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Borussia News

NEWS: 07.12.2016

„Wir haben mit ihm gelitten und gehofft“

„Wir haben mit ihm gelitten und gehofft“
Borussias Verteidiger Alvaro Dominguez muss seine Karriere vorzeitig beenden.

Borussias Abwehrspieler Alvaro Dominguez muss seine Karriere vorzeitig beenden. Das hat der gerade 27-Jährige den Fans kurz vor Borussias Champions League-Spiel in Barcelona per Video in den sozialen Netzwerken mitgeteilt.

Die wohl betrüblichste Nachricht kam schon vor dem Spiel der Fohlenelf beim FC Barcelona. Alvaro Dominguez, der seit mehr als einem Jahr kein Pflichtspiel mehr für Borussia absolviert hat, muss seine Profikarriere vorzeitig beenden. Mit gerade einmal 27 Jahren. „Die letzten zwei Jahre waren keine schöne Zeit“, sagte Dominguez in einem Video, das er auf seinen Profilen bei Facebook, Twitter und Instagram einmal auf Spanisch, einmal auf Deutsch postete. „Ich habe alles versucht, um fit zu werden, habe alles für die Mannschaft und den Verein gegeben. Aber ich habe die schlechte Nachricht für euch, dass ich mit 27 Jahren Invalide bin.“

Am 7. November des vergangenen Jahres stand der spanische Abwehrspezialist letztmals für die Fohlenelf in einem Pflichtspiel auf dem Platz. Es folgte eine endlose Leidenszeit, die im Sommer schon überwunden schien. Wegen anhaltender Rückenprobleme ließ sich Dominguez operieren, zum Trainingsauftakt vor dieser Saison war der gebürtige Madrilene wieder auf dem Platz. Die Schmerzen aber kehrten zurück. Dominguez musste erneut mit dem Training aussetzen, sich sogar noch einmal operieren lassen. Alle Hoffnungen auf ein Comeback musste er aber schon bald begraben und sich stattdessen mit dem Karriereende mit gerade einmal 27 Jahren befassen.

Mannschaftskollegen reagieren betroffen

„Es hat sich leider schon angedeutet, dass er nicht mehr zurückkehren würde“, sagte Trainer André Schubert in der Pressekonferenz nach dem Champions League-Spiel der Fohlenelf beim FC Barcelona. „Alvaro war bei uns nicht nur wegen seiner fußballerischen Qualitäten Leistungsträger, sondern auch als Persönlichkeit enorm wichtig. Mir tut es persönlich sehr leid für ihn. Sein frühes Karriereende macht uns alle sehr betroffen. Er hätte sicherlich noch einige Jahre auf sehr hohem Niveau spielen können. Ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute und viel Kraft.“ Auch Dominguez‘ Mitspieler reagierten mit Betroffenheit auf die Nachricht, die viele erst nach dem Spiel in der Kabine erreichte. „Wir haben mit ihm gelitten und gehofft. Diese Nachricht ist natürlich ein dramatischer Schlag“, sagte Tony Jantschke. „Es ist sehr schade. Alvaro ist ein super Typ, der perfekt in unsere Mannschaft gepasst hat. Er hat immer gesagt, was ihm auf der Seele lag. Fußballerisch war er extrem wichtig für uns“, so André Hahn. „Alvaro hat eine lange Leidenszeit hinter sich. Ich hoffe, dass er wenigstens jetzt schmerzfrei ist. Ich wünsche ihm von Herzen, dass er seinen Weg weiter geht und in einer anderen Richtung noch Karriere machen kann und glücklich wird.“

Dominguez war 2012 vom spanischen Spitzenklub Atletico Madrid an den Niederrhein gewechselt und avancierte in seiner Zeit beim VfL auf Anhieb zum Leistungsträger und Führungsspieler. In 106 Pflichtspielen (3 Tore) stand er für Borussia auf dem Platz. Seine Zweikampf- und Kopfballstärke, sein gutes Stellungsspiel und seine fußballerischen Qualitäten im Spielaufbau machten ihn nicht zuletzt während der Siegesserie im Herbst vergangenen Jahres unter Trainer André Schubert zu einem unverzichtbaren Teil der Fohlenelf. Dominguez lernte unheimlich schnell und sehr gut Deutsch und unterstrich damit seine Ambitionen als Wortführer in der Kabine wie auf dem Platz. In seiner Karriere gewann er zweimal mit Atletico Madrid die UEFA Europa League (2010 und 2012) und den UEFA Super Cup (2010). Mit der spanischen U21 wurde er 2011 Europameister, bei den Olympischen Spielen 2012 spielte er für sein Heimatland, und für die A-Nationalmannschaft lief er zweimal auf.

Zukunft von Dominguez noch offen

Wie die Zukunft von Dominguez aussieht, ist noch offen. Borussias Sportdirektor Max Eberl, der seit mehreren Wochen über das Karriereende des Abwehrspezialisten informiert war, sagt Dominguez in jedem Fall Borussias volle Unterstützung zu. „Es ist eine dramatische Situation, wenn ein 27-Jähriger seine Karriere im Profifußball beenden muss“, so Eberl. „Für uns als Verein ist das auch nicht schön, aber wir werden ihn nach Kräften unterstützen und ihm die Möglichkeit geben, vielleicht einen neuen Weg zu gehen. Ob das im Fußball oder abseits des Fußballs ist, bleibt abzuwarten.“

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