Bibcast-Programm ist veröffentlicht

Felix Lohmeier schreibt in Inetbib:

im Vorfeld des BID-Kongresses wird es dieses Jahr eine Reihe von *abgelehnten* Beiträgen als Live-Webcast zu sehen geben. Das Programm ist jetzt online: http://bibcast.openbiblio.eu

In der Woche vom 7. bis 12. März 2016 werden insgesamt 17 Beiträge in 5 Themenblöcken über YouTube ausgestrahlt. Über einen Live-Chat können ZuschauerInnen während der Übertragung Fragen stellen, die von den Vortragenden im Anschluss an den Vortrag beantwortet werden. Wie bei einer „echten“ Konferenz werden ModeratorInnen die Vortragenden vorstellen und die Diskussion moderieren.

Direkt im Anschluss an die Vorträge werden die Videoaufzeichnungen im YouTube-Channel von Bibcast unter einer CC-by-Lizenz bereitgestellt und später zusätzlich auf dem AV-Portal der TIB Hannover dauerhaft archiviert.

Die Aktion ist vor einigen Monaten unter dem Twitter-Hashtag #bibtag16 #reject entstanden und wurde gemeinschaftlich von Interessierten entwickelt. BID und Programmkommission unterstützen diese Initiative und sehen sie als weitere Ergänzung des Programms.

Es sind einige interessante Vorträge dabei, die aus verschiedenen Gründen keinen Weg ins Programm des BID-Kongresses finden konnten. Schauen Sie einmal rein, vielleicht ist auch für Sie etwas dabei.

Hier der Tweet für Retweets: https://twitter.com/bib_cast/status/702026128714833921

#bibtag16: Abgelehnte Bibliothekstag-Vorträge als Webcast

Felix Lohmeiers Einreichung für den Bibliothekstag 2016 wurde abgelehnt. Seine Reaktion:

Interessanter Beitrag abgelehnt? Wie wär’s mit einer Webcast-Serie für abgelehnte Beiträge zum #bibtag16? #reject https://pad.okfn.org/p/bibtag16-reject

Fantastische Idee, und das Programm liest sich schon recht spannend. Bis zum 30.11.2015 können noch „Einreichungen“ eingetragen werden. Ich freue mich auf interessante Vorträge!

Library 2.015 am 20. Oktober

Seit einigen Jahren bietet die internationale Ning-Community bibliothekarische Onlinekonferenzen und so auch dieses Jahr mit der Library 2.015 am 20. und 21. Oktober. Themen:

Strand 1: Digital Services, Preservation, Curation, and Access

Strand Tag: 2.015Data

Example topics (but not limited to the following)

  • Building sustainable digital collections
  • Challenges and examples of data curation
  • Creating ontologies and metadata schemes
  • Digital Humanities
  • New forms of scholarly publishing
  • Organizing and managing electronic records including reliability and authenticity issues

Strand 2: Emerging Technologies and Trends

Strand Tag: 2.015Trend

Example topics (but not limited to the following)

  • 3-D Printing
  • Internet of things, smart objects, and wearable technologies
  • E-books and e-book devices
  • Mobile access to services
  • New forms of delivery and emerging models of literacies such as game-based learning
  • MOOCS

Strand 3: The User Experience

Strand Tag: 2.015UX

Example topics (but not limited to the following)

  • Social networking trends and implications
  • Usability techniques and website improvements
  • Effective techniques for instructing users in the retrieval and evaluation of information
  • The relationship between design thinking and the user experience and interaction
  • Reaching out to diverse communities
  • Innovative delivery techniques in storytelling

Strand 4: Management of Libraries and Information Centers in the 21st Century

Strand Tag: 2.015Leader

Example topics (but not limited to the following)

  • Advocacy and building influence
  • Analytics (reporting value to organizational stakeholders)
  • Grant writing
  • Green libraries
  • Managing people
  • Funding models
  • Marketing/PR
  • Outsourcing/privatization

Hier ist der Zeitplan. Die Teilnahme ist kostenlos.

