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Altstadt/Zentrum

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Geschichtspfad Altstadt / Zentrum

Marienbrunnen

Der Brunnen wurde 1892 an der Ecke Karl-/Friedrichstraße auf dem damaligen "Pappelplatz" errichtet (vgl. Bild). In den Jahren 1924/25 wurde der Brunnen versetzt; seither steht er an der Ecke Montfort-/Eckenerstraße. Das alte Becken wurde erhöht, ansonsten behielt der Brunnen seine ursprüngliche Gestalt. Auf dem vierteiligen Becken erhebt sich, gestützt durch eine Mittelsäule und vier Nebensäulen, Maria mit dem Jesuskind. Bei einer Restaurierung des Brunnens 1958/59 wurde die Plastik frisch vergoldet.

 

 

 

Schwanenbrunnen

Nach dem Bau des Neuen Rathauses wurde im September 1958 nach einem Entwurf von Bildhauer Fritz Melis (Bietigheim) auf dem Adenauerplatz ein Schwanenbrunnen aufgestellt. Die vier Schwäne aus Bronzeguss befanden sich ursprünglich in einem Wasserbecken aus orchideenrotem schwedischem Granit mit Kieselbett (vgl. Bild). Im Zuge der Neugestaltung des Adenauerplatzes wurde der Brunnen 1993/94 an den jetzigen Standort auf dem nördlichen Kirchplatz versetzt.

 

 

 

Altes Rathaus

An der Stelle des Rathauses von 1828 wurde 1906/07 durch die Stuttgarter Architekten Eisenlohr und Weigle das "Alte Rathaus" errichtet; die Einweihung fand am 8.10.1907 statt. Blickfang in der aufwendig gestalteten Südfront (vgl. Bild) war ein Fries, den August Brandes (München) über die gesamte Breite gemalt hatte. Er stellte die Huldigung der Berufsstände von Buchhorn und Hofen an König Friedrich von Württemberg, den Gründer Friedrichshafens, dar. Ein weiteres Monumentalgemälde von Brandes schmückte den Sitzungssaal. Im Erdgeschoss befanden sich die Polizeiwache und eine Markthalle. Beim Luftangriff am 28.4.1944 zerstört, wurde die Ruine 1949 zur Vergrößerung des Platzes abgetragen.

 

Neues Rathaus

Seit 1940 war ein großzügiger Rathaus-Neubau im Stadtzentrum geplant. Zur Realisierung kam das Projekt erst nach Zerstörung der Altstadt. Wegen der städtebaulich hohen Bedeutung der Stadtmitte wurden zwei Gestaltungswettbewerbe durchgeführt: 1947/48 für die Gesamtplanung in der Altstadt und 1953/54 für das Rathaus. In den Jahren 1954-1956 entstand das Neue Rathaus nach den Plänen der Stuttgarter Architekten W. Tiedje und L. H. Kresse am 1940 vorgesehenen Standort. Die Einweihung erfolgte am 23.9.1956. Die Abbildung zeigt den Großen Sitzungssaal beim Bezug des Rathauses.

 

 

Kath. Pfarrkirche St. Nikolaus

Eine Nikolauskapelle in Buchhorn wird 1325 erstmals urkundlich bezeugt, ein Kirchhof ist schon 1293 zu belegen. Von 1437 bis 1494 entstand ein Neubau mit spätgotischem Chor und Turm. Der Chorbogen nach Westen war zugemauert, vom geplanten Langhaus wurde im 16. Jh. nur das Mittelschiff errichtet. Bei der Trennung der Pfarrei von Hofen wurde St. Nikolaus 1594 Pfarrkirche. Eine Barockisierung veränderte 1745/46 das Erscheinungsbild grundlegend, dabei erhielt das Langhaus die heutige Form. Im 19. Jh. erhielt die Kirche eine Innenausstattung im Stil der Neurenaissance. Die 1940 begonnene Modernisierung wurde durch die Zerstörung der Kirche am 28.4.1944 zunichte gemacht. In den Trümmern blieb nur der 1942 aufgestellte Tabernakel mit der Inschrift "Ich mache alles neu" erhalten. Der im August 1946 aufgenommene Wiederaufbau wurde mit der Altarweihe am 10.10.1949 abgeschlossen. Bei Erneuerungen von 1960 und 1987/89 erhielt der Innenraum die heutige Form.

