Der Krieg im Netz tobt: Böhmermann schickt seine Troll-Armee los

"Ihr signalisiert, offen für ein Gespräch zu sein, während ihr jeden, der mit Rechten spricht, als hasserfüllten Troll dämonisiert" (Die vulgäre Analyse)

Der GEZ-„Komiker“ Jan Böhmermann hat auf der linken Digitalkonferenz re:publica in Berlin seine Fans dazu aufgerufen, konservative Kritiker mit Spam und „Liebe“ zu überschütten, und eine Liste von Twitter-Konten veröffentlicht, die seitdem mit sinnfreien Gutmenschenkommentaren zugemüllt werden.

„Wir haben aus Versehen eine Bürgerrechtsbewegung ins Leben gerufen“, behauptet der gebührenfinanzierte Propagandaminister Böhmermann, als wenn das alles seit der Veröffentlichung der Doku „Lösch Dich!“ (jouwatch berichtete) nicht mit Absicht geschehen wäre. Als „Troll-Armee“ will er seine Spambots aber nicht verstanden haben, denn militärische Begriffe sind dem Gutmenschen abhold.

Genauso die wie „rechten Trolle“ von Reconquista Germanica betreibt Böhmermann jetzt ein Forum auf dem Gamer-Server Discord, das gestern angeblich 55.000 Mitglieder erreichte, bevor es aufgrund von „Server-Problemen“ abgestürzt ist und auf 44.000 reduziert wurde. Nun werden Twitter Konten von „rechten“ Kritikern wie Martin Sellner, Frauke Petry und AfD-Sprecher Christian Lüth mit dämlichen Liebesgrüßen und „Herzen gegen Hass“ überschüttet. In wie fern es mit dem Auftrag eines öffentlich-rechtlichen Senders vereinbar ist, zu Spam-Attacken im Internet aufzurufen, werden wohl Gerichte klären müssen.

Martin Sellner sagte gegenüber jouwatch, „Das ist ja nur eine kleine Welle, das stört mich gar nicht. Mehr Interaktion ist gut für die Algorithmen. Und in ein Paar Wochen ist das denen eh zu doof. Böhmermann ist Teil der alten Generation.“

Die re.publica Konferenz wird veranstaltet vom Blog netzpolitik.org, gegen das 2015 wegen Landesverrats vom Bundesamt für Verfassungsschutz ermittelt wurde. Netzpolitik.org arbeitet seit mindestens 2007 mit den Open Society Stiftungen von George Soros zusammen. Die Finanzierung ist unklar. Zu den Sprechern dieses Jahr gehören Linksaktivisten wie Dunja Hayali, Sibylle Berg, Juli Zeh, tagesschau-Chefredakteur Kai Gniffke und der vorbestrafte Landesverräter Bradley „Chelsea“ Manning.

Böhmermann behauptet, er würde nur den Dialog suchen: „Was ist denn sonst für Lösung? (sic) Ist von rechts überhaupt eine Debatte gewollt?“ Was ironisch ist, denn die „rechten Trolle“ um YouTuber „Die vulgäre Analyse“ haben ihn und Doku-Macher Rayk Anders mehrmals aufgefordert, mit ihnen zu diskutieren, ohne eine Antwort erhalten zu haben. „Die vulgäre Analyse“ nennt Böhmermanns Spamkampagne seitdem „Aktion Schwanzlose Schwuchtel“:

 

Unter den Namen auf Böhmermanns Spam-Liste waren neben renommierten Autoren wie David Berger, Dushan Wegner und Jürgen Fritz auch der bayerische AfD-Abgerodnete Petr Bystron, dessen Social Media Manager gestern mit den Troll-Kommentaren zu kämpfen hatte:

„Es ist schon eigenartig, was in den sozialen Medien heute vor sich geht. Gestern, am „Tag der Pressefreiheit“ ließ sich gut beobachten, mit welchen Parallelwelten man derzeit konfrontiert ist. Eine Umfrage unter Twitter-Usern stellte zu diesem feierlichen Anlass die Frage, ob man die Massenmedien und GEZ-Sender im allgemeinen für objektiv und glaubwürdig hält. Um etwa 21 Uhr lief die Umfrage auf dem Twitter-Kanal von Petr Byston an. Die ersten hundert, zweihundert, dreihundert Stimmen waren nach wenigen Minuten im Kasten – und man schien sich einig, dass den Medien nur noch sehr bedingt über den Weg zu trauen ist. 80 bis 90 Prozent votierten für eine kritische Haltung gegenüber dem Mainstream. Am nächsten Morgen waren rund 2.000 Stimmabgaben zu verzeichnen – und siehe da: Jetzt erklären nur noch knapp 40 Prozent, eine besonders kritische Haltung zu haben. Über 50 Prozent finden die Medien insgesamt jetzt „top objektiv“. Die Kommentare, die sich nun unter dem Post finden, sind aufschlussreich. Eine große Mehrzahl fühlt sich vorgeblich gut informiert in Deutschland, lobt die Arbeit deutscher Journalisten, bejubelt journalistische Produktvielfalt und Meinungspluralismus. Allen, die suggerieren wollen, es gebe diese freie Presse nicht, unterstellt man wahlweise finstere Motive oder wünscht ihnen „viel Liebe“, was auch immer das mit irgendetwas zu tun hat. Kurz: Wer nach dem Zustand der Meinungs- und Pressefreiheit in Deutschland fragt, bekommt eine Antwort von genau jenen, die derzeit den Diskurs in Deutschland (noch) dominieren: Den Gutmenschen, Realitätsverweigerern, Linksdemagogen und der Anti-AfD-Front.“

 

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