• DIE ZEIT: Jahrgang 1968

  • Einzelausgaben, nach Datum sortiert:

  • Ausgabe 1968/01

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    • Rost-Panne

      Schon wenige Monate nach der Indienststellung, Mitte Juni 1962, entdeckte man auf „U 1“, dem ersten in der Serie neuer deutscher Unterseeboote, einen Riß in der achteren Tauchzelle; und bald wurden auch von anderen Booten Risse in verschiedenen Bauteilen gemeldet.

    • Atlantisches Finanztief

      In Geldsachen hört die Gemütlichkeit auf, gerade bei den Angelsachsen. Jetzt, da sowohl Washington als auch London den Leibriemen enger schnallen, müssen wir uns beizeiten auf neue, bittere Händel im westlichen Lager gefaßt machen.

  • Ausgabe 1968/02

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    • Macht-Poker um Vietnam

      Friedenshoffnungen für Vietnam? Ein zaghafter Optimismus hat sich während der ersten Tage des neuen Jahres in den politischen Zentren der Welt eingenistet.

    • Partei aus eigenem Recht

      Die Freien Demokraten scheinen allmählich zu begreifen, welche Chance ihnen die Oppositionsrolle bietet. Das Dreikönigstreffen in Stuttgart ist, wenn auch kein schlüssiger Beweis, so doch ein starkes Indiz dafür.

  • Ausgabe 1968/03

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    • Reform mit Fußangeln

      Die Auseinandersetzung über unser künftiges Wahlrecht stellt die Bundesrepublik vor die bedeutendste innenpolitische Prinzipienentscheidung seit ihrer Gründung.

    • Un-Recht

      Juristen, so hat es den Anschein, haben es besser – selbst dann, wenn sie verdächtig sind, eher dem Unrecht als dem Recht gedient zu haben.

  • Ausgabe 1968/04

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    • Zapfenstreich in Singapur

      Englands asiatische Träume sind ausgeträumt. Rudyard Kipling ist tot. Jene dem europäischen Kontinent vorgelagerte Inselnation, die noch vor einer Generation ein weltumspannendes Empire beherrschte, ist nach Europa zurückgekehrt.

    • Fingerhakeln in Berlin

      Alles dreht sich wieder um Berlin“, jubelte das Boulevardblatt „BZ“ in einer halbseitigen Schlagzeile. Doch die Krisen-Euphorie, die Aussicht, Westberlin wieder in den Weltmittelpunkt rücken zu können, verflog, als der Regierende Bürgermeister Schütz am Freitag vergangener Woche von einem dreistündigen Gespräch mit dem sowjetischen Botschafter Abrassimow aus Ostberlin zurückkam.

  • Ausgabe 1968/05

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    • Giap greift an

      Der Vietnam-Krieg treibt in die Phase der Entscheidung. Ob nun die seit Wochen vorausgesagte Großoffensive des Generals Giap bei Khe Sanh tatsächlich kommt oder nicht – die kühnen Kommandounternehmen des Vietcong haben schon ausgereicht, das psychologische Gleichgewicht in Indochina über den Haufen zu werfen.

    • Kanal-Makler

      Ehrliche Makler machen nicht viel von sich reden. Desto mehr zeugen ihre Werke für ihre geduldig ausgleichende Arbeit. Gunnar Jarring, der Friedensvermittler der Vereinten Nationen im Nahen Osten, hat in den wenigen Wochen seiner Mission mehr bewirkt, als selbst die kühnsten Optimisten vorauszusagen gewagt hätten: Die ägyptischen Kriegsgefangenen in Israel wurden bedingungslos freigelassen; Israel ist mit einer entmilitarisierten Zone an der Allenby-Brücke einverstanden; der Suezkanal wird geräumt (auch wenn die Ägypter aus Zorn über das jüngste Gefecht die Räumung „auf unbestimmte Zeit“ verschoben haben).

  • Ausgabe 1968/06

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    • Gescheitert in Vietnam

      Die vietnamesischen Guerillas haben der Weltmacht Amerika keine Niederlage zugefügt, aber eine gründliche Abfuhr erteilt. Den gleichzeitigen Ansturm des Vietcong auf fast alle Städte, den Verlust riesiger pazifizierter Gebiete auf dem platten Lande und die Einkesselung amerikanischer Truppen in Khe Sanh, wo die eigentliche Schlacht noch bevorsteht – Präsident Johnson vermag es nicht zu leugnen, Doch er weigert sich entschieden, diese Ereignisse als gravierenden Mißerfolg seiner Strategie in Vietnam zu sehen.

