Die Pflicht des Fortschritts ist die Beseitigung der Reaktionäre. Das ist enorm unhöflich, und so sieht sich der moderne Phlegmatiker gezwungen, mit subversiven Methoden die Inkompetenz des Fortschritts zu fördern.
Kein Geld, um sich beim Trunkenheitsunfall im Ferrari gesellschaftlich zu ruinieren? Es geht auch umsonst: Mit der Denunziation der eigenen Familie im Netz sortiert man sich im Ansehen der Mitmenschen ganz unten ein.
Klimawandel als Pflichtfach – mit dieser Idee gilt der italienische Bildungsminister Fioramonti internationalen Medien als Vorbild. In Italien ist er dagegen ein gutes Beispiel für den rapiden Ansehensverlust der Regierung bei den Wählern.
In Italien sind Spaltungen bei Sozialdemokraten normal, und die zerstrittene SPD könnte das auch probieren: Es gibt keinen Grund, warum Freunde von Prüderie und Soja Latte mit Metallern und Maurern in einem Verbund sein sollen.
Hubraum, Luxus, Paläste und Patriarchat - für jeden guten Spaß gibt es Asketen, die darin Sünden sehen. Sie sterben nie aus, aber wenn man sie nur hart genug ausgrenzt, suchen sie sich leichtere Opfer.
Nach den AfD-Erfolgen wollen Journalisten den Osten mit anderen Menschen aufsiedeln, um ideologische Kämpfe zu führen. Das gab es schon im Mittelalter bei Kriegen gegen Heiden, und es ging nicht gut aus.
Alle haben die Absicht, einen Aufstand zu provozieren: Nach dem Mietendeckel überbieten sich die Verantwortlichen mit den Ideen für neue Grausamkeiten gegen Vermieter. Zum Glück gibt es Methoden, ihnen den Spaß zu verderben.
Die deutsche Verbissenheit in der EU ist historisch begründet, aber der Brexit passt auch zur britischen Geschichte: Schließlich wissen die Briten, wie man die Welt kulturell dominiert, ohne sich anzupassen.
Die Selbstauslöschung von Extinction Rebellion: Beim Versuch die Metro in London zu behindern, zeigte die Endzeitsekte der Welt unfreiwillig, wie schwach sie ohne Helfer aus Politik und Medien ist.
Junges Jammern auf höchstem Niveau hilft nicht gegen altes Eisen: Wer die schlechten Zeiten selbst mitgemacht hat, hat in der nächsten Krise kein Verständnis für Luxusgeschöpfe, die leistungsfrei Forderungen stellen.
Strafe für Vermieter, Häuser für politische Kriminelle: Zum Tag der Deutschen Einheit können Mielke, Honecker und Ulbricht stolz auf ihre Nachfolger sein. Der Berliner Wohnungsmarkt ist das neue Labor für ihre alten Methoden.
Einen wie Sebastian Kurz hätten viele gerne, aber sie haben ihn nicht: Dessen ethnozentristische Gaudipolitik verpackt Inhalte zwischen Gebirgsschützen und Gabalier in einer Form, die in Deutschland undenkbar ist.
Es hätte gut werden können, aber jetzt kommt eine Rezession, und die ideologischen Spaltungen der bleiernen Merkeljahre werden hässlicher: Als alter, weißer Mann checkt man besser seine Privilegien und sichert sie im Ausland.
Greta kam nicht bis Mantua: Beim Gran Premio Nuvolari am letzten Freitag gab es keine Proteste von angeblichen Klimaaktivisten, sondern heiße italienische Liebe für laute Motoren und Abgase.
Zerstritten, zynisch und machtgierig auf dem Weg in den Untergang: Matteo Renzi hat die italienischen Sozialdemokraten gespalten. Ein Debakel für die EU und ein Geschenk für Matteo Salvini.
Wie vor 80 Jahren: Schon einmal wurde in Deutschland versucht, Autoindustrie und Kunden mit Druck auf eine Berliner Linie für das angebliche Volkswohl zu bringen. Es ging nicht gut aus.
Seit 2001 können Berliner Bezirke massiv in den Verkehr eingreifen. 2019 ist es für Radfahrer und Fußgänger immer noch lebensgefährlich. Vielleicht sollte man statt eines SUV-Verbots eine Politikerabwahl in Auge fassen.
Die Energieart ändert sich, die Lobbyisten und Profiteure bleiben: Die Windkraftanhänger, die zu Wirtschaftsminister Altmaier pilgern, haben sich daheim ihre Feinde und Probleme selbst gemacht.
Die Absprache hat es in sich: Eine Regelung zur Mietenabsenkung wird zum Lebensrisiko für grüne Wohlhabende in den Innenbezirken. Vielleicht ist es nicht durchdacht – oder die Linke hat den Grünen eine Falle gestellt.
Besonders jüngere Freigeister freuen sich über den Berliner Mietendeckel. Dabei wären sie mit ihren liberalen Lebensentwürfen in der DDR selbst in der Zelle neben den bösen Kapitalisten gelandet.
Als Opera Buffa kann es gefallen: Die Regierungskrise in Italien ist so chaotisch, wie gelebte Demokratie nur sein kann, spannend, intrigant, und am Ende gewinnt immer einer, der auch nicht schlechter als der andere ist.
Niemand schlägt den Freistaat Bayern auf dem eigenen Verbotsplatz: Konsequent angepasst, werden die grünen Fatwas aus dem Kalifat Ismiregalistan auch die Alpen und ihre Bewohner vor Überfremdung schützen.
Der Deutsche liebt den Regenwald nur, wenn er weit weg ist: Das eigene Land hat beim Debakel des abgesagten Nationalparks Donauauen gezeigt, wie gering der Stellenwert natürlicher Lebensräume ist.
Angeblich wachsen in Deutschland die Vermögen, auch wenn es nur die Vermögensbewertung ist. Da reicht schon ein Hausverkauf, um aus einer ganzen Straße ein Reichenquartier zu machen, das Politiker gern schröpfen würden.
In der kleinen Grünanlage zeigt sich die große Idee: Wer heute wegen seiner Kinder und versagender Schulen nach einem schönen Platz auf dem Land sucht, sollte unbedingt auf die Straßenrandbegrünung achten.
Die meinungsbildende Berliner Kaste redet die Konflikte zwischen Stadt und Land gern klein. Aber leider treten ihre Angehörigen genau so auf, wie man sich auf dem Land städtische Profiteure der Verbotsparteien vorstellt.
Verrottet und ausgerastet - so erscheint manchen deutschen Beobachtern die italienische Demokratie. Von dieser Hybris profitiert Matteo Salvini, der genau weiß, wie man mit dem Volk reden muss.
Stadtluft macht einsam, arm und lässt die Eltern zurück: Mit der Akademisierung der Jugend und ihrer Abwanderung in die Zentren zerbrechen die alten Systeme der Vermögensbildung – obwohl sie gut funktionieren.
Der Mensch braucht für das Überleben kein grünes Hitzefrei, kein Elterntaxi und keine Klimaanlage: Genetisch ist er auf Wärme vorbereitet, nur kulturell hapert es inzwischen mit dem Basiswissen zur Körperkühlung.