Forderungskatalog für faire UNICEF-Werbung

Liebe Freunde,

Wir sind uns einig: Die UNICEF Kampagne “Schulen für Afrika”, in der weiße Kinder mit Schmutz/Make-Up/Schuhcreme beschmiert wurden, um “Kinder in Afrika” darzustellen, hätte nicht passieren dürfen. Was tut UNICEF nun im einzelnen, um dies wieder gut zu machen?

Wir haben einen Forderungskatalog erstellt, der der Öffentlichkeit demonstrieren kann, dass es nicht das “Recht” deutscher Organisationen ist, Menschen nach Belieben auch herabsetzend darzustellen. Auch können zukünftige ähnliche Fehltritte vermieden werden, wenn unseren Forderungen nachgekommen wird.

Um diesem Anliegen Gehör zu verschaffen, haben wir eine Pressemeldung veröffentlicht, und diese Forderungen an UNICEF geschickt.

Sie können diese Forderungen unterstützen indem Sie an UNICEF schreiben und das Kommittee der United nations (“it’s your world”), denen UNICEF untersteht.

information@unicefusa.org; 3rdcommittee@un.org; info@derbraunemob.de">schulen@unicef.de, information@unicefusa.org, 3rdcommittee@un.org

Dafür können Sie gerne unseren Brief verwenden. Bitte senden Sie freundlicherweise eine Kopie an info@derbraunemob.de damit wir einen Überblick über den Umfang der Proteste bekommen.

(diese Erklärung finden Sie in englischer Sprache auf der Seite)

Mit freundlichen Grüßen,

info@
derbraunemob.de

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Frau Heide Simonis, Alexandra-Friederike Prinzessin zu Schoenaich-Carolath, und UNICEF-Mitarbeiter,

In der UNICEF Kampagne “Schulen für Afrika” wurden Weiße Kinder mit Schmutz/Make-Up/Schuhcreme beschmiert, um “Kinder in Afrika” darzustellen. Sicher sind Sie mit uns einer Meinung, dass dies nicht hätte passieren dürfen. Auch UNICEF-MitarbeiterInnen, zahlreiche Bürgerrechts-Organisationen sowie protestierende Zivilpersonen aus vielen Ländern haben dies erkannt und ihrem Protest bereits Ausdruck verliehen.

Da aus einem Antwortbrief von UNICEF Deutschland leider ersichtlich ist, dass dort in der Tat noch nicht eingesehen wird, weshalb diese Kampagne die Würde sehr vieler Menschen verletzt, ist die Situation weiterhin unbefriedigend: die Anzeigen waren ganzseitig in Tageszeitungen veröffentlicht worden, und damit wurden pauschale Klischees sowie rassistische Bilder der deutschen Öffentlichkeit als akzeptabel und humanitär präsentiert.

Was tut UNICEF nun im einzelnen, um dies wieder gut zu machen?

Da UNICEF eine Organisation der UN ist, hat der “Fall” durchaus politische Tragweite: in wieweit darf eine UN-Organisation Menschen herabwürdigen und als unterlegen/irrelevant betrachten und behandeln, ohne dass dies Folgen für die Organisation selbst hat? Zahlreiche Menschen haben protestiert.

Wir fordern daher

– die Schaltung von Anzeigen in Größe und Umfang der original-Anzeigen, in denselben Zeitungen (Gegendarstellung), die darüber informieren, dass die vermittelten Bilder falsch und schädlich waren, im Wortlaut wie unten

– ein edukatives Treffen der Vorsitzenden der UNICEF-Diversity Abteilungen zumindest der USA und England mit den für diese Kampagne Verantwortlichen deutschen UNICEF-MitarbeiterInnen

– das künftige INSTITUTIONELLE Einbeziehen von ausgebildeten Diversity- und Antidiskriminierungs-Sachverständigen sowie VertreterInnen derjenigen Gruppe, der geholfen/gespendet werden soll, in alle Werbekampagnen von UNICEF Deutschland

– Nachricht darüber, wann und wie unseren Forderungen nachgegangen wurde.