CERL-Workshop: Signa vides. Researching and recording printers' devices

Tagungsankündigung:

CERL WORKSHOP:
Signa vides. Researching and recording printers‘ devices: current activities and new
perspectives

Organised by Prof. Dr. Anja Wolkenhauer (Tübingen), Michaela Scheibe (Berlin), and
Dr. Andreas Fingernagel (Vienna)
TUESDAY, 17 MARCH 2015, 14.00-17.45
WEDNESDAY, 18 MARCH 2015, 09.30-13.30

Researching and recording printers’ devices can be a real challenge, but the necessity to find adequate solutions cannot be denied. Printers’ devices combine
pictures, texts (mottoes) and printer-related information in very elaborated and variable ways, which ask for specific bibliographical tools. Moreover, a certain
part of them lost its original context and can be found today in single-leaf collections, which need specific kinds of indexing for their part. After a long
period of scientific neglect, today there are a lot of current initiatives to establish models of description in different databases.
The workshop aims at making a survey of current research activities and discuss possible methods of description in order to link those initiatives and get confirmed standards for recording printers’ devices in future projects.

Venue:
Austrian National Library, Josefsplatz 1, A-1015 Vienna. Room: Oratorium.
Attendance is free, but places are limited, so please contact us at secretariat@cerl.org to register.

Weitere Informationen finden sich auf der Tagungswebseite.

6. Potsdamer I-Science Tag

Das Programm des 6. Potsdamer I-Science Tags zum Thema „Zukunft der Informationsinfrastruktur“ ist online, die Registrierung ist nun möglich. Interessant könnten sein:

  • Vernetzung und nutzergenerierter Content in der Wissenschaft – Isabella Peters (ZBW Kiel)
  • Herausforderungen für die Archive in der Informationsgesellschaft – Gerald Maier (Landesarchiv Baden-Württemberg)

 

Das Damenprogramm

Félix Armand Heullant (1834-1888): Junge Dame im Salon

Wunderschönes Fundstück zur Rolle der Dame auf einem Kongreß.

Der Terminus technicus für diesen ebenfalls wichtigen Teil eines Kongreßprogramms ist erstaunlicherweise in jüngster Zeit so in Verruf geraten, dass er kaum mehr verwandt wird, obwohl er eigentlich unverändert zutreffend ist. Im wesentlichen wird das Damenprogramm doch als Aufmerksamkeit des Organisators für die begleitenden Damen angeboten, die sich nicht für das Vortragsprogramm interessieren. Warum sie sich durch diese höfliche Geste diskriminiert fühlen könnten, ist schwer verständlich. Der Organisator einer reibungslosen Tagung legt vielmehr Wert darauf, auch die Damen anregend zu unterhalten, die nicht wegen der wissenschaftlichen Aspekte zum Kongreß gekommen sind. Abgesehen davon kann das Damenprogramm durchaus einen multiplikativen Effekt haben, wenn es so gut gemacht ist, daß die Damen abends ihren Männern vorschwärmen, was diese so alles versäumt haben, und dadurch zu einer harmonischen Kongreßstimmung beitragen, weil die Männer sich für ihre Frauen freuen und zufrieden sind, daß sich ihre Damen nicht langweilen.

Zur Rolle der Ehefrau des Organisators bei der Planung des Damenprogramms:

Selbst wenn sie aus guten Gründen keine Rolle spielen will, ist es doch empfehlenswert, ihren kritischen Rat zum Damenprogramm nicht nur einzuholen, sondern auch weitestgehend zu berücksichtigen, denn sie weiß bestimmt besser als der Mann, wie lange eine Dame gerne Zeit hätte, um sich in aller Ruhe zum Beispiel für eine Kongreßparty schick zu machen, oder welches Besichtigungsprogramm Damen besonders interessieren könnte.

Aus welchem Jahr stammt das? Mitte Sechziger, frühe Siebziger? Nein.

Neuhoff, Volker (1995): Der Kongreß. Vorbereitung und Durchführung wissenschaftlicher Tagungen. 3., erw. Aufl. Weinheim: VCH. S. 114f.

Vielen Dank an Elena für den Hinweis!

