• DIE ZEIT: Jahrgang 1971

  • Einzelausgaben, nach Datum sortiert:

  • Ausgabe 1971/01

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    • Das zermürbende Nebeneinander

      Das Jahr 1970 hat uns sehr deutlich vor Augen geführt, was unser politisches Schicksal wohl noch für lange Zeit – vielleicht für diese ganze Dekade – sein wird: ein zermürbendes, scheinbar zufälliges Nebeneinander von Spannung und Entspannung.

    • Wie geht es weiter in Polen?

      Den Polen ist am Jahresende nicht zum Jubeln zumute. In Warschau sind die traditionellen Silvesterbälle überall abgesagt worden.

  • Ausgabe 1971/02

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    • Bummeln für wen?

      Dienst nach Vorschrift“ – so nannten zuerst die Flugverkehrslotsen, später die Bediensteten der Bundespost ihre Bummelstreiks.

    • Ende der Durststrecke?

      Gunnar Jarrings, des UN-Vermittlers, dritter Anlauf zum Frieden in Nahost ist von Israelis und Ägyptern mit solch düsterem Pessimismus untermalt worden, daß sich die Frage nicht unterdrücken läßt, warum sie sich dann überhaupt auf eine so hoffnungslose Sache eingelassen haben.

  • Ausgabe 1971/03

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    • Was blieb vom Deutschen Reich?

      Das Reich Bismarcks, der einzige Nationalstaat, den die Deutschen jemals ihr eigen nennen durften, ist unwiederbringlich dahin.

    • Dutschke nach Dänemark

      Gewiß haben die Briten das Recht, Rudi Dutschke aus dem Lande zu weisen. Daß sie jedoch von diesem Recht Gebrauch gemacht haben, zeugt nicht eben von selbstsicherer – Staatsklugheit.

  • Ausgabe 1971/04

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    • Patrouillen im Osten

      Gerhard Schröder in Moskau, Rainer Barzel in Warschau – und beide Patrouillenreiter sind rechtzeitig zurück zum CDU-Bundesparteitag in der nächsten Woche.

    • Rache statt Recht

      Was der guinesische Staatspräsident in seinem Land inszeniert, ist schlichte Lynchjustiz. Sekou Touré rief erst die Ortsausschüsse seiner Partei, dann die Nationalversammlung auf, „ohne Rücksicht auf Gefühle“ und frei von „juristischen Formalitäten“ über die Feinde des Volkes zu richten.

  • Ausgabe 1971/05

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    • Krieg ohne Regeln

      Woche für Woche veröffentlicht das Pentagon die amerikanischen Gefallenenlisten. Niemand zählt die Bauern, Frauen, Kinder, die seit sechs Jahren der amerikanischen Kriegsmaschine in Indochina zum Opfer fallen.

    • Guinea-Greuel

      Die Nachrichten aus Guinea machen schaudern. Erst das Tribunal im Sportstadion, eine finstere Justizgroteske. Dann die gesteuerten Ausbrüche des Volkszorns, das Geifern der Demagogen wie Sekou Tourés Halbbruder Ismael: „Für Kompromisse ist kein Raum mehr.

  • Ausgabe 1971/06

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    • Messer oder Blumen

      Dreimal haben sowjetische Führer in den vergangenen zwanzig Jahren den Versuch unternommen, mit der Bundesrepublik ins Reine zu kommen: nach dem Tode Stalins, nach dem Ende der Berliner Krise, nach dem Amtsantritt der Regierung Brandt/Scheel.

    • Glaubenskrieg in Bonn

      Manche Politiker der Regierungsparteien und der Opposition scheinen die Gefahren zu spüren, daß in der Bundesrepublik abermals ein Glaubenskrieg ausbricht – diesmal über die Ostpolitik.

  • Ausgabe 1971/07

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    • Das Ja-Wort

      Mit Jordanien, Kuwait, Saudi-Arabien, dem Jemen und Liechtenstein gehörte die Schweiz bis zum letzten Sonntag zu den Ländern, in denen Frauen das Stimm- und Wahlrecht vorenthalten wurde.

    • Gefahr im Dschungel

      Als Akt der Selbstverteidigung rechtfertigen Washington und Saigon die Invasion in Laos. Der Angriff folgte logisch aus dem Abenteuer in Kambodscha.