Da Sie ja ausschließlich humanitäre Ziele haben, sind Sie mit uns sicher einer Meinung, dass eine solches Handeln durchweg positiv betrachtet werden wird, und dem erreichen Ihrer Ziele -gleichen Chancen für ALLE Kinder- förderlich ist.

Mit freundlichen Grüßen,

Vorstand der braune mob e.V.
media-watch – schwarze deutsche in medien und öffentlichkeit
i.A.
Noah Sow
Jean-Alexander Ntivyihabwa
Patricia Eckermann

Cc:

Division for Social Policy and Development
Department of Economic and Social Affairs,
United Nations, DC2-1320,
New York, NY 10017, USA
Fax: 1 212 963 3062

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Textvorschlag für die geforderte Gegendarstellung:

öffentliche Entschuldigung

UNICEF Deutschland veröffentlichte kürzlich eine Anzeigenkampagne namens “Schulen für Afrika”. Das Ziel dieser Kampagne war es, darauf aufmerksam zu machen, dass es in einigen afrikanischen Ländern leider noch immer Kinder gibt, die keinen Zugang zu elementarer Schulbildung haben.

Trotz unserer aufrichtig guten Absichten, auf die Notlage dieser Kinder aufmerksam zu machen, war unsere Kampagne falsch konzipiert, da sie verschiedene schädigende und negative Klischeevorstellungen bestätigte, die wir von Afrika haben.

In einer Reihe von vier Bildern wurde jeweils ein Weißes deutsches Kind abgebildet, dessen Gesicht braun beschmiert war, neben Statements, die pauschale Verallgemeinerungen über die fehlende Bildung “afrikanischer” Kinder transportierten.

Durch nachträgliche Einsicht erkennen wir heute, dass es eine schwere Fehlentscheidung war, die Gesichter der Kinder anzumalen um “Afrikaner” darzustellen. Schwarz zu sein ist weder “schmutzig” noch sollte es mit “Make-Up” verglichen werden.

Wir entschuldigen uns vorbehaltlos für den herabsetzenden Charakter dieser Kampagne.

Fußball: Endlich Konsequenzen für rassistische Beleidigungen

Es scheint sich langsam mal die nötige Ernsthaftigkeit einzustellen, wenn es um die rassistischen Beleidigungen von Spielern geht. Laut Spiegel Online wurde Weidenfeller für seine an Asamoah gerichteten Sprüche für drei Spiele gesperrt und muss “10.000 Strafe zahlen. Auch, wenn es – nicht unbedingt für jeden nachvollziehbare – Entlastungsgründe gab, die einen Punktabzug für seine Mannschaft verhinderten, ist das endlich mal ein deutliches Zeichen dafür, dass so ein menschenverachtender Dreck zumindest in der 1. Bundesliga nicht mehr weiter geduldet und ignoriert wird.

Es bleibt zu hoffen, dass demnächst auch gegen Fans bzw. deren Mannschaften eingeschritten wird, die rassistische und antisemitische Äußerungen für eine geeignete Unterstützung ihrer Teams halten.

Links mit Infos zu anderen unsportlichen Vorfällen:

via BLACKprint

Schräge Gleichstellungskampagne

Hamburger Homo-Kampagne

Dies ist das Motiv einer Kampagne für die Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften. Nun versteh ich nicht:

  • Warum ist auf dem Plakat ein Hetero-Paar (bzw. zwei Menschen unterschiedlichen Geschlechts)? Auf der zugehörigen Postkarte stehen alle Erklärungen auf der Rückseite, so dass man beim ersten Ansehen gar nicht versteht, dass das Motiv etwas mit Gleichstellung von homosexuellen Partnerschaften zu tun hat.
  • Warum ist davor ein Schwarzes Mädchen – und in dieser seltsamen Pose mit Finger im Mund?!
  • Welche Assoziationen sollen mit dem Zusammenspiel von 2 weißen “Eltern”, einem Schwarzen Kind und dem roten Wort “ABGELEHNT” hervorgerufen werden?

Wer hat ne Idee???

via BLACKprint

Werbung, die es richtig macht.

