Schweden

ESC-Austragungsort 2016: Stockholm wackelt

Stockholm Globen Sören Andersson

Bis letzte Woche waren sich die Buchmacher sicher: Nachdem Stockholm 2013 Malmö den Vortritt lassen musste, wird der Eurovision Song Contest 2016 in der schwedischen Hauptstadt stattfinden. Heute kommt nun die Nachricht, dass die beiden wahrscheinlichsten Arenen dafür nicht zur Verfügung stehen. Hat Stockholm noch eine Chance mit dem Globen (Foto: Sören Andersson) oder geht’s doch in eine andere Stadt?

Das kam überraschend: Die beiden größten Stockholmer Arenen, die Friends Arena im Norden und die Tele 2 Arena im Süden der Stadt, sind aus dem Rennen für den ESC 2016.

Die Anforderungen des schwedischen Fernsehens SVT sehen vor, dass die Veranstaltungshallen vier bis sechs Wochen verfügbar sein müssen. “Es kommt nicht in Frage, dass wir die Arena so lange verlassen. Das beeinflusst unseren Spielplan zu sehr”, sagte Henrik Kindlund, der Geschäftsführer des Stockholmer Fußballvereins Hammarby IF, zur Zeitung Expressen. Die Tele 2 Arena ist das Heimatstadion des Vereins.

Der Vorsitzende des Fußballvereins AIK Solna, dessen Spiele in der Friends Arena ausgetragen werden, sagte auf Anfrage der Zeitung, dass die Arena kein Interesse am Eurovision Song Contest 2016 habe.

Mit dem Rückzug der beiden größten und modernsten Arenen der schwedischen Hauptstadt bleibt nunmehr nur noch der Ericsson Globe, kurz Globen, als potenzielle Austragungsstätte des ESC. Auf der Website ist derzeit nicht zu erkennen, wie die Buchungssituation im April und Mai 2016 aussieht.

Globen, der von außen wirkt wie ein überdimensionierter Golfball, hat ein Fassungsvermögen von maximal 16.000 Personen. Bereits im Jahr 2000 fand dort der Eurovision Song Contest statt. Auch das Finale des Melodifestivalen wurde dort viele Jahre lang gefeiert, bis man in die noch größere Friends Arena zog.

Mit dem Ausscheiden von Friends Arena und Tele 2 Arena haben plötzlich auch wieder andere Städte als Stockholm eine Chance. Dazu passt, dass Christer Björkman kürzlich in einem Interview mit Euronews vor zu hohen Kosten des Wettbewerbs gewarnt hat. Downsizing ist seit mehreren Jahren ein Schlagwort beim ESC, das in den letzten Jahren aber niemand so richtig ernst genommen hat.

Auch in Malmö hat dies nur oberflächlich funktioniert. Denn während der austragende Sender SVT seine Kosten im Griff halten konnte, ließ sich die Kommune den Wettbewerb einiges kosten. So hätte die Stadt zwar auch Interesse am ESC 2016. Die angespannte Haushaltssituation und die Erfahrungen von 2013 ließen dies aber wohl nicht zu, so eine vertraute Quelle gegenüber dem PRINZ ESC Blog. Ähnliche Informationen hat offenbar auch Expressen vorliegen.

Damit steigen die Chancen Göteborgs wieder. Die zweitgrößte Stadt Schwedens war bereits 1985 Austragungsort des Wettbewerb. Damals fand er im Scandinavium statt, das nun auch wieder die Arena der Wahl wäre. Allerdings hieß es zuletzt von Experten, dass die Ausstattung und der allgemeine Zustand dieser Veranstaltungshalle womöglich nicht den derzeitigen Ansprüchen genügen könnten.

Scandinavium Jorma ValkonenScandinavium in Göteborg (Foto: Jorma Valkonen)

Ebenfalls im Rennen ist die Saab Arena in Linköping. Die Universitätsstadt hat mit allen Vororten 150.000 Einwohner. Die maximale Kapazität der Halle, in der schon häufiger Semifinals des Melodifestivalen stattfanden, liegt bei 11.500 Personen. Allerdings darf bezweifelt werden, dass die Stadt genügend Hotelkapazitäten bietet, um ernsthaft als Austragungsort für den ESC in Frage zu kommen. Das dürfte auch das K.O.-Kriterium für viele andere mittelgroße schwedische Städte sein, die eine passende Arena zu bieten haben.

Das Rennen um den Austragungsort für den Eurovision Song Contest 2016 ist wieder offen. Stockholm, Göteborg oder doch ein Überraschungskandidat? Die Entscheidung darüber soll spätestens im August fallen.

Expressen enthüllt im Rahmen der Arena-Debatte, dass Måns Zelmerlöw und Dolph Lundgren sehr gute Chancen haben, den ESC 2016 zu moderieren. Måns hatte bereits bei seiner Ankunft in Arlanda nach seinem Sieg in Wien sein Interesse an dieser Aufgabe signalisiert. Måns und Dolph hatten 2010 zusammen mit Christine Meltzer das Melodifestivalen moderiert (Foto unten). Christer Björkman sagte gegenüber der Zeitung: “Gina (Dirawi, Anm. d. Red.) hat gesagt, dass sie den ESC moderieren will. Måns sagt, dass er Lust hätte. Sanna ist aufgrund des Melodifestivalens ein großer Favorit. Wir haben ja tatsächlich viele gute Kandidaten und das ist super schön.”

Måns Zelmerlöw, Dolph Lundgren, Christine Meltzer, Melodifestivalen 2010

 

 

Wo soll der ESC 2016 stattfinden?

