P., außereheliche Tochter Rudolf Grimms und Enkelin Wilhelm Grimms, erhielt durch diese Familie eine gute Erziehung, besuchte das Lyzeum und absolvierte anschließend eine Lehrerinnen-Ausbildung in Magdeburg. Sie war in der Folgezeit 1901–02 in Hötensleben sowie 1902–06 an der Volksschule in Althaldensleben als Lehrerin tätig. Als das letzte direkte Mitglied der Familie Grimm, Wilhelm Grimms Tochter Auguste, 1919 starb, übernahm P. als letzte mögliche Erbin den größten Teil des Nachlasses Wilhelm Grimms. Jahrzehntelang wurde dieser Nachlaß über Kriegs- und Nachkriegszeiten hinweg von ihr sicher und vollständig aufbewahrt. 1963 schenkte ihn P. dem Museum in Haldensleben mit dem Wunsch, daß er dort insgesamt ordnungsgemäß verwaltet, pfleglich behandelt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Zum Nachlaß gehören u. a. 1884 Bücher, Ergebnisse künstlerischen Schaffens, zahlreiche Inventaren und mannigfaltige persönliche Gegenstände.

Literatur: Js. des Kreismuseums Haldensleben 8, 1967; ebd. 10, 1972.

Bildquelle: *Museum Haldensleben.

Werner Rieke