Das gab Oberbürgermeister Ulf Kämpfer im Rat bekannt. Zuvor hatte der Sozialausschuss 50.000 Euro dafür freigegeben. Die Stadtverwaltung soll laut Auftrag der Ratsmehrheit alle Veröffentlichungen und Vorlagen künftig geschlechterneutral formulieren.
Gender bezeichnet das soziale Geschlecht
Es gehe „nicht nur um die gleichberechtigte Ansprache von Männern und Frauen“, sondern auch um „Menschen, die sich weder als Mann noch als Frau definieren“, erklärte Kämpfer. Deshalb werde der Begriff „gendergerecht“ verwendet. Gender bezeichne nicht das biologische, sondern „das soziale Geschlecht“.
SPD und Grüne freuen sich über gendergerechte Sprache
„Dieser Anfang ist sehr gut“, sagte die grüne Ratsfrau Verena Heimann. Jetzt müsste auch die Stadtverwaltung für die gendergerechte Sprache sensibiliert werden. Ihre SPD-Kollegin Annika Schütt sagte: „Auf diese Arbeit freue ich mich!“ Die AfD-Ratsfrau Julia Brüggen verurteilte gendergerechte Sprache dagegen als Sprachverhunzung.
CDU-Fraktionschef Kruber fragt: Warum macht die Stadt Kiel das nicht selbst?
Jenseits dieses Streits wunderte CDU-Fraktionschef Stefan Kruber sich über die teure Konzeptvergabe an eine externe Agentur. Die Stadt verwende in ihren Veröffentlichungen doch längst das Gender-Sternchen und drücke sich geschlechterneutral aus. Und Kruber fragte, warum nicht das personell gut besetzte Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt die Sprach-Arbeit erledigen könne.
Pro & Kontra: Zwei Meinungen zur gendergerechten Sprache finden Sie hier
Weitere Nachrichten aus Kiel finden Sie hier