Kein Platz für Zypern.

Seit dem 1. Mai ist Europa größer: Zehn Länder wurden an diesem Tag feierlich in die Union aufgenommen. Mit der neuen europäischen Geografie scheint es allerdings noch einige Schwierigkeiten zu geben. Jüngster Fall: Irland.

"Failte", Gälisch für "Willkommen", heißt es dort auf einer Sondermarke zur EU-Erweiterung. Nur ist dieser Willkommensgruß offensichtlich nicht für jeden Neuzugang bestimmt. Zwar wurde die Ägäis-Insel Kreta auf der Marke mit brauner Farbe bedacht, das hundert Kilometer weiter östlich gelegene Neumitglied Zypern aber fehlt. Ein Sprecher der irischen Post beeilte sich zu erklären, was wie Kreta aussehe, sei in Wirklichkeit Zypern. Der Designer habe sich ein paar Freiheiten erlaubt, da die Mittelmeerinsel in dem Maßstab keinen Platz gefunden hätte. Solche Probleme kennt auch die Bundesregierung: Erst kürzlich hatte sie in einer Anzeige das Altmitglied Finnland von der Europakarte verschwinden lassen - wie es hieß aus layouttechnischen Gründen.

Küssen verboten.

Wenn weniger geküsst würde, müsste der Staat nicht so viel Geld für die Subventionierung von Antibiotika ausgeben, meinen Politiker in der nordägyptischen Provinz Dakilija. Unter jungen Ägypterinnen ist es üblich, sich bei der Begrüßung auf die Wangen zu küssen. Und auch die Männer tun es unter Kollegen. Mit diesem ständigen Abschmatzen müsse nun aus gesundheitlichen Gründen endlich Schluss sein, so die Meinung der nordägyptischen Volksvertreter. Einen abschreckenden Slogan haben sie sich auch schon ausgedacht: "Ein Handschlag ist besser als ein Kuss mit Infektion."

Vive la France.

Nicht genug, dass französische Unternehmen gerade europaweit auf Einkaufstour gehen. Nun soll auch noch Europas Politik nach Frankreich umziehen. Genauer gesagt: nach Paris. Nur die französische Hauptstadt tauge zur europäischen Kapitale, meint die Jugend im Nachbarland. Mehr als zwei Drittel seien für einen Umzug der EU-Institutionen an die Seine, meldet das französische Umfrageinstitut Sofres. Die EU-Hauptstadt Brüssel kommt demnach nur für jeden Zehnten der 500 befragten Teenies in Betracht. Natürlich hinter Straßburg, das ja immerhin auch schon zu Frankreich zählt.