Porträt , (französisch Portrait), * Bildnis mit der Darstellung der individuellen Züge eines bestimmten Menschen.
Das Porträt kann der Wirklichkeit entsprechen oder aber den Porträtierten in idealisierter Form darstellen. Bei Auftragsarbeiten wurde früher oft "geschönt", etwa Falten und Tränensäcke kaum wiedergegeben oder Warzen weggelassen u. ä. Das Gegenteil trifft bei karikierenden Porträts zu, bei denen Unzulänglichkeiten verstärkt werden. Die Fotografie setzte der Nachfrage nach gemalten oder plastisch ausgeführten zeitgenössischen Bildnissen fast ein Ende, ausgenommen die * Karikaturen. Sie geben für gewöhnlich bekannte Personen des öffentlichen Lebens (Politiker, Schauspieler, Sportler usw.) wieder und haben bis heute nichts an Aktualität verloren.
Bei Porträts handelt es sich überwiegend um Einzeldarstellungen, doch sind auch Doppelporträts (Ehepaare) und Gruppenporträts (* Doelenstücke, * Regentenstücke usw.) keine Seltenheit. Nach der dargestellten Person wird zwischen Kinder-, Frauen-, Männer-, Herrscher- und * Selbstporträt unterschieden (* Bildnis).
J. POPE-HENNESSY, The Portrait in the Renaissance, London, New York 1966; A. WAGNER, Antlitz und Gestalt, München 1967; H. D. v. DIEPENBROICK-GRÜTER, Allgemeiner P.-Kat., Hildesheim 1969; B. HINZ, Studien zur Gesch. des Ehepaarbildnisses, in: Marburger Jahrb. für Kunstwiss. 19, 1974; R. SCHOCH, Das Herrscherbild in der Malerei des 19. Jh., München 1975; A. DÜLBERG, Privatporträts. Geschichte und Ikonologie einer Gattung im 15. und 16. Jh., Diss. Köln 1985, Berlin 1990.
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