 

 

 

 

Buchhorner Stadtmauer

1241 wurde die um 1200 am Ostrand der Bucht entstandene Marktsiedlung Buchhorn erstmals als Stadt bezeugt. Wohl um die Mitte des 13. Jhs. errichteten die Bürger einen ersten Mauerring um die junge Stadt; ein 1643 gedruckter Kupferstich zeigt ihren über Jahrhunderte hinweg kaum veränderten Umfang (vgl. Abb.).
Im Südwesten der ummauerten Stadt lagen das Spital (in der Abb. bezeichnet B) und das Untertor (F). Von dort verlief die Stadtmauer der heutigen Schanzstraße entlang zum Diebs- oder Pulverturm (K) und dann schräg über den heutigen nördlichen Kirchplatz zur Wilhelmstraße mit dem Obertor (E). Die Ostmauer mit dem Seetor (G) entsprach etwa der heutigen Begrenzung des Buchhornplatzes, die Südmauer folgte dem Ufer des Bodensees. Das Seetor wurde auch Türlitor genannt, weil dort nachts die einzige Einlassmöglichkeit in die Stadt durch eine ins Tor eingebaute kleine Türe bestand.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Buchhorn 1634 von schwedischen Truppen besetzt und zum Stützpunkt am See ausgebaut. Vor der Stadtmauer wurden Verschanzungen angelegt; der Name Schanzstraße erinnert daran.
Nach der 1811 von König Friedrich von Württemberg angeordneten Vereinigung von Buchhorn und Hofen zur Stadt Friedrichshafen musste 1812 das Untertor der neuen Verbindungsstraße weichen. Das Obertor wurde 1842, der Diebsturm 1845, das Seetor 1853 abgebrochen.
Von der Stadtmauer waren bis zum Luftangriff vom 28.4.1944 noch große Teile erhalten. Nach der Abtragung der Ruinen und späteren Teilabbrüchen sind Reste des alten Mauerrings heute nur noch hier zwischen ehemaligem Pfarrhaus und Spital sowie an der Seestraße im Gasthaus "Stadtmauer" zu sehen. Mauerfundamente sind noch an mehreren Stellen erhalten.

Altes Pfarrhaus

1431 erwarb das Kloster Hofen das Privathaus einer Schifferfamilie zur Verlegung des Pfarrsitzes von Hofen nach Buchhorn. 1519 und 1587 auf Kosten des Klosters Hofen erneuert, blieb das Pfarrhaus im Wesentlichen bis heute erhalten. Der Wappenstein mit Inschrift "1587" über der Eingangstüre erinnert noch an den damaligen Wiederaufbau. Bis 1802 befand sich das Pfarrhaus im Besitz der Klöster Hofen und Weingarten, 1805-1971 war es Eigentum des Landes. Beim Luftangriff vom 20.7.1944 schwer beschädigt, aber nicht zerstört, war das Pfarrhaus erst nach einem Dachstuhlbrand vom 14.2.1949 für zwei Jahre unbewohnbar; von 1951 bis 1981 diente es wieder als Pfarrhaus. Durch Tausch gegen das Haus Karlstraße 17 (seit 1981 Pfarrhaus) ging das Gebäude 1979 von der kath. Kirchengemeinde an die Stadt über, die es 1983 mit dem ehemaligen Spitalgrundstück verkaufte. Nach dem Umbau wird es seit 1986 als Gasthaus "Spitalkeller" genutzt.

Ehemaliges Spital

Das 1427 erstmals erwähnte Heilig-Geist-Spital diente der Aufnahme von Kranken und Bedürftigen. Nach Bränden von 1584 und 1738 wiederhergestellt, war das Spital ein zweigeschossiges Haus mit Satteldach in der Südwestecke der Stadtbefestigung; an den Ostgiebel war eine Spitalkapelle angebaut. Seit 1871 war die stationäre Kranken- und Altenpflege an Schwestern aus Untermarchtal übertragen. Nach dem Bau und Bezug des Karl-Olga-Krankenhauses wurde das Spital von 1892 bis zur Zerstörung am 20.7.1944 als Altenheim weitergeführt (vgl. Bild). 1955 wurde die Ruine bis auf die seeseitigen ehemaligen Stadtmauern abgebrochen. 1985 bis 1987 erfolgte die Neubebauung für Gewerbe und Wohnungen.