Heutzutage ist es leider noch immer nicht üblich, Menschen, die nicht weiß sind, in Deutschland als “normale Menschen” und selbstverständlichen Teil der Bürgerschaft zu begreifen und zu behandeln. Ganz im Gegenteil konstruieren ja sogar Bundesregierung und Medien Schwarze Menschen andauernd als “fremd” und sind in deutschen Film- und TV-Produktionen recht wenig Schwarze zu sehen, die normale Rollen spielen ohne dass diese “Schwarze” Funktion erfüllen.
Sogar wenn man sich die neue Kampagne der “Integrationsbeauftragten” ansieht, kann man den Eindruck erhalten, dass sich dort noch nicht herumgesprochen hat, dass Schwarze auch Deutsche bzw EuropäerInnen sein können – und dies in Deutschland zu einem sehr hohen Prozentsatz auch sind.

Hier ein paar Werbungen (und ein Artikel), die Hoffnung machen. Weiter so.

Sw

Quelle und Artikel: "FitForFun"
Quelle und Artikel: “FitForFun”

Quelle: American Express Deutschland
Quelle: American Express Deutschland

Quelle: Microsoft Deutschland
Quelle: Microsoft Deutschland

Quelle: Nintendo Deutschland
Quelle: Nintendo Deutschland

Quelle: Deutsche Post
Quelle: Deutsche Post

Tagesschau-Interview: “Bundespolitik verstärkt völkische Ideologie”

Im Tagesschau-Interview Rechtsextremismus: “Kommunen müssen tätig werden” spricht endlich mal jemand deutlich aus, dass Politik und Gesellschaft immer noch am überkommenen Völkischen Bild von “Deutschen” festhalten und damit Rassismusbekämpfung erheblich erschweren.

Auf Tagesschau.de heißt es:

“Die Kommunen müssen gegen den Rechtsextremismus endlich selbst tätig werden”, so der Experte Bernd Wagner im Interview mit tagesschau.de. Aber auch die Bundespolitik verstärke durch ihre Rhetorik bisweilen die völkische Ideologie. Außerdem kritisierte Wagner die Rolle der Medien.

Wagner: “Das große Problem in der demokratischen Politik ist, dass man mit Ethnisierungen – wie es im Soziologen-Deutsch heißt – arbeitet. Politische Fragen werden über den Begriff des Völkischen gezogen. Völker und “Rassen” und Kulturen werden in den Mittelpunkt gestellt. Das geht so nicht. Man muss sich besonders den sozialen Fragen rhetorisch anders nähren, denn sonst stößt das beim rechtsextremen Massenpublikum durchaus auf Freude. Denn es gibt einen erklecklichen Anteil dieser Leute in Deutschland.”

Das ganze Interview ist hier, auf www.tagesschau.de

Sw

“Mein Inneres interessiert mich nicht!”: überhebliche Interviewerinnen nerven die britische Schriftstellerin Zadie Smith

Aufreger-Zusendung von Andreas:

(…) also ich wollte (…) nur auf dieses Tsp.-Interview von Zadie Smith, die britische Schriftstellerin ist, aufmerksam machen, es ist grotesk zu sehen, wie ahnungslos und dabei noch selbstbewusst-nachhakend der Interviewer in die typischen Stereotypie-Fettnaepfe weisser Europaer stapft, es geht (fuer ihn) um die Frage, warum die Figuren ihres neuen Romans eingentlich schwarz seien, warum die Konfliktlinien nicht zwischen schwarz und weiss sondern zwischen schwarzen Unterschichts- und Mittelschichtsfamilien verlaufen, sie versteht natuerlich die Frage nicht: warum schwarz, das schwarze als Abweichung, Deviation der Norm, Schwarz als Symbol fuer Abweichung unter denen die Subjekte zu verschwinden scheinen:

“Mein Inneres interessiert mich nicht!”

Anmerkung der Red.: recht unverschämt ist auch schon die Wahl des Titels, der eine Aussage aus dem Zusammenhang reisst, und dadurch die Autorin ignorant erscheinen lässt. Den Behauptungen, dass es in Norwegen und Deutschland keine Schwarzen gebe, wird auch nicht widersprochen, was in diesem Kontext auffällig ist und auch so gewertet werden kann als sei dies eine Feststellung, auf die man Wert lege, und keine Wissenslücke (die man ganz einfach hätten schließen können).
Sw