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Amazon verliert wichtigen Partner: Ist neuer Bringservice nur heiße Luft gewesen?

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Als Amazon vor wenigen Monaten mit Amazon Fresh an den Start ging, war die Sorge groß. Der US-Riese sicherte sich in Deutschland wichtige Kooperationspartner. Supermärkte und Discounter fühlten sich bedroht. Doch die Angst scheint völlig unbegründet. Ein wichtiger Händler hat sich nun nach einer Testphase komplett vom Lieferangebot verabschiedet.
Das war ein eher kurzes Intermezzo: Nach nicht einmal 14 Monaten Zusammenarbeit bietet die Münchner Bio-Marktkette "Basic" ihre frischen Lebensmittel über keinen Amazon-Lieferservice mehr an.
Nachdem bereits zu Beginn des Jahres 2018 die Kooperation mit Amazon Fresh aufgekündigt worden war, wird das frische Obst und Gemüse des bayrischen Bio-Lieferanten nun auch über Amazon Prime nicht mehr bestellbar sein.
Dazu der Marketing-Leiter von Basic Bio, Manuel Zalles-Reiber gegenüber Supermarktblog:
„Die Zusammenarbeit mit Amazon war stets sehr professionell, aber für basic mit sehr viel Aufwand verbunden. Da sich unsere Erwartungen mit der Plattform bedauerlicherweise nicht erfüllt haben, haben wir den Vertrieb über Amazon Fresh im Januar und über Prime Now im Juni beendet.“

Kooperation zwischen Amazon und Basic von anfang an auf wackligen Beinen

Das Basic-Sortiment kann auf Amazon nicht mehr geordert werden.
Das Basic-Sortiment kann auf Amazon nicht mehr geordert werden. Bild: Basic Bio
Wie die Lebensmittelzeitung berichtet, habe gerade Basic selbst mit deutlich mehr Bestellungen über Amazon Fresh und vor allem Prime gerechnet - bestätigt hat dies der Hersteller bisher jedoch nicht.
Allgemein schien das Experiment "Basic Produkte auf Amazon" von Beginn an auf wackligen Beinen zu stehen: So häuften sich gerade zu Beginn des Jahres die Berichte, wonach die Effizienz in Sachen Bestellung, Abholung und Lieferung häufig zu wünschen übrigließ.
So wurden beispielsweise in Berlin im Südwesten der Stadt die Bestellungen zusammengestellt und von Prime-Now-Fahrern abgeholt. Dies hatte zur Folge, dass mehrere Teile der Hauptstadt wegen des begrenzten Lieferradius gar nicht beliefert werden konnten.
Zusätzliches Problem für Basic auf Amazon: Der Basic-Shop wurde innerhalb von Prime Now als eigenständiger Shop behandelt - separater Mindestbestellwert (also unabhängig davon, was zusätzlich über Amazon bestellt wurde) inklusive.

Amazon: Gehen dem Konzern langsam die Partner aus?

Die neuesten Entwicklungen der Kooperation von Amazon und Basic passen dabei gut in das allgemeine Bild: Die deutschen Partner, deren Kooperationen mit dem Versandriesen noch bestehen, werden immer rarer.
In Berlin gibt es diesbezüglich noch Kochhaus und Rossmann, in München ebenfalls Kochhaus, Feneberg und Bienen-Apotheke.
Fans der Basic-Produkte können aber aufatmen: Im Online-Shop des Anbieters werden die frischen Obst- und Gemüse-Artikel weiterhin angeboten.
Marketing-Leiter Zalles-Reiber zum Thema:
„Wir betreiben bereits seit 2009 unter shop.basicbio.de einen eigenen Online Shop mit rund 6.000 Produkten des täglichen Bedarfs, ausschließlich in Bio-Qualität. Eine neue Online-Partnerschaft schließen wir nicht aus.“