Groß Schönebeck (moz) Eine Gedenktafel am früheren Wohnhaus von Walter Krumbach in Groß Schönebeck soll künftig an den Verfasser des Sandmännchen-Liedes erinnern. Angebracht werde die Tafel im Frühjahr, sagt Bernd Mehlitz vom Bürgerverein.
Krumbach, vor 16 Jahren verstorben, bewohnte das Haus am Hirschweg 30 in den letzten 30 Jahren seines Lebens. Mehlitz, selbst Künstler, ist überzeugt: Auch als Erkennungswert für den Ortsteil der Gemeinde Schorfheide steht es Groß Schönebeck gut zu Gesicht, sich mit dem Dichter und Kinderbuch-Autor zu befassen, der nicht nur die bekannten Zeilen „Sandmann, lieber Sandmann“, erdachte, sondern auch die Texte vieler Figuren aus dem DDR-Kinderfernsehen.
Auch der Westberliner Bernd Mehlitz sah mit seinem Sohn das Sandmännchen. Als er später selbst nach Groß Schönebeck zog und dort ein von einer Krumbach-Tochter ererbtes Haus bewohnte, fiel ihm auf, dass sich an den Autor in dessen Heimat kaum noch jemand erinnerte.
Geboren wurde Walter Krumbach 1917 in Alt-Grimnitz. Im Mai 1948 heiratete der Neulehrer in Groß Schönebeck, zog aber nach Dabelow und wurde Schulleiter. Im Alter von 38 Jahren begann er als freier Autor für das Fernsehen der DDR zu arbeiten. Nach Groß Schönebeck zog die Familie 1955. Dort entstand auch sein umfangreiches Werk. Krumbachs Bilderbuchverse, Kinderlieder und Puppenspieltexte sind in 75 Büchern mit einer Gesamtauflage von über zehn Millionen erschienen, auch in Österreich und in der BRD. Am 20. Januar 1985 starb der Autor an den Folgen eines Schlaganfalls.
Die Gedenktafel ist gerade fertiggestellt worden, sagt Bernd Mehlitz. Er hat auch den Text dafür vorgegeben. Die Arbeiten übernahmen Forstarbeiter aus Groß Schönebeck. In die Eichendielen des etwa 1,80 Meter langen Holzschildes ist nicht nur der Gedenktext eingefräst, sondern auch ein kleines Bild: das Sandmännchen.