1. Handball Bundesliga Frauen

Tabellendritter trifft auf Tabellenneunten

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Franziska J. Braun/Bernd Hohnstein

Nach dem 36:19-Kantersieg gegen den 1. FSV Mainz 05 am Mittwoch geht es am Sonntag bereits zum nächsten Bundesligaspiel. Um 16.30 Uhr treffen in der EWE Arena der gastgebende VfL Oldenburg und der Thüringer HC aufeinander.

Rückblick:
Herbert Müller ist sehr stolz darüber, wie seine Mannschaft das letzte Spiel in der Gruppenphase des EHF-Cups gemeistert hat. Zwar war der Gruppensieg bereits perfekt, dennoch wollten die Thüringerinnen dieses Spiel gewinnen, um sich ohne Punktverlust zu qualifizieren. „Wir haben ein sehr intensives und fokussiertes Spiel gespielt und dadurch verdient mit 30:24 gewonnen.“, bilanziert Herbert Müller das Spiel. Stolz ist er auch darüber, wie die Mannschaft den krankheitsbedingten Ausfall von Meike Schmelzer kompensieren konnte. Die gezeigte Leistung von Mariana Ferreira Lopes hebt der Coach besonders heraus: „Sie hat, als das Spiel hinten raus noch mal eng wurde und Kastamonu auf ein Tor herankam, in der Mitte sehr gut gearbeitet und damit das Spiel für uns entschieden.“. Umso schwerer wiegt jetzt, dass Mariana nun einige Zeit wegen einer wieder aufgebrochenen Schulterverletzung ausfällt. Nach Herbert Müller hat sich die Portugiesin gerade richtig in die Mannschaft eingewöhnt und das Spiel des THC verinnerlicht. Besonders auf internationalem Parkett zeigte sie ihr Können und konnte dem THC helfen.  
In der Auslosung für das Viertelfinale im EHF Cup wurde dem Thüringer HC mit Podravka Vegeta aus Kroatien ein bekannter Gegner zugelost. Herbert Müller meinte dazu: „Ich habe die Auslosung am Dienstag mit Spannung erwartet und muss sagen, wir haben sicherlich das schwerste Los aus dem zweiten Topf erwischt.“ Der kroatische Meister hat sich in dieser Saison besonders im Rückraum verstärkt, um in der EHF Champions League anzugreifen.„Dass sie gegen Siofok zweimal unentschieden gespielt haben, sollte uns eine Warnung sein!“

Mit Blick auf das gestrige Spiel gegen den 1. FSV Mainz 05 ist Herbert Müller mehr als zufrieden mit seiner Mannschaft. Diese hat sich in der ersten Halbzeit sehr gut präsentiert und eine geschlossene Teamleistung gezeigt. „Ich konnte in der ersten Halbzeit bereits früh durchwechseln und allen Spielerinnen ihre Einsatzzeiten gewähren. Ich denke, der Halbzeitstand von 20:9 spricht Bände.“, freut sich der Trainer des THC über eine gelungene erste Halbzeit. Die Mannschaft hatte zu Beginn der zweiten Hälfte ein paar technische Fehler zu viel, fing sich schnell wieder und fand zu ihrem Konterspiel in dem Ina Großmann überzeugte. „Ich freue mich, dass Ina so ein Spiel machen konnte. Zudem freut es mich auch sehr, dass wir Greta Köster so viel Einsatzzeit gewähren konnten. Diese nutzte sie auch sehr gut und belohnte sich selbst mit ein paar schönen Paraden.“.
Den gestrigen Sieg musste der THC allerdings teuer bezahlen. In der zweiten Halbzeit knickte Kreisläuferin Meike Schmelzer unglücklich um und brach sich den Mittelfußknochen. „Meike war gestern Abend noch im MRT und liegt jetzt im Krankenhaus. Der Bruch ist leider kompliziert und muss operiert werden, dadurch fällt sie fast drei Monate aus.“ Die Verletzung von Meike Schmelzer trifft den THC hart, da nun zwei Kreisläuferinnen aus dem Kader ausfallen. Mia Biltoft, die als Ersatz für die verletzte Josefine Huber kam, ist nun die einzige verbliebene Spielerin auf dieser Position. Durch ihr Baby kann sie jedoch nicht zu jedem Auswärtsspiel mitreisen. Für die Mannschaft wird es jetzt wichtig, dass sich Rückraumspielerinnen wie Beate Scheffknecht an den Kreis stellen. Die Frauen des THC können solche schwierigen Lagen meistern, wie sie jüngst im Spiel gegen Kastamonu bewiesen.
 
Zum Spiel:
Richtet man den Blick nach vorn, erwartet den THC am Sonntag gegen den VfL Oldenburg ein Spiel, welches man nicht einfach einordnen kann. Herbert Müller sieht die Oldenburgerinnen als die „launische Diva der Liga“. Die Mannschaft aus dem Norden spielt diese Saison recht durchwachsen, mal verlieren sie deutlich gegen schwächere Mannschaften, ein anderes Mal bietet sie einer Mannschaft wie der SG BBM Bietigheim die Stirn und trotzen dem amtierenden deutschen Meister ein 25:25 ab. Deswegen muss sich der THC auf seine eigenen Stärken konzentrieren und Gesicht zeigen. Dass der derzeitige Tabellenneunte kämpfen kann, bewies er gegen Bayer Leverkusen. Mit nur einem Tor musste man sich auswärts den Werkselfen geschlagen geben (25:26). Umso deutlicher wurde das Spiel gegen Mainz gewonnen mit 38:32. Eine deutliche 30:39 Niederlage gab es dagegen beim Tabellenführer BVB Dortmund.
„Wir müssen über eine kompakte und gute Deckung kommen. Nur dadurch können wir im Angriff die nötige Sicherheit bekommen.“, so die Einschätzung des Trainers. Dass der THC seine Spiele momentan über die Abwehr gewinnt, zeigte sich in den letzten Wochen immer deutlicher.
Die Bilanz der letzten 10 Spiele gegen den VfL Oldenburg geht klar zugunsten des Thüringer HC aus, der alle Spiele für sich entscheiden konnte. Am 15.05.2015 gelang dem VfL der letzte Sieg im DHB-Pokal gegen den THC. Knapp vier Monate später trennten sich beide Teams in Oldenburg 31:31. Seit dem gingen die Thüringerinnen stets als Sieger vom Spielfeld.

Pressegespräch vor dem Spiel im Thüringer HC Magazin auf YouTube

Zum Kader:
Personell wird es langsam eng. Neben den schon längere Zeit verletzten Josefine Huber und Marie Skurtveit Davidsen, kommen jetzt Mariana Ferreira Lopes und Meike Schmelzer hinzu. Wie lange Mariana Lopes ausfällt, ist momentan ungewiss. Eine zweite Diagnose vom Arzt der portugiesischen Nationalmannschaft steht noch aus. „Wir müssen dann entscheiden, ob sie die Schmerzen aushält und spielen kann oder ob gleich operiert werden muss.“
Meike Schmelzer wird ungefähr drei Monate ausfallen.
Neben den negativen Meldungen hat Herbert Müller eine freudige Botschaft zu verkünden. Spielmacherin Iveta Koresova ist schwanger und erwartet ein Kind. „Das ist für uns alle und den Verein eine ganz große Freude, auch wenn wir jetzt länger auf Iveta verzichten müssen. Wir allen freuen uns für sie und wünschen der werdenden Mutter eine tolle Schwangerschaft.“