München-Allach: Arbeit bei BMW

SS-Strafgefangene montieren Flugzeugmotoren, um 1943

Zu den Lagern rund um das BMW-Werk gehörte auch das „Straflager der SS und Polizei Dachau“ für verurteile Angehörige von SS und Polizei. Das „Z“ markierte zu Zuchthausstrafen Verurteilte.

Quelle: BMW Group Archiv

Werksausweis von Janecek Wenzl, tschechischer Zwangsarbeiter bei BMW in München.

Quelle: Národní archiv České republiky Prag

Werksausweis von Marie Kadova, tschechische Zwangsarbeiterin bei BMW in München.

Quelle: Národní archiv České republiky Prag

Ausländische Arbeitskräfte bei BMW in Allach, um 1943.

Alle in der Produktion der Flugmotoren beschäftigten Ausländer waren gekennzeichnet: Auf die Jacken der sowjetischen Kriegsgefangenen wurde das Kürzel „SU“ angebracht.

Quelle: BMW Group Archiv

Ausländische Arbeitskräfte bei BMW in Allach, um 1943.

KZ-Häftlinge waren aufgrund ihrer gestreiften Kleidung erkennbar. Die gestellten Aufnahmen sind vermutlich Propagandafotos.

Quelle: BMW Group Archiv

Anzahl der Arbeiter bei BMW München, 1943.

Ab März 1943 ließ BMW auf Baustellen in München Häftlinge aus dem KZ Dachau arbeiten. Später wurden sie auch für die Produktion herangezogen. Sie waren im Außenlager Allach untergebracht.

Quelle: BMW Group Archiv

Bericht über eine Bombardierung, Februar 1945.

Osteuropäischen Zwangsarbeitern wurde die Benutzung von Luftschutzräumen verwehrt. Bei der Bombardierung des BMW-Werks in Trostberg wurden sowjetische Kriegsgefangene in den Wald gebracht, wo drei von ihnen starben.

Quelle: BMW Group Archiv

Werksinterner Aushang der Anker-Werke, 1943.

Die Bielefelder Anker-Werke veröffentlichten am firmeninternen Schwarzen Brett Anleitungen zum Umgang mit ausländischen Arbeitern. „Schlau“ tritt gegenüber den sowjetischen Zwangsarbeiterinnen mit Härte auf.

Quelle: Stadtarchiv Bielefeld

München-Allach: Arbeit bei BMW

Im größten Flugmotorenwerk des Deutschen Reiches, dem Werk II von BMW in München-Allach, waren gegen Ende des Krieges 90 Prozent der Belegschaft ausländische Zivilarbeiter, Kriegsgefangene oder KZ-Häftlinge. Zwischen 1939 und 1944 war die Zahl der Beschäftigten von 1 000 auf über 17 000 Personen angestiegen.

Die Zwangsarbeiter waren sowohl in der Fertigung als auch beim Ausbau des Werkes tätig. Aufgrund seiner rüstungswirtschaftlichen Bedeutung wurde BMW von den Arbeitsämtern bei der Zuweisung von Arbeitskräften bevorzugt. Trotzdem konnte der Personalbedarf des Unternehmens nie völlig gedeckt werden.

Die westeuropäischen Arbeiter wohnten teils in Privatquartieren. Für alle anderen entstanden bis 1944 rund um das Betriebsgelände mehrere Barackenlager, in denen über 14 000 Menschen untergebracht waren. Zu ihnen zählten auch mehrere Tausend KZ-Häftlinge, um deren Zuweisung sich die Firmenleitung bereits 1942 bemüht hatte.

Zwangsarbeit im Reich bis Ende 1941

Bereits im Herbst 1939 wurden die ersten polnischen Zivilisten und Kriegsgefangenen in der deutschen Landwirtschaft eingesetzt. Die deutschen Behörden gingen zunächst von einem kurzzeitigen Einsatz aus. Jedoch stieg mit der Ausweitung des Krieges der Bedarf an Arbeitskräften. Deshalb wurden ab 1940 auch französische und im Jahr darauf serbische Kriegsgefangene zur Zwangsarbeit im Reich herangezogen.

Um sie von der deutschen Bevölkerung fern zu halten, erließen die Behörden für die Kriegsgefangenen und die polnischen Zivilarbeiter repressive Aufenthalts‑ und Arbeitsbestimmungen. Dazu zählten die „Polenerlasse“ vom Februar 1940, die bereits wichtige Bestimmungen enthielten, die 1942 in den „Ostarbeitererlassen“ verschärft wurden.

Audio

Jacques Leperc über seinen angegriffenen Gesundheitszustand.

Schriftliche Erinnerungen um 2000 (eingesprochen, 02:00 min.)

Quelle: Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“