Ehemaliges Gredhaus und Postamt

Das Gredhaus, 1387 erstmals erwähnt, diente bis 1811 als Lagerhaus für den Warenumschlag zwischen Wasser- und Landtransport; durch seine Halle führte der einzige Zugang von der Stadt zur Schiffsanlegestelle am "Damm". Von 1811 bis 1828 als Amtshaus von staatlichen Ämtern belegt, wurde das Gebäude (im Bild vor dem Kirchturm) 1829 an den Gastwirt, Fruchthändler und Spediteur Peter Lanz (1805-1891) verkauft. 1897 ging es an die württ. Zollverwaltung über.
1905 wurde das Haus von der württ. Post- und Telegraphenbehörde erworben, abgebrochen und 1906/09 durch einen Neubau nach Plänen von Theodor Fischer (Stuttgart) ersetzt, in den die Post am 20.3.1909 einzog. 1936/37 umgebaut und 1944 teilweise zerstört, beherbergte das Haus bis 1976 das Postamt I. Nach dem Abbruch entstand an gleicher Stelle ein Wohn- und Geschäftshaus der "Bauherrengemeinschaft Post".

Hafen

Seit 1811 war angestrebt, Friedrichshafen zum Warenumschlagplatz Württembergs mit der Schweiz zu machen. 1824 wurde im Osten der Altstadt der erste Bodenseedampfer gebaut. Bis 1847 besaß die Stadt nur eine senkrecht in den See führende, wegen der unterschiedlichen Wasserstände abschüssige Landebrücke. 1847 begann der Bau des heutigen Hafenbeckens.Bis 1856 wurden hölzerne Spundwände, 1853 die Werftgebäude gebaut und 1861 mit dem Bau steinerner Hafenwände begonnen, 10 Jahre danach war der Hafen fertig. Der in der Südmole um 1850 errichtete Leuchtturm (vgl. Bild) wurde 1882 wieder abgetragen. 1850 wurde ein Bahngleis vom Stadtbahnhof zum Hafen verlegt, so daß sich Waren schneller vom Zug auf Schiffe umladen ließen; von 1869 bis 1976 bestand eine Eisenbahnfähre nach Romanshorn. Nach zwei Erweiterungen nach Osten erreichte das Hafenbecken um 1900 die heutige Ausdehnung. 1999 wurde die alte Südmole abgetragen und durch einen Neubau ersetzt.

Ehemaliger Salzstadel

Der 1755 von Bayern mit der Stadt Buchhorn abgeschlossene Salzvertrag führte zu einem starken Aufschwung des Warenverkehrs über den See in die Schweiz. 1759/60 entstand auf bayerische Kosten ein Salzstadel, für den sechs Häuser abgebrochen werden mussten. Mit 95 Metern Länge und dem langen Satteldach beherrschte er die Seefront der Stadt (vgl. Luftbild von 1928).
Nach Aufgabe des Salzhandels über Buchhorn fand das Gebäude nach 1810 neue Verwendung als Lagerhaus im Warenverkehr (z. B. im Getreidehandel) und ab 1827 im Zolldienst. Von 1851 bis 1933 nutzte die Eisenbahn die östliche Hälfte des Gebäudes. Nach Umbauten waren Teile des Salzstadels von 1933 bis 1944 vom Dorniermuseum, dem städtischen Verkehrsamt und einigen Geschäften belegt. Am 28.4.1944 zerstört, erhielt der Salzstadel ein Notdach und wurde dann erneut Quartier für den Einzelhandel und ein Café, bis der Westteil 1964 und der Ostteil 1972 für den Neubau der Kreissparkasse abgebrochen wurden.

