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TRR 138:  Dynamiken der Sicherheit. Formen der Versicherheitlichung in historischer Perspektive

Fachliche Zuordnung Geisteswissenschaften
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung seit 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 227068724
 
Die Forscherinnen und Forscher der beiden Universitäten Marburg und Gießen sowie des Herder-Instituts für historische Ostmitteleuropaforschung untersuchen in diesem Sonderforschungsbereich/Transregio, wie sich in der Geschichte Vorstellungen von Sicherheit entwickelten und wie diese in den politischen Prozess gelangten. Dabei geht es um die Darstellung und die Herstellung von Sicherheit - Vorgänge, die einander bedingen und deren Verhältnis in historisch unterschiedlichen Dynamiken und Prozessstrukturen erforscht werden soll.
Diese dynamischen Prozesse fasst der Sonderforschungsbereich/Transregio begrifflich als Versicherheitlichung. Er greift dabei Forschungsansätze der Politikwissenschaften, konkret das Modell der Securitisation der Copenhagen School der Internationalen Beziehungen, auf und entwickelt diese in historischer Perspektive weiter. Somit führt der Forschungsverbund erstmalig eine umfassende Analyse der politischen Dynamiken durch, mit denen Versicherheitlichungsprozesse beziehungsweise die ihnen entgegengesetzten Entsicherheitlichungsprozesse verbunden sind - einschließlich ihrer Ambivalenzen und Dialektiken.
Hierfür liegt dem Sonderforschungsbereich/Transregio kein festes, statisches Verständnis von Sicherheit zugrunde. Vielmehr wird Sicherheit als im historischen Prozess veränderbar und variabel angesehen, als ein gesellschaftliches Konstrukt, das Gegenstand rivalisierender Deutungen und Interessen ist und das daher wie andere Grund- und Wertbegriffe der politisch-sozialen Sprache nur historisch fassbar wird. Aus diesem Ansatz folgt, dass sich die Analyse des Forschungsverbunds nicht auf einen Zeitabschnitt, etwa die im Rahmen der Sicherheitsforschung bislang im Vordergrund stehende jüngste Zeitgeschichte, konzentriert, sondern Epochengrenzen überschreitet, diese dadurch überprüft und gegebenenfalls auflöst.
Ziel der gemeinsamen, interdisziplinären Forschungsarbeit ist es, zunächst zu einem Analyse-Instrumentarium und schließlich im Verlauf der bis zu zwölfjährigen Förderzeit zu einer Gesamttypologie der Dynamiken von Sicherheit in der Geschichte zu gelangen.
DFG-Verfahren Transregios

Laufende Projekte

Abgeschlossene Projekte

Beteiligte Fachrichtungen Geschichtswissenschaften , Politikwissenschaften , Soziologie , Rechtswissenschaften , Kunstgeschichte

Antragstellende Institution Philipps-Universität Marburg
Biegenstraße 10 / 12
35037 Marburg

Mitantragstellende Institution Justus-Liebig-Universität Gießen
Ludwigstraße 23
35390 Gießen

Sprecher Professor Dr. Christoph Kampmann
Philipps-Universität Marburg
Fachbereich 06: Geschichte und Kulturwissenschaften
Fachgebiet Neuere Geschichte
Wilhelm-Röpke-Straße 6C
35039 Marburg
Telefon: +49 6421 2824604
E-Mail: christoph.kampmann@staff.uni-marburg.de
fach­li­cher DFG-An­sprech­part­ner Dr. Guido Lammers
 
 

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