    • Keine Antwort in Delhi

      Was den Armen nicht freiwillig gegeben wird, könnten sie sich eines Tages mit Gewalt holen. Mit dieser düsteren Mahnung eröffnete Ministerpräsident Indira Gandhi die zweite Welthandelskonferenz der UNO in Neu-Delhi.

  • Ausgabe 1968/07

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    • In Ketten

      Der Weltsicherheitsrat verlangte ihre Freilassung. Vergebens. Doch sein Appell rettete sie vor dem Strick. Dreißig Südwestafrikaner wurden vorige Woche in Pretoria zu hohen Kerkerstrafen verurteilt; neunzehn sollen ihr ganzes Leben hinter Mauern zubringen.

    • Behütung vor dem Bären

      Wenn einer die letzten zwei Jahre im Tiefschlaf zugebracht hätte und in diesen Wochen wieder erwacht wäre, er würde meinen, ganz normal seine acht Stunden geschlafen zu haben.

  • Ausgabe 1968/08

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    • Ideologie gegen Interessen

      Kommunisten aller Kontinente suchen in Budapest nach einer neuen Programm-Plattform

    • Gewußt wann

      Der Regierende Bürgermeister hat Glück gehabt, daß das Berliner Verwaltungsgericht das Verbot für die Demonstration am Sonntag aufgehoben hat.

  • Ausgabe 1968/09

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    • Die Tat der Weißen Rose

      Während der Gedenkfeier für die vor fünfundzwanzig Jahren hingerichteten Geschwister Scholl in der Münchner Universität, an der zweitausend Studenten teilnahmen, sind die Reden des Historikers Professor Bussmann und des AStA-Vorsitzenden Danschacher durch Zwischenrufe und Sprechchöre einzelner Gruppen gestört worden.

    • Verdun in Vietnam?

      Wenn „Wall Street Journal“ in einem Leitartikel feststellt, daß die Amerikaner nach der Logik des Schlachtfeldes in Vietnam gezwungen sein könnten, eine unhaltbare Position aufzugeben, so sagt das mehr als alle fadenscheinigen Siegesmeldungen der Generäle Wheeler und Westmoreland.

  • Ausgabe 1968/10

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    • Ein Amt wird zuschanden

      Bonn meidet es, von einer Präsidenten-Krise zu sprechen. Aber niemand kann deren Existenz mehr leugnen. Heute geht es nur noch darum, ob die Krise um den Bundespräsidenten bald gelöst wird – oder ob Heinrich Lübke, das Bundeskabinett und die Parteioberen es ertragen wollen, sie weiterschwelen zu lassen, sie zu ignorieren, bis die Amtszeit des Staatsoberhauptes ordnungsgemäß abgelaufen ist und im kommenden Sommer ein Nachfolger gewählt wird.

    • Torso des Weltkommunismus

      Niemand wollte am Ende den langgehegten Lieblingswunsch der Sowjetunion unerfüllt lassen: Die „Weltberatung der kommunistischen und Arbeiterparteien“ wird gewiß Ende dieses Jahres in irgendeiner Form über die Moskauer Bühne gehen.

  • Ausgabe 1968/11

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    • Veto Nummer drei?

      Die Geschichte der deutsch-französischen Gipfeltreffen ist eine Geschichte der Mißverständnisse. Fast immer hatte der eine Partner den Verlauf der Gespräche hinterher anders in Erinnerung als der andere.

    • Prags Rückkehr nach Europa

      Nach den dumpfen, unfruchtbaren Jahren des Spätstalinismus hat auch in Prag das Tauwetter eingesetzt. Das große Eistreiben beginnt, ideologische Verkrustungen brechen auf, bürokratische Versteinerung wird gesprengt.

  • Ausgabe 1968/12

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    • Ostpolitik – nicht erfolglos

      George Kennan sagte vor ein paar Wochen, als ich ihn in New York sah: „Willy Brandt kann angesichts von Ulbrichts Reaktion auf die neue Bonner Ostpolitik ja wirklich eine gewisse Genugtuung empfinden.

    • Warum sie rebellieren

      In diesen Tagen, in denen westliche Korrespondenten in Prag sind, um die Revolution in einem kommunistischen Land zu studieren, besuchte uns in Hamburg ein Chefredakteur aus einem osteuropäischen Land, der die Rebellion der Studenten in der Bundesrepublik studieren will.

