Anschlag in Libyen IS-Kämpfer stürmen Luxushotel in Tripolis
Erst zündeten sie eine Autobombe, dann drangen sie in das Gebäude ein: Dschihadisten haben in einem Luxushotel in Tripolis mehrere Menschen getötet und zudem Geiseln genommen. Die Terrorgruppe "Islamischer Staat" hat sich zu dem Angriff bekannt.
Tripolis - Militante Islamisten haben ein Luxushotel in der libyschen Hauptstadt Tripolis angegriffen. Zuerst zündeten sie auf dem Parkplatz eine Autobombe, anschließend sollen mehrere bewaffnete Männer in das Gebäude eingedrungen sein, sagten Augenzeugen.
Hotelangestellte berichten von fünf vermummten Angreifern, die sich in dem Haus verschanzt haben sollen. Fünf ausländische Hotelgäste und drei Sicherheitsmänner des Hotels seien bei dem Angriff getötet worden, zwei philippinische Angestellte wurden demnach verletzt. Die Angreifer haben mehrere Personen in ihre Gewalt gebracht, berichteten libysche Offizielle.
Die Sicherheitskräfte haben die Dschihadisten nach eigenen Angaben umstellt. "Sie sitzen in der Falle", sagte ein Sprecher.
Über Twitter bekannte sich der libysche Arm der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) zu dem Anschlag. Der Angriff sei eine Vergeltung für den Tod des Dschihadisten Abu Anas al-Libi. Der Mann gilt als ein Drahtzieher der Anschläge auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania im Jahr 1998. Damals kamen mehr als 200 Menschen ums Leben.
Libi starb Anfang dieses Monats an Leberkrebs, kurz bevor in New York der Prozess gegen ihn beginnen sollte.
Das Hotel Corinthia ist bei ausländischen Diplomaten und Journalisten beliebt und gilt als wichtiger Treffpunkt für Verhandlungen. Es ist eines der am besten gesicherten Gebäude in Tripolis. Im Oktober 2013 verschleppten Milizionäre allerdings den damaligen Premierminister Ali Seidan aus dem Hotel.
syd/Reuters