Valeria Pesce: A Global Ontology-Driven RDF Store Based on a Distributed Architecture

Die Aufzeichnung des auf der SWIB 13 gehaltenen Vortrags ist (noch?) ab ca. der 13. Minute auf make.tv zu finden. Der Anfang fehlt leider, es beginnt auf Folie 9.

#vufindhh: Zur Statistik und Datenqualität im GBV-Zentral

Das 2. Deutsche VuFind-Anwendertreffen 1) Hervorragend organisiert vom Team der TUB Hamburg-Harburg! Vielen Dank! hat Gerald Steilen (VZG) mit einer statistischen Übersicht zum GBV-Zentral (Folien, PDF) eröffnet. Der Vortrag gehörte wohl zu den Meistdiskutierten des Anwendertreffens. Und sowohl ein paar Zahlen als auch die daraus geschlossenen Konsequenzen sind in der Tat diskussionswürdig.

Requests (S. 6)

Die „Requests“ klingen sehr beeindruckend. Die Bibliothek der Hochschule Hannover landet in den GBV-Zentral-Charts auf Platz 4 mit satten 32,8 Mio. Requests vom 1. Januar bis zum 12. September 2013. Das ist in der Tat beeindruckend.

Ich vermute jedoch hauptsächlich Google hinter diesen Aktivitäten. Bis vor kurzem hatten wir (IIRC) etwa 7,5 Mio Titel in unserem VuFind-Ausschnitt des GBV-Zentral. Wenn Google diese Seite viermal harvested sind wir bei 30 Mio. Jetzt sind es (dank DOAJ) schon 9 Mio. Titel, womit man schnell bei über 30 Mio ist.

Die „echte Katalognutzung“ ist nach unserer Statistik deutlich geringer: 2) 1. Januar bis zum 12. September 2013, um Suchmaschinen etc. bereinigt. Wer Javascript abstellt oder Ghostery benutzt und noch einige andere werden nicht verzeichnet.

  • 20397 Besuche
  • 24804 Seitenansichten, 19699 einmalige Seitenansichten
  • 144 max. Aktionen pro Besuch

Bitte diese Anmerkung nicht als Kritik an den Zahlen verstehen! Im Vortrag ging es um den GBV-Zentral, nicht um Katalognutzung! Und da ist natürlich auch ein Google-Anfrage ein Request wie jeder andere auch. Wie vermutlich auch Anfragen aus der Autocomplete-Funktion oder den „Ähnlichen Titeln“ und so weiter. Ich habe dies hier nur aufgeführt, weil ich mehrfach angesprochen wurde, wie wir zu diesen enormen Katalognutzungszahlen kämen.

Datensätze mit Sprachcode (Seite 11)

Abdeckung in DOAJ wird mit 1% (9976 Titel) angegeben. BASE weist für die Quelle DOAJ Articles 630.000 Titel mit unbekannter Sprache aus. Allerdings auch 567.000 englische Artikel, 174.000 portugiesische und noch viele, viele mehr:

Da die Daten es vom DOAJ in BASE geschafft haben, müsste der Import überdacht werden. Die Daten geben mehr her, als im GBV-Zentral momentan realisiert wird.

Personenangaben (S. 8ff)

Die im Vortrag genannten Angaben zu den Verfassern sind ohne eingehende und differenzierte Betrachtung nicht zu interpretieren. Zuerst ein kurzer Blick auf OLC. Dieser Artikel zur Friedensforschung hat in OLC einen Verfasser. Im GBV-Zentral auch. Dieser Artikel über Effizienzsteigerung hat im OLC auch einen Verfasser. Im GBV-Zentral allerdings nicht. Der Verfasser ist dort nur weitere beteiligte Person.

