Mit diesem Satz können Frauen sich an das Barpersonal wenden, wenn sie sich bedrängt fühlen oder aus einer unangenehmen Situation heraus möchten. Wie kann man sich das vorstellen und in welchen Städten kann der Codesatz schon angewandt werden?

Die SWR3 Morningshow hat mit dem Frauen-Notruf in Münster telefoniert. In Münster haben sich schon viele Bars der Kampagne angeschlossen.

Was passiert wenn ich zum Barmann sage: „Ist Luisa hier?“

Frauen, die den Codesatz verwenden, treffen auf geschultes Personal, das über die Aktion informiert ist. Der Barmann bzw. die Barfrau wird mit dem Satz antworten:

Luisa ist hier! Ich bring dich zu ihr.

Luisa ist hier; Foto: dpa/picture-alliance
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Der Mitarbeiter hinter der Bar weiß in diesem Moment, dass die betreffende Frau Hilfe braucht und nimmt sie an einen Rückzugsort mit, um ihr einen Schutzraum anzubieten. Das kann die Küche sein oder der Personalraum – je nach Örtlichkeiten in der Lokalität. Anschließend guckt der Mitarbeiter, welche Hilfe die Frau braucht und möchte. Das ist natürlich von Fall zu Fall unterschiedlich. Es kann sein, dass sie nach Hause bzw. ein Taxi möchte, dass sie möchte, dass ihre Sachen vom Platz geholt werden oder eine Freundin informiert wird, die gegebenenfalls mit ihr auf der Party ist. Die Frau soll Hilfe bekommen und vor allem soll sie nicht alleine gelassen werden. Je nachdem werden die Frauen mit zum Taxi begleitet, damit der Schutz sichergestellt ist.

Ich welchen Fällen kann der Codesatz benutzt werden?

Disko; Foto: dpa/picture-alliance
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Die Hilfe kann sehr früh in Anspruch genommen werden. Zum Beispiel wenn man ein ungutes Gefühl hat oder sich unsicher fühlt, weil man vielleicht mit taxierenden Blicken von jemandem angestarrt wird. Es gilt aber auch für so Fälle wie: Das erste Date. Manchmal werden da Grenzen überschritten und Frauen trauen sich nicht konkret zu sagen: „Ich möchte das an dieser Stelle beenden.“ In solchen Fällen kann nach Luisa gefragt werden, aber auch wenn schon Übergriffe stattgefunden haben, heißt wenn die Frau sexuell belästigt, angefasst oder angetanzt wurde.

Wie wird das Personal geschult?

Wer kann mitmachen?

Auf der Website Luisa-ist-hier sind Städte aufgelistet mit Ansprechpartnern. Bars können sich auch direkt beim Frauen-Notruf melden.

Mitarbeiter des Frauen-Notrufs gehen in Teamsitzungen und informieren das Bar-Personal über Luisa. Gemeinsam wird der Handlungsfaden durchgegangen, welche Schritte wann vollzogen werden, und Fragen werden beantwortet. Nicht immer kann das gesamte Personal dabei sein. Deshalb werden Infoschreiben verschickt, die wiederkehrend versendet werden. Dadurch wird auch neues Personal umfassend informiert. Darüber hinaus wird der Handlungsfaden Stichpunktartik im Thekenbereich ausgelegt.

Warum Luisa?

Eine ähnliche Aktion gibt es in England. Dort heißt die Kampagne „Hey, I'm Angela.“ Das Konzept wurde modifiziert und nach einem anderen Namen gesucht. Schnell hat man sich auf Luisa geeinigt. Bei den Recherchen stellte sich heraus, dass Luisa „die Kämpferin“ bedeutet und ab diesem Moment war der Name gesetzt.