Ehemalige Drachenstation

Am 1.4.1908 wurde die Wetterstation (Drachenstation) Friedrichshafen eröffnet, weil Graf Ferdinand von Zeppelin (1838-1917) für seine Luftschiffe genaue Messungen der oberen Luftschichten sowie Wind- und Wetterprognosen benötigte. Zur Erhebung der Messdaten ließ man vom Boot "Gna" aus in der Mitte des Bodensees Drachen und Ballone mit Messgeräten aufsteigen.Das Vorhaben wurde vom Reichstag und württ. Landtag unterstützt. 1911 erfolgte ein Ausbau der Station mit Ballonhalle und einem Gittermast mit Wettermessgeräten. Die Messungen wurden täglich an meteorologische Dienststellen von Zürich bis Hamburg übermittelt.
1934 wurde die Drachenstation durch das neu errichtete Aerologische Observatorium am Hinteren Hafen ersetzt. Nach dessen Zerstörung 1944 wurde noch bis 1975 eine Wetterwarte in der Eckenerstraße unterhalten. Die alte Drachenstation blieb im Zweiten Weltkrieg unversehrt und wurde erst im März 1965 zum Bau eines Mehrfamilienhauses von der Bundesbahn abgebrochen.

Ehemalige Lederfabrik Hüni + Cie.

Hans Heinrich Hüni (1816-1894) aus Horgen am Zürichsee gründete 1859 auf einem rund sechs Hektar großen Areal die Lederfabrik Hüni & Cie. 1867 entstand die spätklassizistische Villa.
Die Firma Hüni + Cie. lieferte Sohl- und später Oberleder in weite Teile Europas. Zu Beginn des 20. Jhs. war die Lederfabrik Hüni der zweitgrößte Arbeitgeber in Friedrichshafen. Während des Zweiten Weltkrieges wurden große Teile der Fabrikanlagen zerstört, doch schon im Herbst 1945 konnte die Lederproduktion wieder aufgenommen werden.
Otto P. W. Hüni (1915-1986) trug der veränderten Marktsituation Rechnung und stellte die Lederproduktion 1965 ein, nachdem er schon 1959 die Abteilung Hüni Oberflächentechnik gegründet und die Innenbeschichtung von Lagerbehältern aufgenommen hatte.

 

Ehemaliger Hafenbahnhof

1847 erhielt Friedrichshafen als erste Stadt am Bodensee einen Bahnanschluss. Die württembergische Südbahn sollte durch eine Gleisverbindung vom Stadtbahnhof zum See ein direktes Umladen von Schiffen auf die Bahn und damit eine deutliche Senkung von Transportkosten ermöglichen. 1850 konnte der erste, an den Ostgiebel des ehemaligen Salzstadels angebaute Hafenbahnhof bezogen werden. 1869 wurde östlich vom Hafenbahnhof der Eisenbahnfährverkehr über den See aufgenommen.
1885/86 entstand an der Stelle des ersten einfachen Hafenbahnhofs ein repräsentativer Neubau mit Fachwerkfronten und Erkern (vgl. Bild); im Obergeschoss war ein Restaurant mit Terrasse untergebracht. Bis zum Neubau eines Postamts im ehemaligen Gredhaus (1909) war hier auch das Postamt untergebracht.
1929 beschloss die Deutsche Reichsbahn eine Entflechtung des mit vielen Lagergebäuden weitläufigen und für die Stadtentwicklung hinderlich gewordenen Areals am Hafenbahnhof. Die Verlegung des Güterbahnhofs an die Löwentaler Straße (1929/30) und der Bau einer Straßenunterführung im Zuge der heutigen Eckenerstraße (1930/31) schufen Platz für einen großzügigen Neubau des Hafenbahnhofs (1931-1933), den Reichsbahndirektor Alfred Nägele nach Plänen von Baurat Karl Hagenmayer im sog. "Bauhausstil" errichten ließ. Die Gleise für Personenzüge wurden zur Schaffung des späteren Buchhornplatzes hinter den neuen Hafenbahnhof auf Dämme verlegt. Im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört, wurde der Hafenbahnhof nach den alten Plänen wieder aufgebaut.
1988 verkaufte die Bahn das Gebäude an die Stadt, die es 1993-1996 zum Zeppelin Museum umbauen ließ, nachdem am Fähreplatz ein neues Abfertigungsgebäude für die Bahn, den Zoll und die Schiffsbetriebe entstanden war.

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