  • Ausgabe 1968/13

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    • Nach dem Bonner Mini-Beben

      Die Wahlrechts-Krise offenbarte: Die Große Koalition ist ein Bündnis auf Widerruf

    • Lethargie

      Einmal hieß es lautstark – und das ist noch gar nicht so lange her: „Wehret den Anfängen!“ Manche riefen sogar nach dem Kadi.

  • Ausgabe 1968/14

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    • Die Krise einer Weltmacht

      Präsident Johnsons Verzicht: Voller Rückzug aus der Politik – halber Rückzug aus Vietnam

    • Lückes Betriebsunfall

      Rasch und ungeachtet aller voraufgegangenen Überraschungseffekte hat sich der Wechsel an der Spitze des Bundesinnenministeriums auf eine flüchtige Bonner Episode reduziert.

  • Ausgabe 1968/15

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    • Die erste Meile

      Wer einen Weg von tausend Meilen gehen will, der muß mit einer Meile anfangen, sagt ein chinesisches Sprichwort. Die Kriegsparteien in Vietnam haben jetzt den ersten Schritt aufeinander zu getan.

    • Staatsräson?

      Vagelis Tsakiridis, der in Westberlin lebende griechische Bildhauer und Dichter, wollte Deutscher werden. Der Berliner Senat im Verein mit dem Bonner Innenministerium lehnte seinen Antrag ab.

  • Ausgabe 1968/16

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    • Die Vernunft blieb auf der Strecke

      Die Schüsse vom Gründonnerstag werden noch lange nachhallen in Deutschland. Das Attentat auf Rudi Dutschke und die Straßenschlachten der Ostertage markieren das Ende einer Epoche.

    • Nordhoff

      Wolfsburg ohne Nordhoff – man wird sich an den Gedanken erst gewöhnen müssen. Die Stadt am Mittellandkanal ist um das und aus dem Volkswagenwerk gewachsen, an dessen Spitze Heinrich Nordhoff zwanzig Jahre lang gestanden hat.

  • Ausgabe 1968/17

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    • Der hartnäckige Krieg

      Die Ouvertüre zu den Vietnam-Gesprächen wurde durch propagandistische Breitseiten und polemische Unterstellungen eingeleitet.

    • Die Stunde des Parlaments

      Die Ruhe der letzten Tage mag täuschen. Neue Kraftproben zwischen den radikalen Studenten und der Obrigkeit stehen bevor: bei der Jahrhundertfeier der Eßlinger Zeitung am kommenden Sonntag, beim Tag der Arbeit nächste Woche, dann beim Notstands-Sternmarsch auf Bonn am 11.

  • Ausgabe 1968/18

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    • Lieber keine Lex Lübke

      Der Bundespräsident ist offenbar bereit, seine Amtszeit vorzeitig zu beenden – statt im Herbst 1969 will er schon Ende dieses Jahres zurücktreten.

    • Das Debakel von Stuttgart

      Die Landtagswahl in Baden-Württemberg war für die Große Koalition ein Denkzettel, für die Sozialdemokraten aber ein Scherbengericht.

  • Ausgabe 1968/19

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    • Nationales Trauerspiel

      Am Sonnabend, dem 11. Mai 1968, wird mit dem Namen Konrad Adenauers Schindluder getrieben. Die „Deutschland-Stiftung e. V.“, wieselig betrieben von dem Rechts-Exzentriker Kurt Ziesel, will zum zweitenmal Preise vergeben an drei Männer, die sich – so das Motiv – um die konservative Ordnung in diesem Lande verdient gemacht haben: an den ehemaligen Bischof Wilhelm Stählin, an den Schriftsteller Frank Thiess und an den Vertriebenen-Autor Emil Franzel.

    • Offerte ohne Obligio

      Seine kühle Distanz zu der von ihm nicht gewollten Großen Koalition hat Gerhard Schröder vor der rheinischen CDU unverhohlener denn je kundgetan.

  • Ausgabe 1968/20

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    • Pariser Fassade

      Man kann die Menschen einteilen in Teetrinker und Kaffeetrinker, in Frühaufsteher und Langschläfer, aber auch in solche, die entweder die Ordnung oder die Freiheit bevorzugen.

    • Urteils-Pause

      Mach mal Pause – deutsche Richter rufen zur Demonstration. Mit dem Gongschlag elf am Mittwochvormittag hängte ein großer Teil der deutschen Richterschaft seine Roben an den Haken.