Pawpaw (Indianerbanane)

Pawbaw (Indianerbanane)
Blüte, Frucht und kleine Frucht Pawpaw (Asimina triloba) Bild: Agroscope, Thomas Schwizer

Herkunft:

Pawpaw gehört in die Pflanzenfamilie der der Annonengewächse. In dieser Gattung gibt es acht Arten. Die kleineren bis mittelgrossen Bäume und Sträucher stammen aus den Wäldern und Dickichten der subtropischen und gemäßigten Regionen Nordamerikas. Pawpaw ist die einzige aus dieser tropischen Gattung die auch bei uns wächst und Früchte trägt. 

Wuchs:

Pawpaw wächst als Strauch oder Baum und kann zwei bis zehn Meter hoch werden. Er wächst mit rund 20 bis 30 Zentimeter pro Jahr relativ langsam und trägt große, gut 20 Zentimeter lange, längliche Blätter die im Herbst wunderschön und dekorativ goldgelb ausfärben. Für unsere Regionen ist eine Erziehung als Strauch vorteilhaft. Er wächst dadurch relativ geschlossen mit einer hochovalen Krone, die etwa 2,5m Durchmesser erreichen kann. 

Verwendung:

Als Fruchtstrauch mit sehr dekorativer Herbstfärbung 

Standortansprüche:

Der Standort sollte sonnig, aber trotzdem nicht zu heiss sein. Spezielle Bodenansprüche hat die Pawpaw keine, einzig Staunässe erträgt die Pflanze nicht. Am besten sind humose, durchlässige Böden mit ausreichender Bodenfeuchte. Auf dem Breitenhof stehen die Pawpaw jedoch auf einem schweren Tonboden und gedeihen trotzdem prächtig. Wichtig ist aber auf jedem Standort, dass der Boden nicht zu stark austrocknet, da sonst die Früchte vorzeitig abfallen können. Bei heisser und trockener Witterung sollte die Pawpaw daher hin und wieder gegossen werden. Die Winterhärte ist absolut ausreichend. In der Literatur wird von einer Frosthärte von bis zu -30Grad berichtet. Auf dem Steinobstzentrum Breitenhof sind noch nie Pflanzen über den Winter erfroren. 

Krankheiten:

Auf dem Steinobstzentrum Breitenhof werden Pawpaw nun schon über 15 Jahre gepflegt und es konnten noch nie Krankheiten oder Schädlinge beobachtet werden. 

Reifezeitpunkt:

Blüte: Mai, Ernte: ab September je nach Sorte, Indianerbananen sind reif, wenn sich auf der Schale dunkle Flecken bilden und die Frucht auf leichten Daumendruck etwas nachgibt. Sie können aber auch etwas früher geerntet und nachgereift werden. Dazu gibt man die Pawpaw am Besten in eine Schale mit reifen Äpfeln. 

Geschmack:

Die Pawpaw ist nicht nur eine exotische Pflanze, sie schmeckt auch exotisch. Die Konsistenz ist ähnlich einer Avocado. Der Geschmack ist eine Mischung von Ananas, Banane, Mango mit etwas Vanille. Am besten schneidet man eine reife Pawpaw in der Mitte durch, entfernt die in der Frucht gleichmässig aufgereihten, mittelgrossen Kerne und löffelt das Fruchtfleisch aus. 

Schnitt:

Der Schnitt der Pawpaw beschränkt sich auf das Entfernen von totem Holz oder abgebrochenen Zweigen. Bei älteren Sträuchern kann hin und wieder mal ein grösserer Ast aus dem Inneren des Busches entfernt werden. 

Besonderes:

Die meisten Sorten der Indianerbananen sind Fremdbestäuber. Das heisst, es sollten immer zwei verschiedene Sorten gepflanzt werden. Die Sorten ‚Sunflower‘ und ‚Prima‘ sind selbstfruchtbar und tragen auch ohne Befruchter ein paar Früchte. Es hat sich gezeigt, dass die für die Bestäubung der Pawpaw benötigten Insekten in Europa fehlen. Die Blüten sehen zwar sehr niedlich und hübsch aus, riechen aber nach Aas. Bienen oder andere bekannten Blütenbestäuber vermeiden die Blüten der Indianerbanane gänzlich. Höchstens ein paar Käfer oder Fliegen verirren sich, durch den Geruch angezogen, in die Blüten. Diese bestäuben aber die Blüten meistens gar nicht. Mit künstlicher Bestäubung kann dieses Problem behoben werden, so dass trotzdem gute Erträge erzielt werden. Die ersten Früchte können ab dem dritten oder vierten Jahr erwartet werden. Ab dem 10. Jahr sind Erträge von über 15kg pro Strauch möglich. 

Verwertung:

Vor allem für den Frischverzehr, reife Früchte können bei 5Grad ein paar Tage lang gelagert werden. Pawpaw-Sorbet gehört wohl zu den exotischsten Sorbets überhaupt. Auch Power-Smoothie mit Indianerbananen sind sehr köstlich und bekömmlich. 

Inhaltsstoffe:

Die Pawpaw kann bei den Inhaltsstoffen mit der Banane verglichen werden. Sie ist reich an ungesättigten Fettsäuren, Proteinen und verschiedenen Mineralstoffen wie Kalzium, Kalium und Eisen. Sie enthält Vitamin E und ihr Vitamin C-Gehalt ist sogar höher als der eines Apfels.

Die Pawpaw soll wegen ihres Nährwerts und ihrer gesunden Inhaltsstoffe schon von den nordamerikanischen Indianern geschätzt worden sein.