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Sektenanhänger: Gericht verurteilt 146-fachen Vater wegen Polygamie

Winston Blackmore

Winston Blackmore und sechs seiner Töchter mit ein paar seiner Enkelkinder.

Foto:

AP

Montréal -

Ein 146-facher Vater mit 25 Ehefrauen ist in Kanada wegen Polygamie verurteilt worden. Nach einem Mammutverfahren, in dem die Frage der Grenzen religiöser Freiheiten eine wichtige Rolle spielte, sprach das Oberste Gericht der Provinz British Columbia den Sektenanhänger Winston Blackmore am Montag des Verstoßes gegen das Polygamieverbot schuldig. Das Strafmaß wurde noch nicht festgesetzt, im drohen bis zu fünf Jahre Haft.

Zweiter Mann ebenfalls schuldig gesprochen

Ein weiterer Anhänger der Sekte - der mit fünf Frauen verheiratete James Marion Oler - wurde ebenfalls schuldig gesprochen. Die beiden Angeklagten sind führende Mitglieder der polygamen Sekte der „Fundamentalistischen Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“ (FLDS). Die Gruppe ist eine Abspaltung der mormonischen Kirche. Sie lebt seit knapp 60 Jahren in einer abgelegenen Bergregion in British Columbia, wo sie Ackerbau und Jagd betreibt.

Die Justiz hatte bereits vor zwei Jahrzehnten Ermittlungen gegen die Männer aufgenommen. Zur Anklage war es dann aber lange nicht gekommen: Es stand die Frage im Raum, ob die Vielehen der beiden nicht von der verfassungsmäßig garantierten Religionsfreiheit in Kanada gedeckt sei.

Blackmore steht zur Polygamie

Im Jahr 2011 machte dann das Oberste Gericht der Provinz durch ein Grundsatzurteil den Weg für den Prozess frei: Es befand, dass der potenzielle Schaden durch Polygamie eine Einschränkung der Religionsfreiheit rechtfertige. Richterin Sheri Ann Donegan wies nun in ihrem Urteil darauf hin, dass der Hauptangeklagte Blackmore seine Polygamie nie bestritten habe. Doch treffe auch ihn das vor 127 Jahren verabschiedete Polygamieverbot in Kanada. (afp)