Residenz des Papstes nach Verlegung des Papstsitzes vom Lateran (seit 4. Jh. Kathedrale des Bischofs von
Rom) in den Vatikan, wo Konstantin die erste Kirche zur Verehrung des heiligen Petrus hatte errichten lassen. Erste Verwaltungs-Gebäude
(episcopia ) von Papst Symmachus (501-506). Der Apostolische Palast (von Papst Sixtus V. errichtet): Im zweiten Stock liegen
die Audienzsäle: u.a. Sala Clementina, Sala del Concistorio, grosser und kleiner Thronsaal, päpstliche Bibliothek. (Arbeitszimmer
des Papstes und Empfangsraum für private Audienzen.) Die Paulinische Kapelle (1538 unter Paul III. ) und die Sixtinische Kapelle
(1473 unter Sixtus IV; Deckengemälde von Giovannino de`Dolci; das „Jüngste Gericht“ von Michelangelo), sind miteinander durch die
Sala Regia verbunden.) Im dritten Stock sind die die Diensträume des Päpstlichen Staatssekretariats
untergebracht, (mit den Abteilungen für die inneren und äusseren Angelegenheiten der Kirche) dinalstaatssekretär, nach dem Papst
der „zweite Mann“ im Vatikan, von Papst Johannes Paul II. im Rahmen einer Kurienreform mit den bisher umfangreichsten Vollmachten
ausgestattet.)
Der Haupteingang zum Apostolischen Palast befindet sich auf der rechten Seite, am Ende der Bernini-Kolonnaden: das Bronzetor (Portone
di Bronzo), von der Schweizergarde bewacht. Ein Stufenaufgang führt durch den Portico di Costantino zur Scala Regia (der königlichen
Treppe) und zur Sala Regia, dem kostbar ausgemalten Königssaal. Von hier Seiteneingänge zur Sixtinischen Kapelle und den Vatikanischen
Museen, zur Sala Ducale (Herzogssaal), durch den man zur Loggia des ersten Stocks gelangt und zur Treppe del Maresciallo, die in
den gleichnamigen Hof führt. Ein weiterer Zugang führt von der Sala Regia in die Benediktions-Aula über der Vorhalle von St. Peter.
(vom Mittelfenster erteilt der Papst den Segen „urbi et orbi“.)
Ebenfalls vom Bronzetor führt die Treppe Pius IX. zum Damasushof. Auf dem 2. Absatz liegen die Amtsräume des Prefetto della Casa
Pontificia, auf dem 3. Absatz die Büros der Verwaltung der Güter des Heiligen Stuhls.
Der Dritte Zugang zum Apostolischen Palast führt über die Via di Porta Angelica bei der kleinen Kirche Sant`Anna, (die eigentliche
Pfarrkirche der Vatikanstadt). Die Via del Pellegrino führt zur Werkstatt für die Ausbesserung der Vatikanischen Wandteppiche und
zum „L`Osservatore Romano. An der kleinen Durchgangsstrasse liegt die Kaserne der Schweizergarde, der Pulverturm (Torrione Nikolaus`V.
Dieser Papst hatte 1455 mit dem Bau des Gebäudekomplexes begonnen, um einen gut befestigten Wohnsitz für die Päpste zu schaffen.
Es folgt die Tipografia Poliglotta und das Post- und Telegrafenamt.
Im Palast Sixtus V. führt die Treppe Pius X. ebenfalls zum Damasushof. Im Hof del Sant`Offizio befindet sich das vatikanische Bankinstitut
IOR (Istituto per le Opere di Religione).
Rund um St. Peter und den Apostolischen Palast
Einer der Zugänge führt durch den Arco delle Campane, linke Seite des Petersdomes, vorbei am Gouvernementspalast, dem Sitz der Regierung
des Vatikanstaates. Von hier aus sind die Mosaikschule, die Radiostation auf der Anhöhe der eh. Sternwarte und das Aethiopische Kolleg
zu erreichen. Ein Seiteneingang zwischen Kollonaden und Palazzo Sant´Ufficio führt zur grossen Audienzaula neben der Sakristei von
St. Peter . Vom Arco delle Campane führt der Weg zunächst über die Piazza di Santa Marta (hier das Gästehaus „Casa di Santa Marta“ ,
in dem u.a. die Kardinäle während eines Konklaves wohnen werden, und über die Via delle Fondamenta rund um die Apsis der Basilika.
Es folgt die Piazza del Forno (wo sich die frühere päpstliche Münzstätte befand) und der Eingang zum Papstpalast. Hier befinden sich
die einzelnen Innenhöfe der Schildwachen (delle Sentinelle), der Papageien (die pappagalli) und schliesslich der Damasushof, der
auf drei Seiten von dem Gebäudekomplex der Logge di Raffaello mit den grossen Fenstern eingeschlossen ist.
Zwischen dem Papstpalast Sixtus V. und der Grenzmauer befindet sich an der Piazza del Risorgimento der Gebäudekomplex der Prati
del Belvedere mit Wohnungen, Arztpraxis, Apotheke, Telefonzentrale und Werkstätten. Durch einen zweiten Bogen gelangt man in den
weiten rechteckigen Hof des Belvedere mit Zugang zum Apostolischen Bibliothek und dem Geheimarchiv. (auch von hier aus gelangt man
mit Aufzügen zum Damasushof und dem dreistöckigen Papstpalast. Ein Durchgang, der sogenannt Grottone führt über die Cortile della
Sentinella, Cortile dei Pappagalli und die Piazza del Forno zur Via dell Fondamenta, der Via del Governatore zur Salita della Zecca
und von dort zum Stradone die Giardini in die Gärten.
Der Rundgang endet an den Quattro Cancelli (den vier Toren), dem Eingang zur Pinakothek. |