Heinrich II. der Fromme                Herzog von Schlesien, Krakau und Großpolen (1238-1241)
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1196/1204-9.4.1241 gefallen
                 bei Liegnitz

Begraben: Breslau, Franziskanerkirche
 

3. Sohn des Herzogs Heinrich I. der Bärtige von Schlesien und der Hedwig von Andechs-Meran, Tochter von Herzog Berthold VI.
 

Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 2078
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Heinrich II. der Fromme, Herzog von Schlesien (Nieder-Schlesien)
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* 1193/94, + 1241 bei Liegnitz

Begraben: Breslau, Franziskanerkirche (Tumba 14. Jh.)

Sohn Heinrichs I. von Nieder-Schlesien und der heiligen Hedwig von Andechs-Meranien

Setzte als Universalerbe die Politik seines Vaters, der Schlesien durch Landesausbau und deutsche Besiedlung in ein modernes Territorium umgestaltet, dazu Krakau und Teile Großpolens erworben hatte, fort. Durch seine Heirat mit Anna, einer Tochter König Ottokars I. von Böhmen, die ihm zehn Kinder gebar, legte er die Grundlagen für die spätere politische Verbindung Schlesiens mit Böhmen. Nach seinem Tod, der eine Wende in der schlesischen Geschichte markiert, gingen die polnischen Besitzungen verloren und zerfiel Schlesien durch Erbteilung in immer mehr Teilfürstentümer.

Literatur:
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PSB s.v. - NDB VIII, 395f. - K. Jasinski, Rodowod Piastow slaskich I, 1973 - Gesch. Schlesiens I, 1988, 105ff.



Thiele, Andreas: Tafel 82
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband"

HEINRICH II. "DER FROMME"
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       + 1241

Heinrich II. der Fromme war seit 1214 tatkräftiger Mitregent und Heerführer des Vaters. Er zog 1233 mit nach Preußen, was die Gründung von Marienwerder nach sich zog und folgte 1238 als Herzog von Nieder-Schlesien und Seniorchef von Polen. Er behauptete weitgehend die Vormachtstellung Schlesiens im gesamten PIASTEN-Reich, verlor das Warthegebiet und stand 1238/39 zeitweise im anti-staufischen Lager. Wegen Steuer- und Kompetenzfragen war er Gegner des Erzbischofs von Gnesen, des Oberhaupts der polnischen Kirche. Heinrich II. wurde stark von seiner Mutter beeinflußt und fiel 1241 gegen die Mongolen in der Schlacht bei Liegnitz, womit Schlesiens Vormachtstellung in Polen endete.

  oo 1216
       ANNA VON BÖHMEN
                 + 1265

Tochter des Königs Ottokar I.

1241 Regentin, förderte Klöster
(12 Kinder)



 1214/18
  oo Anna von Böhmen, Tochter des Königs Ottokar I. Premysl
      1201/04-26.4.1265
 
 
 
 

12 Kinder:

  Gertrud
  1218/20-23./30.4.1244-4.1245/47

um 1232
  oo Boleslaw I. Herzog von Masowien
      1208- 1248 nach 25.2.

  Boleslaw II. Herzog von Liegnitz
  1220/25-26./31.12.1278

  Mieszko
  1223/27-   1241/42

  Konstanze
  1221/27- 1253/3.5.1257

 1239
  oo Kasimir I. Herzog von Kujawien
              -14.12.1267

  Elisabeth
  1224/32-16.1.1265

 1244
  oo Przemyslaw I. Herzog von Posen und Gnesen
            -4.6.1257

  Heinrich III. Herzog vom Breslau
  1227/30-3.12.1266

  Konrad I. Herzog von Glogau
  1228/31-6.8.1273/74

  Agnes I. Äbtissin von Trebnitz
  1230/36-14.5. nach 1277

  Wladislaw Bischof von Bamberg
  1237-27.4.1270 ermordet

  Hedwig Äbtissin von Trebnitz
  1238/41-3.4.1318
 
 
 
 

Literatur:
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Hoensch, Jörg K.: Premysl Otakar II. von Böhmen. Der goldene König. Verlag Styria Graz Wien Köln 1989 Seite 16,27,87,138 - Kuthan, Jiri: Premysl Ottokar II. König, Bauherr und Mäzen. Höfische Kunst im 13. Jahrhundert, Böhlau Verlag Weimar 1996 Seite 380,386 - Rhode Gotthold: Kleine Geschichte Polens. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1965 Seite 45,51,55 - Schnith Karl: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1997 Seite 255,261-263,267 -
Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 82 - Weller Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Rheinisches Archiv. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2004 Seite 735,738 - Westmitteleuropa - Ostmitteleuropa. Vergleiche und Beziehungen. Festschrift für Ferdinand Seibt zum 65. Geburtstag, hg. von Winfried Eberhard, Hans Lemberg, Heinz-Dieter Heimann und Robert Luft, R. Oldenbourg Verlag München 1992 Seite 91,93-94,299,301,304 -