenen Möglichkeiten der Partizipation sehr weit und kontrovers diskutiert. Auch die Begriffszuweisungen variieren stark, Schlagwörter wie „User Generated Content“, „Citizen Journalism“ oder „Partizipativer Journalismus“ finden sich in der Fachliteratur.

29. März 2012

Datenjournalismus: Chance für den Journalismus von morgen

Für die Journalistik eröffnet sich ein interessantes Forschungsfeld

Von Annette Leßmöllmann

Die Erkenntnis kam dem praktischen Arzt Jeffrey Brenner in Camden, New Jersey, als er am Rechner „mit Daten herumspielte“: Er hatte die Patientendaten aller medizinischer Einrichtungen in dem verarmten und von Verbrechen geplagten Ort gesammelt, systematisch Wohnblocks zugeordnet und mit Kosten korreliert, die durch Krankenhausaufenthalte entstanden waren. In seinen Excel-Tabellen und Balkendiagrammen fiel es ihm irgendwann auf: Die häufigsten und teuersten Klinikaufenthalte trafen Menschen, die in den ärmsten Hochhaussiedlungen lebten. Brenner wusste aus seiner Erfahrung, dass gerade Patienten, die häufiger per Notfall in die Klinik kamen, die schlechteste Versorgung erhielten – niemand kümmerte sich nachhaltig um ihre eigentliche, oft chronische Krankheit, oder auch um fatale Fehlernährungen.

29. März 2012

Videojournalisten: Genauso gut, aber nicht besser bezahlt

Eine aktuelle Studie präsentiert die Ergebnisse der bislang größten Befragung von Videojournalisten in Deutschland

Von Guido Vogt

Videojournalisten (VJs) gelten entweder als rund um die Uhr verfügbare, kostengünstige Fließband-Produzenten, die – mit einfachsten Mitteln ausgestattet – schnell gestrickte Nachrichten fabrizieren. Oder sie werden beschrieben als innovative Einzelautoren, die unbelastet vom hinderlichen Team individuell, eigenständig und experimentell Filmprojekte realisieren. Die Studie „Videojournalismus: Funktionalität – Geschichte – Empirie“ scheint beide Positionen in Frage zu stellen. Der typische Videojournalist arbeitet beim Privatfernsehen, ist fest angestellt und verdient weniger als 3.000 Euro brutto im Monat. Thematisch deckt er vor allem die Bereiche Unterhaltung/Lifestyle, Nachrichten/Aktuelles sowie Vermischtes ab. Dabei realisiert er überwiegend Personen bezogene Kurzbeiträge und ist für Programme mit regionaler Reichweite tätig.

29. September 2011

Ruinöser Wettbewerb

Zur Krise der hochschulgebundenen Journalistenausbildung

Von Frank Lobigs

Als Anfang 2011 bekannt wurde, dass das Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Leipzig seine journalistische Abteilung klein zu schrumpfen plante, entzündete sich an dieser Nachricht auch eine generelle Debatte zur Krise der hochschulgebundenen Journalistenausbildung in Deutschland. Problemdiagnostisch erscheint diese Verknüpfung freilich eher als ablenkend und als allzu „unizentrisch“: Denn was wäre schon eine Halbierung der Studentenzahlen in Leipzig, gemessen an der nach wie vor ungebremsten Hyper-Fertilität der Fachhochschulen bei der Schaffung immer neuer journalistischer Studiengänge?

29. September 2011

Zwischen Existenzangst und PR

Eine Umfrage unter den Freischreibern

Von Isabelle Buckow

In Konfliktsituationen bedarf es meist nur weniger Worte, um das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen zu bringen. In der journalis­tischen Praxis reichten vier Wörter aus, um gar einen ganzen Berufsstand in Aufruhr zu versetzen. Die vier Wörter stammen aus dem Medienkodex, den die Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche im Jahr 2006 vorgelegt hat. An Stelle 5 des Kodexes heißt es: Journalisten machen keine PR. Ein Satz, der bis heute für eine aufgeheizte Stimmung unter Journalisten sorgt und für den das Netzwerk Recherche viel Kritik einstecken musste.

29. September 2011

Lesermitarbeit im Korsett

Tageszeitungen binden Leser ein, doch ihr Spielraum ist begrenzt

Von Annika Sehl

Online-Kommentare, Votings oder Leserblogs auf Tageszeitungswebsites: Der Bürgerjournalismus hat es vorgemacht, aber schon längst beteiligt auch der professionelle Journalismus sein Publikum verstärkt an der Produktion von Inhalten. Eine empirische Studie analysiert nun erstmals mit einem Methodenmix aus Chefredaktionsbefragung, Inhaltsanalyse und Leitfadeninterviews mit Redaktionsleitern, wie, warum und vor allem mit welchem Ergebnis deutsche Tageszeitungen ihre Leser einbinden – online, aber auch für das Printprodukt. Sie zeigt: Tageszeitungen können über die Formate, die sie anbieten, zu einem guten Teil steuern, was sie von ihren Lesern erhalten.

29. März 2011

Achtsamkeit – Grundzüge eines integralen Journalismus

Leitwerte zur Fortführung der Qualitätsdebatte auf der Ebene der Tiefenkultur

Von Claus Eurich

Über das Alltagsverständnis hinausgehend, haben Begriff und Bedeutung von „Achtsamkeit“ in den letzten Jahrzehnten eine steile Karriere erlebt. Die Verbreitung buddhistischer Philosophie/ Spiritualität im Westen hat daran einen entscheidenden Anteil, aber auch die Integration von Achtsamkeitskonzepten in Medizin, Psychotherapie, Pädagogik und Führungshandeln. Eine transdisziplinär verbindliche Definition von Achtsamkeit/Mindfullness gibt es zwar nicht, doch lassen sich einige zentrale Eckwerte markieren, die über Einzelsichtweisen hinausgehend allgemeine Akzeptanz finden.

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