Maria Ehrich: "Für Freunde und Familie bin ich immer noch Maria"

Erfurt. Maria Ehrich aus Gebesee ist jetzt ein Star und reist im zweiten Teil der Edelstein-Trilogie "Saphirblau" wieder durch die Zeit.

Maria Ehrich - hier bei der Vorstellung von "Rubinrot" - schlüpft in "Saphirblau" wieder in die Rolle der Gwendolyn Shepherd. Der Fantasy-Film basiert auf dem zweiten Teil der Trilogie Liebe geht durch alle Zeiten von Kerstin Gier. Archiv-Foto: Daniel Volkmann

Maria Ehrich - hier bei der Vorstellung von "Rubinrot" - schlüpft in "Saphirblau" wieder in die Rolle der Gwendolyn Shepherd. Der Fantasy-Film basiert auf dem zweiten Teil der Trilogie Liebe geht durch alle Zeiten von Kerstin Gier. Archiv-Foto: Daniel Volkmann

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Von Gebesee direkt ins Jahr 1783: Die Thüringerin Maria Ehrich muss wieder die Welt retten. In "Saphirblau", dem zweiten Teil der "Edelstein-Trilogie" von Kerstin Gier, wird die 21-Jährige in der Rolle der Gwendolyn Shepherd erneut zur Zeitreisenden wider Willen. "Es wird actionreich und superspannend", verrät die Schauspielerin im TA-Gespräch.

"Fäden, die im ersten Teil gesponnen wurden, werden weitergeführt, einiges wird aufgelöst, es gibt viele Erkenntnisse, aber einiges bleibt offen", berichtet Maria Ehrich. "Und mehr sage ich dazu nicht, ich will ja nicht das Ende vorweg nehmen."

In ihrer Heimatstadt Gebesee tankte die Wahl-Berlinerin in den vergangenen Tagen Kraft für den roten Teppich, der in Köln am 14. August zum offiziellen Filmstart ausgerollt wird.

Als Vorpremiere wird das Fantasy-Abenteuer jedoch schon am heutigen Samstag in Mühlhausen (Unstrut-Hainich-Kreis) gezeigt. Denn in der Stadt, die ­ Mittelalter neben Erfurt zu den mächtigsten zählte, wurden auch einige Szenen für den Film gedreht. So diente die historische Ratsstube zum Beispiel als Kulisse für das London im 19. Jahrhundert.

Besonders aber gefielen Maria Ehrich die Dreharbeiten in Eisenach auf der Wartburg. "Da hat man das Gefühl, in der Vergangenheit zu sein", schwärmt sie. Die Wartburg habe es ihr auch leichter gemacht, sich in die Zeit von 1783 zurückzuversetzen.

Keine großen Gefühle trotz Liebesgeschichte

Nachdem im ersten Teil "Rubinrot" die Liebesgeschichte mit Gideon de Villiers (gespielt von Jannis Niewöhner) begann, rückt sie in "Saphirblau" nun mehr in den Fokus. "Das war kein Problem", so 21-Jährige. "Wir sind mittlerweile gut befreundet. Große Gefühle können da nicht aufkommen, man macht alles nur technisch, damit es auf der Leinwand gut aussieht."

Die Bezeichnung Jungstar trifft für Maria Ehrich allenfalls noch zu, wenn man ihr Alter meint. Inzwischen kann sie eine stattliche Anzahl von Filmen vorweisen, unter anderem spielte sie neben Veronica Ferres im Zweiteiler "Die Frau vom Checkpoint Charlie" und war in dem Fernseh-Dreiteiler "Das Adlon" zu sehen.

Dass sie nun berühmt ist, findet sie komisch. "Ich sage lieber, ich bin bekannt", erklärt Maria Ehrich. "Denn für meine Freunde und meine Familie bin ich ja immer noch Maria." Dass sie auf der Straße erkannt wird und Fans Autogramme wollen, sei für sie immer noch irgendwie irreal. "Eigentlich träumt ja jedes kleine Mädchen davon, aber wenn es dann plötzlich soweit ist, kann man es selbst nicht verstehen", verrät sie.

Apropos Familie: "Ich bin ein Familienmensch", gibt die 21-Jährige zu. Sie müsse einfach immer wieder zurück nach Gebesee kommen. Obwohl ihre Eltern sie bei allem unterstützen, seien sie vorsichtig - auch jetzt noch, wo es mit dem Filmgeschäft sehr gut laufe. "Sie raten mir immer auf dem Teppich zu bleiben und die Fühler nach allen Seiten auszustrecken", so Maria Ehrich.

Daher hält sie trotz ihres Erfolgs an ihren Zukunftsplänen fest. "Ich spiele mit dem Gedanken, Literatur zu studieren. Es interessiert mich und passt sehr gut zur Schauspielerei", sagt sie.

Vor einem Monat schon hat Maria Ehrich den Film "Saphirblau" anschauen können. "Ich freue mich darauf, ihn jetzt noch einmal zu sehen und vielleicht ein bisschen objektiver drauf zu schauen", erzählt Ehrich. Die älteren Filme sieht sie sich allerdings nicht so gern an, "da hat man immer das Gefühl, sich vergleichen zu müssen mit damals und heute".

Bei der Vorpremiere in Mühlhausen wird die Schauspielerin nicht dabei sein können. "Ich habe leider Termine in Düsseldorf", erzählt sie und verrät, dass ihre kleine Schwester im Publikum sitzen wird.

Die Traumrolle wäre ein Bösewicht

Und wenn sie wie Gwendolyn Shepherd durch Zeit reisen könnte? "Dann würde ich gern einmal komplett durch die Zeit reisen, das wäre cool."

Ab Herbst steht Maria Ehrich wieder in einer Hauptrolle vor der Kamera. Genaues dazu will sie nicht preisgeben. Außer: "Es ist noch nicht klar, ob es ein Kino- oder ein Fernsehfilm wird, aber er ist international und deswegen freue ich mich sehr darauf." Ihr Traum, in einem Film als Bösewicht "mal so richtig in die Dunkelheit abzutauchen" muss wohl noch ein bisschen warten.

Dass der Fantasy-Streifen immer wieder mit "Harry Potter" verglichen wird, macht der Thüringerin nichts aus. "Ich bin mit Harry Potter aufgewachsen, ich liebe auch die Filme."

Ob nach "Rubinrot" und "Saphirblau" auch noch "Smaragdgrün" gedreht wird, ist derzeit noch offen. Aber Maria Ehrich ist optimistisch: "Ich will die Geschichte zu Ende führen."

! Vorpremieren in Mühlhausen und Nordhausen: Samstag, jeweils 17.30 Uhr.