  • Ausgabe 1971/08

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    • Rennen der Raketen

      Können zwei Staaten ihre Gegensätze nicht überwinden, so produziert die Diplomatie am Ende, um nicht alle Fäden abreißen zu lassen, ein Kulturabkommen.

    • Zwischen allen Stühlen

      In diesen Tagen ist es 25 Jahre her, seit die erste Nummer der ZEIT erschien. „Wie eine Mauer von Finsternis und Verzweiflung steht die Zukunft vor uns .

  • Ausgabe 1971/09

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    • Fortschritt im Schneckentempo

      Die Gespräche der alliierten Botschafter werden jetzt auch offiziell als „Verhandlungen“ bezeichnet. Sie waren es schon einige Zeit lang, doch nun werden sie auch offiziell so genannt.

    • Die Jukos von Frankfurt

      Die Überraschung war perfekt. Zwei Hundertschaften smarter Frankfurter Kaufleute, Jungmanager, Anwälte und Bankiers nebst ihren Frauen und Freundinnen krempelten die Machtverhältnisse in Frankfurts CDU um.

  • Ausgabe 1971/10

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    • Fiasko im Dschungel

      Saigons Elitebataillone verbluten auf der Höhe 31 in Laos. Aber ihre Führer Thieu und Ky werden von Tag zu Tag großmäuliger.

    • Klare Fronten im Schulstreit

      Über Bildung wird gestritten. Die Öffentlichkeit, die bisher gewohnt war, einen Begriff wie zum Beispiel „Gesamtschule“ den Experten als akademisches Disputationsfeld zu überlassen, ist ratlos: In der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung, die bis Ende Mai den nationalen Bildungsplan „vom Kindergarten bis zur Weiterbildung“ vorlegen soll, ist es zu einer scharfen Auseinandersetzung gekommen.

  • Ausgabe 1971/11

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    • Duell um den Frieden

      Im nahöstlichen Duell um den Frieden – oder wenigstens um eine Beilegung des Konflikts – hat der ägyptische Präsident Anwar Sadat zunächst einen eindeutigen Vorteil errungen.

    • Statt Barzel

      Gerhard Schröder hat unmißverständlich und öffentlich seine Kanzlerkandidatur angemeldet. Die Alternative für die Christlichen Demokraten reduziert sich jetzt auf Barzel oder Schröder.

  • Ausgabe 1971/12

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    • Urteilsschelte

      Skrupellose Geheimdienstmethoden warfen die Richter in Halle dem westdeutschen Fabrikanten Seeberger und dem Westberliner Industrievertreter Arff vor und verhängten über beide drakonische Strafen: lebenslange Haft für den einen, dreizehn Jahre für den anderen.

    • Denkzettel

      Die SPD ist doch eine großartige Partei“, scherzte der Berliner Parteivorsitzende Klaus Schütz am Abend nach der Wahl, „da verlieren wir sechs Prozent, und alle sind glücklich.

  • Ausgabe 1971/13

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    • Moskau blockt

      Jetzt gibt es keinen Zweifel: Mit einer schnellen Lösung für Berlin ist nicht mehr zu rechnen. Über ein Jahr dauern die Viermächtegespräche nun schon.

    • Der Sprung ins kalte Wasser

      Die Verhältnisse sind nicht so, sie werden wohl auf lange Zeit nie so sein: daß Juden und Araber in Frieden miteinander leben, in guter Nachbarschaft; daß sie Botschafter austauschen, Handelsverträge abschließen, ihre Grenzen offenhalten.

  • Ausgabe 1971/14

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    • Ohne Glanz und Gloria

      Die Opposition macht im Bundestag eine gute Figur; sie führt in der Regel die besseren Redner ins Gefecht, und wo die Koalitionsparteien oft die abgewogene Langeweile von Regierungserklärungen verbreiten, zeigen sich die Christlichen Demokraten munter und angriffsfreudig.

    • Schuldspruch

      Der Richterspruch läßt keinen Zweifel: Das Verbrechen von My Lai ist von amerikanischen Soldaten begangen worden. Ein Militärgericht in Fort Benning hat über Oberleutnant William Calley als einen der Hauptbeteiligten, sein „Schuldig“ gesprochen.

