29. Schwangerschaftswoche: Mutter

Fast jede Frau leidet während der Schwangerschaft früher oder später unter Muskel- oder Gelenkschmerzen. Achten Sie auf eine gesunde Körperhaltung und versuchen Sie, sich mit den zeitweiligen Einschränkungen zu arrangieren.

Leiden Sie unter Rückenschmerzen und Kurzatmigkeit?

Viele Schwangere leiden unter Schmerzen in Rücken und Beinen, zudem wird das Atmen immer schwieriger, da das Baby im Bauch zunehmend Platz in Anspruch nimmt und andere Organe wie die Lunge verdrängt oder einengt. Schmerzen infolge von Blähungen können weiter oben als üblich auftreten. Durch das Wachstum des Babys verlagert sich der Schwerpunkt Ihres Körpers nach vorn, weshalb es zu Rückenschmerzen kommen kann. Die ungewohnten körperlichen Belastungen infolge einer Schwangerschaft führen nicht selten zu Muskel- und Gelenkproblemen; am häufigsten ist der Rücken betroffen. Achten Sie auf eine aufrechte Körperhaltung, und ruhen Sie sich aus, wenn Sie das Bedürfnis dazu verspüren. Auch Beckenschmerzen können auftreten. Diese rühren von der wachsenden Gebärmutter und ihren sich dehnenden Haltebändern („Mutterbänder“) her. Wenn der Fötus gegen das Zwerchfell (Diaphragma) drückt, kann es zur Kurzatmigkeit kommen. Das Zwerchfell ist der wichtigste Atemmuskel des Körpers. Bewegungen werden zunehmend anstrengender, das Kind wird immer größer. Ihr eigener Sauerstoffbedarf und der Ihres Babys sind daher erhöht.

Während der Schwangerschaft kommt es aufgrund der hormonellen Veränderungen und des Gewichts Ihres Kindes zu einer Lockerung der Fugen und Gelenke im Becken. Es handelt sich um einen völlig normalen Vorgang: Die Beckenknochen und -gelenke werden flexibler, damit sich der Beckenausgang während der Entbindung weiten kann. Bei einigen führt die erhöhte Beweglichkeit der Beckenknochen allerdings zu Schmerzen, die sich durch körperliche Belastung zusätzlich verstärken können. Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema Symphysenlockerung.

Kolostrum (Vormilch)

Ihr Körper beginnt mit der Bildung der wertvollen Vormilch (Kolostrum). Sie stellt die erste Nahrung des Babys nach der Geburt dar. Das Kolostrum enthält mehr Proteine, fettlösliche Vitamine und Mineralien als die spätere Muttermilch. Zu den Proteinen zählen wichtige Antikörper. Sie unterstützen das noch untrainierte Immunsystem des Neugeborenen und schützen Ihr Baby vor Infektionen.

Dritte Ultraschalluntersuchung

Zwischen der 29. und 32. Schwangerschaftswoche wird die dritte Basis-Ultraschalluntersuchung angeboten.

Es werden Kopf, Bauch und Oberschenkelknochen des Kindes gemessen. Auch die Lage des Babies und sein Herzschlag werden kontrolliert. Sollte ein Ultraschall auf Auffälligkeiten hindeuten oder zu unklaren Ergebnissen führen, können diese durch weiterführende Untersuchungen abgeklärt werden. Welche zusätzlichen Untersuchungen infrage kommen, können Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen.

Weiterführende Informationen

Autoren

  • Philipp Ollenschläger, Medizinjournalist, Köln