Schauspiel

Monatsspielplan

DIE HEILIGE JOHANNA DER SCHLACHTHÖFE

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Premiere 22 Sep 19:30 H
26 Sep 19:30 H
30 Sep 19:30 H
06 Okt 19:30 H
08 Okt 18:00 H
12 Okt 19:30 H
21 Okt 19:30 H
26 Okt 19:30 H
31 Okt 18:00 H
10 Nov 19:30 H
17 Nov 19:30 H
26 Nov 18:00 H
16 Dez 19:30 H
21 Dez 19:30 H
25 Dez 18:00 H
29 Dez 19:30 H
19 Jan 19:30 H
16 Feb 19:30 H
03 Mrz 19:30 H
24 Mrz 19:30 H
27 Apr 19:30 H
Letzte Aufführung 25 Mai 19:30 H
Kammerspiele

von Bertolt Brecht

Ein blutiger Krieg ist unter Chicagos Fleischfabrikanten in Gange: Mit Insiderinformationen und Skrupellosigkeit manipuliert der Fleischerkönig Pierpont Mauler den Markt und treibt seine Konkurrenten in den Ruin, um sich selbst die Fleischerkrone aufs Haupt zu setzen. Die Fabriken stehen still und die ausgebeuteten Arbeiter rütteln als eigentliche Verlierer dieses Machtkampfes hungernd an den geschlossenen Fabriktoren. Mitten in der aufgeheizten Stimmung der drohenden Massenarbeitslosigkeit versucht Johanna Dark als Soldatin der Heilsarmee „Schwarze Strohhüte“ mit heißer Suppe und warmen Worten einen Hoffnungsschimmer in die Tristesse der Notleidenden zu bringen. Schnell muss sie einsehen, dass die Ausgebeuteten wenig empfänglich für die tröstenden Worte Gottes sind. Johanna beschließt, die Umstände von sozialer Ungerechtigkeit und Unterdrückung nicht fraglos zu akzeptieren. Sie macht sich auf die Suche nach den Ursachen des Elends und stößt auf Mauler als den führenden Vertreter des Großkapitals. Der mit allen Wassern gewaschene Mauler zeigt sich gerührt von Johannas Uneigennützigkeit und lässt sich – allzu bereitwillig – auf ihre Forderungen ein. Doch die Verwicklungen der ökonomischen Gesetze sind komplex, die Interessenlage undurchschaubar und schlussendlich macht sich Johanna unwissentlich zum Handlager des kapitalistischen Systems.

Mit schmerzlicher Aktualität legt Brecht durch das Scheitern seiner modernen Jeanne-d'Arc-Figur die Aussichtslosigkeit von Idealismus und sozialen Kompromissen im Kampf gegen Geschäftemacherei offen. Was helfen gute Absichten und fromme Worte, wenn die eigenen Taten am Ende nur zum Erhalt des Systems beitragen? Auch heute, fast 90 Jahre nach Entstehen des Werkes, hat diese Frage nichts von ihrer Brisanz eingebüßt. Nur dass in unserer globalisierten Arbeitswelt die Schauplätze der Lohnsklaverei längst aus dem Blickfeld der nimmersatten Konsumenten gerückt sind.

Laura Linnenbaum arbeitet als Regisseurin u.a. in Dresden, Frankfurt und Saarbrücken. Nach SPIELTRIEB und ROMEO UND JULIA ist Brechts Klassiker der Kapitalismuskritik ihre dritte Arbeit am THEATER BONN. 

 

Aufführungsdauer: ca. 3 Stunden, eine Pause 

 

Besetzung

Johanna Dark, Leutnant der Schwarzen Strohhüte - Maike Jüttendonk
Pierpont Mauler, Fleischerkönig - Wilhelm Eilers
Graham, Fleischfabrikant - Lydia Stäubli
Cridle, Fleischfabrikant - Matthias Breitenbach
Lennox, Fleischfabrikant / Frau Luckerniddle / Gloomb / ein Arbeiter - Daniel Gawlowski
Slift, ein Makler - Philipp Basener
Paulus Snyder, Major der Schwarzen Strohhüte - Alois Reinhardt

Regie: Laura Linnenbaum
Bühne: Valentin Baumeister
Kostüme: David Gonter
Musik: Jonas Englert
Licht Sirko: Lamprecht
Dramaturgie: Johanna Vater

Regieassistenz: Emanuel Tandler / Anaïs Durand-Mauptit (bis 15.7.)
Ausstattungsassistenz: Maria Strauch
Inspizienz: Hans-Jürgen Schmidt
Soufflage: Angelika Schmidt
Regiehospitanz: Kaya Loewe

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