In der Personenfacette:
OLC: 028A $dNicolaus$aSombart
GBV-Zentral: 100 |a Sombart, Nicolaus

Nicht in der Personenfacette:
OLC: 028C/01 $dMatthias$aMeier
GBV-Zentral: 700 |a Meier, Matthias

Das Ursache liegt hier eindeutig in den Daten und ist schon in der Vorbemerkung des thematischen Teils „unselbständige Werke“ der GBV-Katalogisierungsrichtlinien angelegt:

Mit dem thematischen Teil „Unselbstständige Werke“ liegt erstmals im GBV eine verbindliche Regelung für die Katalogisierung unselbstständiger Werke vor. Das hier beschriebene Datenmodell gibt der im GBVKat bereits in erheblichem Umfang stattfindenden Katalogisierung unselbstständiger Werke eine einheitliche Grundlage. Für die Katalogisierung im GBVKat ist allein diese Richtlinie verbindlich. Für die beim GBV angebotenen Aufsatzdatenbanken wie z. B. „Online-Contents“ oder die „Internationale Bibliographie der Zeitschriftenliteratur (IBZ)“ gelten teilweise davon abweichende Datenmodelle.

Die Richtlinie ist also verbindlich und einheitlich, außer bei diesem und jenem. Und diese Ausnahmen sollen nun im GBV-Zentral als Ganzes dargestellt werden. Zwei offensichtliche Lösungsansätze:

  1. Änderung der Katalogisierungsrichtlinie und tatsächliche Vereinheitlichung auch für OLC & Co.
  2. Pragmatischer Umgang mit den vorhandenen und heterogenen Daten.

Der pragmatische Umgang könnte für die Discovery-Interfaces in einer „Personen“-Facette münden, die Erstautoren mit allen weiteren Autoren, Herausgebern etc. in einen Topf wirft.

Sonstiges

Zu vielen anderen Punkten kann ich nur ausdauernd und zustimmend nicken. Dass die URL-Bezeichnungen selten vorhanden und von großer Heterogenität (und stark schwankendem Nutzwert) sind, ist zum Beispiel wirklich kein bibliothekarisches Ruhmesblatt. Ebenso ist die GND-Verlinkung noch deutlich ausbaubar. Geralds Abschlussfrage, welche Features in Discovery Systemen mit diesen Daten sinnvoll seien, ist jedoch (m.E.) anders zu formulieren. Denn Dienstleistungen zu bauen, nur weil die Daten es hergeben, ist nicht sinnvoll. 3) PS: Was niemand – insbesondere nicht Gerald – bestreiten wird.

Ich schlage also vor, ein Discovery-Utopia zu formulieren. Dies sieht je nach lokaler Nutzerschaft nicht unbedingt überall gleich aus. Und wenn klar ist, welche Features gewünscht sind, sollten wir uns um die Realisierung kümmern. Sind die Daten schlecht? Dann sollten wir versuchen, sie zu verbessern.

TL;DR: Unsere Daten sind weder schicksalhaft gegeben, noch sind sie unveränderbar. Wir erstellen sie selbst, wir tauschen sie oder wir kaufen sie. Und wenn wir schlechte Daten haben – und die haben wir – sollten wir an deren Qualität arbeiten, um unseren NutzerInnen die Dienstleistungen zu bieten, die sie sich wünschen und die sie benötigen.

References   [ + ]

1. Hervorragend organisiert vom Team der TUB Hamburg-Harburg! Vielen Dank!
2. 1. Januar bis zum 12. September 2013, um Suchmaschinen etc. bereinigt. Wer Javascript abstellt oder Ghostery benutzt und noch einige andere werden nicht verzeichnet.
3. PS: Was niemand – insbesondere nicht Gerald – bestreiten wird.

Library 2.013

Wie in den Vorjahren findet auch in diesem Jahr mit der „Library 2.0“ eine virtuelle Konferenz rund um die digitale Bibliothek statt, die in der Tradition ihrer Vorgänger dieses Jahr „Library 2.013“ heißt.

Altogether, there will be eight conference strands covering a wide variety of timely topics, such as, MOOCs, e-books, maker spaces, mobile services, embedded librarians, green libraries, and more! Presenters may also submit presentations that cover LIS-related topics not included in the themed strands. The Library 2.013 Worldwide Virtual Conference is a great opportunity for professional development and networking. View the Conference Strands. (As a reminder, recordings of the Library 2.012 Worldwide Virtual Conference presentations are still available for viewing at your convenience.)

Die Qualität der Beiträge schwankte im letzten Jahr stark, es waren aber durchaus ein paar Perlen dabei. Library 2.013 findet statt am 18. und 19. Oktober.