  • Ausgabe 1971/15

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    • Amalrik

      Für 1984 hatte der sowjetische Schriftsteller Andrej Amalrik seinem Land den Zerfall des gegenwärtigen kommunistischen Regimes vorausgesagt.

    • Konzil ohne Kraft

      Vor Überraschungen wohl abgeschirmt und vor jeglicher Spontaneität bewahrt, läuft der XXIV. sowjetische Parteikongreß reibungslos über die Moskauer Bühne.

  • Ausgabe 1971/16

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    • Die Attentäter

      Die Motive gleichen sich fatal: der 20 jährige Gärtner Carsten Eggert, der mit einem feststehenden Messer den Bundespräsidenten umbringen wollte, der 21jährige Krankenpfleger Ekkehard Weil, der einen russischen Wachsoldaten am sowjetischen Ehrenmal anschoß, der Mann, der in La Paz mit den Fäusten auf Außenminister Scheel losging – sie alle wollten auf ihre Weise „politischen Widerstand“ leisten.

    • Pekinger Ping-Pong

      In Peking wurde Premiere gefeiert: Zum ersten Male seit der kommunistischen Machtergreifung im Jahre 1949 hob sich der undurchlässige Bambusvorhang für eine Gruppe von amerikanischen Sportlern.

  • Ausgabe 1971/17

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    • Atempause für Umsiedler

      Der niedersächsische Minister für Bundesangelegenheiten hat dem Lagerpersonal des Grenzdurchgangslagers Friedland verboten, unter den neuankommenden Polen-Aussiedlern Mitgliederwerbung für Vertriebenenverbände zu betreiben.

    • Unfein

      Rainer Barzel war in der letzten Woche vom Glück nicht begünstigt. Erst verärgerte er seine amerikanischen Gastgeber, weil er Auszüge seiner Rede im „Council on Foreign Relations“ entgegen den Gepflogenheiten der Presse übergab; der Inhalt – eine in dieser Härte bisher nie ausgesprochene Absage an die außenpolitische Gemeinsamkeit von Opposition und Bundesregierung – gab Sprechern des Regierungslagers die Möglichkeit festzustellen, der Ort für solche Erklärungen sei der Bundestag.

  • Ausgabe 1971/18

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    • Tage der Ohnmacht

      Wohl noch in keinem Jahr ist die Hannover-Messe ihrem Ruf, Orakel der Konjunktur zu sein, so wenig gerecht worden wie 1971. Zwar sind die Geschäfte auf der größten Industrieschau der Welt insgesamt nicht schlecht gelaufen, in manchen Bereichen sogar besser als erwartet – aber dennoch wußte keiner, wohin die Reise geht.

    • Kalter Wind aus Kiel

      Es gibt nichts daran zu deuteln: Die CDU hatbei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein ihren größten Erfolg seit der Bildung der sozialliberalen Koalition in Bonn errungen.

  • Ausgabe 1971/19

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    • Blutzoll

      Die Kriegsziele wechselten, die Truppen blieben. Zu Zeiten von John Foster Dulles sollten sie Vietnam als Bollwerk des Antikommunismus stärken, unter Kennedy den Anti-Guerilla-Krieg erproben, unter Johnson den Feind auf die Knie zwingen.

    • Die Mark im Gedränge

      Das beherrschende politische Thema in Bonn ist auch in dieser Woche die Wirtschaft: die Bergfahrt der Preise, der Milliardenzufluß an Dollars, der Wechselkurs der Mark.

  • Ausgabe 1971/20

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    • Strauß-Safari

      Belustigend ist nur, daß just einen Tag nach jener Ankündigung der südafrikanische Verteidigungsminister Botha voller Stolz bekanntgab: Seine Armee sei nicht auf Waffenimporte angewiesen – Südafrika produziere inzwischen fast alles selber.

    • Was wird aus der D-Mark?

      Es ist deprimierend. Der Preis, den wir für die „Rückgewinnung der Stabilität“ zahlen müssen, wird immer höher. Und gleichzeitig werden die Zweifel daran, daß wir dieses Ziel am Ende erreichen werden, immer größer.