Der berühmte Sohn der Stadt, Albrecht Berblinger, würde kommende Woche, am 24. Juni, 250 Jahre alt werden. Der wackelige Turm in Form einer weiß-roten Wendeltreppe auf der Ulmer Stadtmauer soll an den gescheiterten Flug des "Schneiders von Ulm" und an seinen Pioniergeist erinnern. Der Turm wurde extra für das Berblinger-Jubiläum konstruiert und war nicht unumstritten, vor allem wegen der von 500.000 auf 750.000 Euro gestiegenen Baukosten.
Ulmer Baubürgermeister: Projekt "erheblich unterschätzt"
Baubürgermeister Tim von Winning hatte das Projekt immer gegen Kritiker verteidigt. Am Mittwoch sagte er, er habe das, was mit dem Turmbau auf die Stadt zukomme, "erheblich unterschätzt". Alles sei vollkommen neu gewesen, vor allem das Schwingen des Turms. Dafür habe es Zeit und einen Statik-Experten gebraucht.
Es hat viel Spaß gemacht und uns alles abverlangt, aber eines ist klar: Der Turm passt als Kunstwerk perfekt an diesen Platz
Der Ulmer Oberbürgermeister Gunter Czisch (CDU) sagte beim Einweihungstermin, es sei ein Experiment und ein schwieriger Prozess gewesen, der sich aber gelohnt habe.
Wer da oben ist, spürt, dass es Dinge gibt, die auch in schwierigen Zeiten gelingen können
Jetzt freue er sich, dass der Turm stehe, so Czisch, "und dass er auch so ein bisschen Aufbruchstimung erzeugt."
Berblinger-Turm wird am 25. Juni eingeweiht
In der kommenden Woche beginnen die Feierlichkeiten zu Ehren des Ulmer Flugpioniers. Am 25. Juni soll der Berblinger-Turm offiziell eingeweiht werden, am Tag darauf ist er für die Öffentlichkeit zugänglich.
Die meisten Veranstaltungen zum Berblinger-Jubiläum hatte die Stadt Ulm wegen der Corona-Pandemie verschoben. Die Ulmer Kulturbürgermeisterin Iris Mann sagte, statt eines 14-tägigen Festivals werde es nun über eineinhalb Jahre bis Mai 2021 in drei Blöcken Berblinger-Veranstaltungen geben.
Berblinger war von Beruf Schneidermeister, er scheiterte 1811 mit dem Versuch, mit selbstgebauten Flügeln über die Donau zu fliegen und stürzte in den Fluss.