Hassberge
Endspurt zwischen Gleis und Bahnsteig
Die Bauarbeiten rund um das Bahnprojekt VDE 8 gehen in die Endphase. Eine zweiwöchige Totalsperrung, Gleiserneuerung in Creidlitz und Arbeiten am Coburger Bahnhof sorgen für Einschränkungen.
Coburg - Der Juni wird ein arbeitsintensiver Monat an den Bahnhöfen und Gleisen im Coburger Land. Rund um das Verkehrsgroßprojekt VDE 8 Nürnberg-Berlin plant die DB-Netz den baulichen Zieleinlauf für den Raum Coburg. Am deutlichsten werden es die Bürger von Creidlitz und die Bahnkunden auf der Strecke von Sonneberg bis Ebersdorf bei Coburg spüren. Vom 3. bis zum 18. Juni werden keine Regionalzüge, weder der Deutschen Bahn noch der Agilis, auf dem Streckenabschnitt fahren können. Es kommen Busse zum Einsatz und die Fahrzeiten können sich bis zu 45 Minuten verlängern (Infobox).
Totalsperrung: Von kommenden Samstag, 3. Juni, ab 1 Uhr bis zum Sonntag, 18. Juni, um 22.30 Uhr wird die Strecke zwischen Sonneberg in Thüringen und Ebersdorf bei Coburg für den Zugverkehr komplett gesperrt. Grund sind Erneuerungen des Oberbaus der Gleisanlage auf knapp einem Kilometer Länge im Bereich Creidlitz.
Schienenersatzverkehr: Auf dem gesperrten Streckenabschnitt werden die Züge der Bahn und der Agilis (Ag) durch Busse ersetzt. Teilweise fahren diese bis, beziehungsweise ab, Lichtenfels.
Durch die längeren Fahrzeiten der Busse verkehren diese um bis zu 45 Minuten früher oder kommen um bis zu 45 Minuten später in Sonneberg an. Die Ag-Züge werden außerdem zwischen Bad Rodach und Coburg durch Busse ersetzt. Alle Fahrplanänderungen sind bereits in der Fahrplanauskunft im Internet ersichtlich.
"Am Bahnhof Creidlitz erneuern wir auf jeweils 900 Meter die zwei Hauptgleise", nennt Dieter Thormann, Projektleiter für den VDE 8-Abschnitt Coburg-Hallstadt, als Grund für die Streckensperrung. Konkret geht es um den Bereich zwischen den Bahnübergängen Fabrikweg und Creidlitzer Straße. Der sogenannte Oberbau, also Gleise und Gleisbett sowie Entwässerung, Kabel und Oberleitungen werden erneuert. Für Anwohner stehe immer einer der Bahnübergänge zur Verfügung, erklärt Thormann und fügt an: "Wir arbeiten im Bereich Creidlitz rund um die Uhr." Schließlich wolle man die Zeit der Totalsperrung bestmöglich nutzen, um danach die Einschränkungen kleinzuhalten, so der Projektleiter. Er gibt zu, dass sich nach den Arbeiten an der Situation am Creidlitzer Bahnhof - bis auf die neuen Gleise - nichts ändern werde. Von einer Ideallösung mit Auflassung der Bahnübergänge und dem Bau einer Unterführung sei man weit entfernt. Da mit den Beteiligten keine Einigung erzielt werden konnte, sei schon vor einiger Zeit ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet worden, erläutert Thormann.
Das Zahlenwerk für die insgesamt fast zwei Kilometer Gleisstrecke in Creidlitz, mit zwei neuen Weichen, liest sich beeindruckend: 2500 Betonschwellen, 3000 Meter Schiene und 8000 Tonnen Schotter werden benötigt. "Mit allen Materialien kostet der Abschnitt rund vier Millionen Euro", ergänzt Christian Wittig, Projektleiter für die Arbeiten in Creidlitz und am Coburger Bahnhof.
Zusätzlich zu dieser Großbaustelle gibt es noch weitere Bauarbeiten am Streckennetz in Coburg Stadt und Land. Zu den von Thormann "begleitende Maßnahmen" genannten Arbeiten gehören: zwei neue Signale im Bereich Dörfles-Esbach, Oberleitungsarbeiten bei Ebersdorf und das Fertigstellen der Füllbachbrücke, mit Verlegung der Gleise, bis Mitte Juni. Deshalb werden verschiedene Bahnübergänge in Coburg Stadt und Land zeitweise außer Betrieb genommen. "Dort kommen Streckenposten zum Einsatz, die dann den Verkehr regeln", sagt Thormann und fügt noch einen Appell hinzu: "Wir bitten die Verkehrsteilnehmer dort mit Achtsamkeit zu fahren."
Am 18. Juni, wenn Sperrung und Arbeiten beendet sein sollen, werden die Oberleitungen mit 10 000 Volt Spannung zugeschaltet , sagt der Experte und macht deutlich: "Das Ziel dieser Arbeiten ist es, die Verbindungskurven bahntechnisch in Betrieb zunehmen." Parallel dazu laufe bereits der Versuchsbetrieb auf der ICE-Neubaustrecke.
Die Fäden oder in diesem Fall eher die Gleise für all die großen und kleinen Baustellen laufen in der Coburger Adamistraße, am Nordende des Bahnhofs, zusammen. Dort hat die Deutsche Bahn seit Anfang des Jahres eine Bauüberwachung eingerichtet. In einem Containerflachbau koordinieren die Projektleiter allein für den Raum Coburg acht verschiedene Firmen.
Nur wenige Meter entfernt, an Bahnsteig 2, sollen zum Winterfahrplanwechsel im Dezember täglich bis zu sechs ICE-Züge halten. Noch braucht man etwas Fantasie sich dieses Szenario vorzustellen. Bagger und Bauarbeiter werkeln auf Schiene und matschigem Boden auf Hochtouren. Jede Seite des Bahnsteigs werde 405 Meter lang und bekomme eine Bahnsteigkante von 55 Zentimeter Höhe. Damit können an den Gleisen 2 und 3 auch die langen ICE-Modelle halten. Man befinde sich sogar vor dem Zeitplan. Ursprünglich habe man geplant, pro Jahr einen Steig fertig zustellen, erklärt Projektleiter Wittig. Er beziffert die Gesamtkosten für die Arbeiten an den Coburger Plattformen auf rund 7,5 Millionen Euro.
Darin enthalten ist auch die Barrierefreiheit des Bahnhofs. Der Fahrstuhlschacht, der die beiden mittleren Gleise zeitgleich mit dem ersten ICE-Halt erschließen soll, ist schon zu erkennen. Bahnsteig 1 nehme man 2018 in Angriff, ergänzt Thormann und wirft einen Blick in die Zukunft: In der zweiten Novemberhälfte werde es erneut für 14 Tage zu umfangreicheren Einschränkungen kommen. Danach gebe es keine größeren Sperrungen mehr.
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