Für die nächsten 100 Jahre vorbereitet

Der Manager des Astra-Museums ist mit dem erfolgreichen Jahr sehr zufrieden

Ausgabe Nr. 2606

Winter im Freilichtmuseum.                                     
Foto: Mugur FRĂȚILĂ

Knapp eine halbe Million Hermannstädter und in- und ausländische Touristen haben dieses Jahr das Freilichtmuseum besucht, rund 620.000 Personen wurden insgesamt bei allen Astra-Veranstaltungen – inklusive Dokumentarfilmfestival Astra Film– registriert.

Ciprian Anghel Ştefan, der Manager des Astra-Museums, hat diese Woche Bilanz für das Jahr 2018 gezogen und sie vorgestellt: „Dieses Jahr hat das Astra-Museum seinen Weg für die nächsten Hundert Jahre gefunden. Nicht nur kulturell, sondern auch finanziell haben wir unsere Ziele erreicht. Wir hatten eingeplant, dass wir dieses Jahr 1,8 Millionen Lei Eigeneinnahmen haben, hatten aber direkte Einnahmen von 3,3 Millionen Lei und auch weitere indirekte Einnahmen. Wir möchten weiterhin wachsen und in den nächsten Jahren 35-40 Prozent der Finanzierung durch Eigeneinnahmen sichern. Wir möchten beweisen, dass öffentliche Gelder auch in kulturelle Projekte nachhaltig investiert werden können.”

Organisiert wurden dieses Jahr 1.500 Werkstätten, an denen mehr als 2.500 Handwerker und Künstler teilgenommen haben, die sich an Erwachsene und Kinder gewendet haben. Ganz wichtig waren im Laufe des Jahres auch die Werkstätten für Kinder mit Behinderung, rund 200 Kinder aus Rumänien haben an diesen teilgenommen.

„Zwölf Projekte verliefen unter der Ägide des Europäischen Jahres des Kulturerbes, die bedingungslos durch den Hermannstädter Kreisrat finanziert wurden. Und wie jedes Jahr möchte ich mich bei den Kreisräten bedanken, für die gute Zusammenarbeit”, so der Manager. UNESCO hat 2019 den indigenen Sprachen gewidmet.

Astra-Manager Ciprian Anghel Ştefan.                 
Foto: Ruxandra STĂNESCU

Erfolg hatte das Museum auch bei den internationalen Messen, teilgenommen hat es zusammen mit dem Rumänischen Institut für das Kulturerbe. „Zum ersten Mal in der Geschichte Rumäniens hat ein Museum aus unserem Land eine Goldmedaille bei der Leipziger ‚Denkmal – Europäische Leitmesse für Denkmalpflege‘ gewonnen.”, unterstrich Ştefan die wichtigste internationale Auszeichnung dieses Jahres. Zehn Goldmedaillen werden jährlich in Leipzig vergeben, 550 Einrichtungen haben dieses Jahr darum gekämpft. „Leider hat das Kulturministerium nicht einmal eine Pressemitteilung über diesen Preis geschickt, dass bei der wichtigsten internationalen Kulturerbe-Messe eine rumänische Einrichtung ausgezeichnet wurde”, so der Manager.

Im Rahmen des Projektes „Centenar”, das den 100 Jahren modernes Rumänien gewidmet war, wurden drei Projekte durchgeführt, die durch das Kulturministerium finanziert wurden und an denen rund 200.000 Personen teilgenommen haben.

Auch für 2019 ist das Astra-Museum gut vorbereitet, wenn Hermannstadt Europäische Gastronomische Region sein wird, denn 200 der Werkstätten hatten die Hermannstädter und rumänische Küche im Mittelpunkt – vom Gulaschwettbewerb bis zu der Präsentation der Küche der Minderheiten, „die alle in diesem Museum vertreten wurden und die alle stolz waren, in diesem Land zu leben”, so der Manager.

Das Astra-Museum ist zwar Teil des gastronomischen Programms 2019, mit der Arbeit des Konsortiums, das dieses Programm koordiniert, ist Ciprian Ştefan eher unzufrieden: „Ich sage das als Kulturmensch und nicht als Manager. Ich denke, dass wir nicht entsprechend für das kommende Jahr vorbereitet sind – es fehlt auch an Transparenz – und wenn wir bis Ende 2019 keine Strategie für die Entwicklung der gastronomischen Kultur und des kulturellen Tourismus im Kreis Hermannstadt haben, ist das Programm ein Misserfolg, eine typisch rumänische Geschichte der untersten Kategorie: Essen, Trinken, gutes Leben und Auf Wiedersehen. Und das sage ich wissend, dass im nächsten Jahr mein Mandat enden wird.” Ciprian Ştefan erklärte auch, dass er sich für ein weiteres Mandat stellen wird, das allerdings zum letzten Mal.

Im nächsten Jahr sollen die Preise für Eintritt und Abos wachsen, wobei die letzten doch viel günstiger sein sollen als einzelne Eintritte. Ştefan: „Wir wenden uns in erster Linie an die Hermannstädter. Zunächst sind wir ein Museum für Hermannstadt, dann für Rumänien, dann für Europa und erst dann für die Welt. Wir wollen weiterhin Qualität beweisen und zeigen, dass Hermannstadt noch Vieles anzubieten hat.”

Ruxandra STĂNESCU

 

 

 

 

 

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