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12 Kommentare Kommentar schreiben

  1. TomboEsc

    02.06.2015 | 14:49

    Ich bin immer noch dafür, dass Lynda Woodruff und Filippa Bark den ESC moderieren. Und stattfinden soll er bitte in Göteborg ^^

  2. Flo

    02.06.2015 | 17:30

    Alle bloß nicht Filippa Bark, die unnötige und nervige MF-Praktikantin dieses Jahr. Und auch bitte nicht die olle Petra Mede, die schlimmste ESC-Moderatorin seit Marlene Charell.

  3. Manboy

    02.06.2015 | 17:44

    @Flo
    Na da fand ich die Moderatorin 2009 in Moskau und 2002 in Tallin schlimmer. Wobei ich Filipa auch nicht unbedingt beim ESC sehen muss.
    Sanna und Monz wären meine Wunschkandidaten. Lynda könnte ich mir gut im Greenroom vorstellen. Und hoffentlich wird es Stockholm.
    Habe so den Eindruck, dass man beim SVT dem Mello mehr Priorität zukommen lässt.

  4. Little Imp

    02.06.2015 | 18:17

    Im Fußballland Deutschland kann ein Verein mal längere Zeit auf seine Heimat verzichten, im Mello-Land Schweden hingegen nicht. Interessant.

  5. Yannick Bork

    02.06.2015 | 18:33

    Ich bin für Petra :D

  6. BB

    02.06.2015 | 18:44

    Ich fand Petra auch Mega, Sanna oder Gina wären auch super.
    Lynda Woodruff im Greenroom würde ich sehr cool finden. ^3^

  7. ESCFrank

    02.06.2015 | 18:56

    Egal was die Schweden schlußendlich planen, es wird mit Sicherheit großartig. Die können es einfach :))

  8. BB

    02.06.2015 | 19:00

    Ich hoffe nur dass die Bühne besser wird als 2013.
    Das war wirklich nichts halbes und nichts ganzes…

  9. Thomas Mayer

    02.06.2015 | 20:08

    Die sind doch einfach nur noch dumm… Anders kann Mans wirklich besser sagen….
    Der SVT ist doch einfach nur zu geizig… Selbst der nicht gerade reiche ORF hat einiges ausgegeben und der bisschen reiche SVT würde sich zieren…. irgendwie paradox!
    Wie bereits erwähnt, selbst im Fußball-Land Deutschland konnte man Fortuna mal für 3 Heimspiele ausquartieren… Aber ich glaub die angesprochenen Clubs in Schweden kommen nicht mal annähernd an die Größe von Fortuna D. Ran geschweige an die Zuschauerzahlen
    Wo haben die Clubs denn während des Neubaus der Stadien gespielt?
    Meiner Meinung nach ist das schon irgendwie peinlich wenn ein so ESC verrücktes Land wie Schweden ned mal ne gscheide Halle auftreiben kann
    Besonders bei der immer weiter steigenden Zahl an Ticketanfragen sollte man doch ned noch kleinere Hallen nehmen… Ist einfach nicht dem Event angemessen, aber der SVT streut wohl gerne Salz in die Wunde
    Ich hoffe wirklich sehr dass die Verantwortlichen noch zur Vernunft kommen und einsehen, dass alles andere als die beiden großen Hallen einfach nur peinlich für die Organisatoren sind!
    Außerdem würden dort die Stehplätze wegfallen, welche ich irgendwie schon immer als störend empfunden haben wenn man die Moderatoren kaum mehr sieht, weil einer ständig seine doofe Flagge vor die Kamera hält…..
    Zur Moderation: Bitte nicht Petra… 2013 war einfach ein grauenhafter ESC… Von Organistation über Halle bis hin zur Moderation und dem Ergebnis

  10. deutscheland

    02.06.2015 | 20:15

    Schweden wird das Melodifestivalen wohl wieder größer auffahren, als den ESC. Das war ja schon 2013 so: ein Riesen-Mello in Stockholm und dann einen eher exklusiveren und kleineren ESC in Malmö.
    Bleibt zu hoffen, dass man wenigstens eine anständige Party im Riesen-Golfball feiert. In Schweden schenkt man dem eigenen ESC-Vorentscheid mehr Wertschätzung als dem ESC an sich.

  11. Jorge

    02.06.2015 | 21:56

    Grosse Halle? Papperlapapp … Es reicht eine 1500 Personen-Clublounge für die Veranstaltung mit den Akkreditierten und ein Fussballfeld mit Publing Viewing für das Partyvolk – für ein T-Shirt mit Foto von Mons, inkl.seiner Unterschrift und einer Snippets-CD mit 20x Schlager vom Mello, löhnt der Pöbel dann 250 Euro (hat man in Wien den Leuten ja auch aus dem Kreuz geleiert). VIP-Fans haben mit 400 Euro Eintritt die Tube Insektenschutz inklusive (Normalpreis 120 SKR/12,95 Euro) und dürfen auch 20cm² vom heiligen Rasen mitnehmen. Die Veranstaltung im nach dem Erfinder benannten Björkman-Fanpark wird dann von mind. 6 Moderator(inn)en (engl.,frz.,dt.,russ.,schwedisch und Sami) simultan moderiert.

  12. roxy

    02.06.2015 | 22:59

    ich bin auch für kleinere hallen. die athmosphäre vor ort ist einfach besser und schöne bilder kann man auch in einer kleineren halle machen. ich finde die größenordnungen der letzten drei jahre, also immer so um die 10.000 leute, ist perfekt.

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