Schalkes Matip in der Schlüsselrolle

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Zum Rückrundenstart gegen den VfB Stuttgart am Samstag muss Schalkes Trainer Huub Stevens die Mannschaft umbauen und dabei Flexiblität beweisen. Jefferson Farfan braucht noch Zeit - auch sportlich.

Gelsenkirchen. Es wäre ein Wunder gewesen, wenn Huub Stevens in der Winterpause seine Prinzipien verändert hätte. Weil Schalkes Trainer aber nun mal ist, wie er ist, müssen sich Fans und Medien vor dem Rückrundenstart am Samstagnachmittag in der Arena gegen den VfB Stuttgart gedulden: Über die Verfassung seiner Mannschaft spricht er – über die Formation nicht. „Ich werde die Aufstellung nicht verraten, darüber werde ich erst mit meinen Jungs reden“, sagt er und grinst dabei. Weil er weiß, dass die Auswahl der ersten Elf diesmal reichlich Diskussionsstoff bietet. Denn es sind die Stammspieler Jermaine Jones, Jefferson Farfán und Lewis Holtby zu ersetzen.

Einige Indizien lassen allerdings auf Vorlieben des Niederländers schließen. So wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit die Schlüsselposition vor der Abwehr mit Joel Matip besetzen. Der junge kamerunische Nationalspieler hinterließ den besten Eindruck der getesteten Alternativen für den bis zum 1. März gesperrten Jermaine Jones. Der wegen seines absichtlichen Tritts auf den Fuß von Marco Reus beim Pokal-K.-o. in Gladbach vom DFB aus dem Verkehr gezogene Mittelfeld-Abräumer hält sich momentan im Trainingscamp der US-amerikanischen Nationalmannschaft auf und soll am Samstag gegen Venezuela spielen. „Ich bin froh, dass ich das mit Jürgen Klinsmann so hinbekommen habe“, sagt Stevens dazu.

4-4-2-System

Der Schalker Trainer wird, wenn er Matip wie erwartet nach vorne schiebt, die Vierer-Abwehrkette umstellen müssen. Wahrscheinlich rückt Benedikt Höwedes wieder von außen nach innen, Atsuto Uchida steht dann als Rechtsverteidiger parat. Marco Höger wird eher auf der rechten Seite im Mittelfeld gebraucht, links favorisiert Stevens den nach wie vor umstrittenen José Manuel Jurado.

Im voraussichtlich bevorzugten 4-4-2-System gibt es noch ein Gerangel um einen freien Platz im Angriff. Derzeit scheint Teemu Pukki, der unmittelbar vor der Winterpause gute Eindrücke hinterließ, noch im Vorteil gegenüber Chinedu Obasi zu sein. Auch der am Tag vor Heiligabend verpflichtete ehemalige Hoffenheimer habe sich aber „in kurzer Zeit schnell eingelebt“, versichert Stevens. Berichte, nach denen Schalke den Nigerianer längst gekauft und nicht nur mit Kaufoption bis zum Saisonende ausgeliehen habe, will Manager Horst Heldt nicht bestätigen. „Wenn ich die Option bereits gezogen hätte, müsste ich es aber auch nicht unbedingt sagen“, meint er und erklärt: „Wir werden aber sicherlich auch nicht ewig warten.“

Fafán legt den Fokus darauf, wieder fit zu werden

Eng verknüpft ist die Personalie Obasi mit der Personalie Farfán. Der Peruaner, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft und der dann durch Obasi ersetzt werden könnte, hat sich nach wie vor nicht gerührt. „Ich denke, er wird zunächst seinen Fokus darauf legen, wieder fit zu werden“, vermutet Heldt. Auch dieser Prozess gestaltet sich aber schwieriger als erhofft. Farfán hat nach seinem im November erlittenen Innenband-Teilabriss im Knie am Donnerstag erstmals wieder ein wenig mit dem Ball trainiert, dabei aber noch Schmerzen verspürt. Konditionell fit wirkt er auch nicht, das hält Stevens aber für normal: „Wenn ein Spieler acht Wochen lang nicht mit der Mannschaft trainiert, baut er ab. Ich hatte aber gehofft, dass er im Trainingslager wieder Anschluss finden würde, das war aber nicht der Fall. Er braucht noch Zeit.“ Dass Farfán das einsame Rundendrehen so sehr mag wie eine Zahnwurzelbehandlung, erschwert die Lage. „Er liebt es nicht zu laufen“, hat auch Stevens erkannt. „Ich hoffe, dass er schnell wieder an den Ball kommt. Denn mit Ball läuft er vielleicht leichter als ohne.“

 
 

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