Frauenzeitschrift “Freundin”: PoC als Requisite.

Im Blog ‘maedchenmannschaft.net’ ist ein interessanter Artikel mit dem Titel Wer ist hier eigentlich wir?

Es geht dabei um den neuen Fall einer ‘Verwendung’ von PoC als Requisiten für eine weiße Modestrecke im „sommer special“ der Zeitschrift “Freundin”.

Dort finden sich koloniale und ausgrenzende Motive inform einer Modestrecke mit pseudo-Ethno-Schmuck, Schwarzen Frauen als Deko und dem geistreichen Text “Wir spielen Meerjungfrau und hüllen uns jetzt in lichthelle Outfits, geschmückt mit Ethno-Accessoires im Großformat. Fehlen nur noch ein unschuldiger Blick und Haare, mit denen der Wind spielt.”

“Ethno-Accessoires im Großformat”, ja nun… beim Betrachten der Bilder wird die Sichtweise überdeutlich.

Der Eintrag auf Mädchenmannschaft ist sehr lesenswert, auch und besonders die Links im Text des Artikels, die deutlich machen, dass diese Gepflogenheiten durchaus ihre Muster, Funktionen und Zusammenhänge haben.

Frankfurt am Main, 31.5.2011: Kranzniederlegung für Christy Schwundeck

Update: Frankfurt/Main, Sa. 18.6.2011: Demonstration und Kundgebung im Gedenken an Christy Schwundeck!

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31.5.2011:

Um 15:00
Arbeitsamt Gallus, Mainzerlandstr. 315 (neben dem alten Ordnungsamt / früher “Ausländerbehörde”)

Die Initiative Christy Schwundeck schreibt:

Die Themen, die uns dabei beschäftigen sind:

  • Trauer und Aufregung über den Tod von Christy Schwundeck Read more

Hessischer Rundfunk:
“Farbige sind als Sparringspartner üblich, weil sie z.T. bessere Boxer sind”

Neu: Der nervenstarke Zuschauer ließ sich nicht abwimmeln und sendete dem HR einen neuen Brief. (unten als pdf)

Einen Leserbrief von A. [Name der Red. bekannt] an den Hessischen Rundfunk, der unter anderem kritisiert, dass im Tatort „Weil sie böse sind“ vom 24. April 2011 Schwarze Menschen und PoC auf unreflektierte Art funktionalisiert würden, beantwortete der Hessische Rundfunk mit einer stilistisch erfrischenden Erklärung, koloniales Vokabular inklusive:

“Farbige sind als Sparringspartner üblich, weil sie z.T. bessere Boxer sind.”

Diese grandiose Demonstration ihres interkulturellen, soziologischen und ethnologischen Bildungsstandes krönt die HR-Redakteurin?Volontärin?Visagistin?geheime Co-Intendantin? (Wir konnten keinen Hinweis auf ihre Funktion finden) mit einer fundierten Analyse – ominöse Anführungszeichen inklusive!

“Ansonsten bin ich der Meinung, dass man sicher an vielen Stellen unseres Alltaglsebens “Rassismus” entdecken kann, in diesem Tatort sicher nicht.”

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Hier auszugsweise der Zuschauerbrief:

(Zur Antwort des HR vollständigen Eintrag öffnen und HIER klicken)
(Zur Übersetzung der HR-Antwort vollständigen Eintrag öffnen und HIER klicken)

Sehr geehrte Programmverantwortliche des Hessischen Rundfunks,

(…) Im Wesentlichen schreibe ich Ihnen aufgrund folgender Szene:
Beim Sparringsboxen sieht man „Mike Staupen“ (gespielt von Peter Davor) gemeinsam mit einem Schwar- zen trainieren. „Mike Staupen“ wird von den beiden Hauptkommissaren während des Trainings gestört und dreht sich – für jeden erkennbar – zu diesen um, ist also nicht mehr gedeckt und folgt dem Sparring auch nicht mehr. Read more

Liste der Mitunterzeichner_innen der Pressemitteilung „Erschießung anscheinend unproblematisch“

Update: wichtiger Termin: Frankfurt/Main, Sa. 18.6.2011: Demonstration und Kundgebung im Gedenken an Christy Schwundeck!

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25.5.2011:

Liste der Mituntertzeichner_innen unserer Pressemitteilung „Erschießung anscheinend unproblematisch“:

Sie wird regelmäßig aktualisiert. Es haben bereits über 100 Privatpersonen und Organisationen mitunterzeichnet.

Wenn Sie die Pressemitteilung ebenfalls mitunterzeichnen möchten, senden Sie uns bitte eine Mail an info @ derbraunemob.de mit dem Betreff ‘FfM-Mitunterzeichnen’ und Ihrem Namen in der Mail (nach Wunsch gern auch Ort, Beruf/Funktion in einer mitunterzeichnenen Organisation). Read more

Pressemitteilung: „Erschießung anscheinend unproblematisch“
– Rüge der Medienberichterstattung über Tod im Jobcenter Frankfurt

Update, wichtiger Termin!: Frankfurt/Main, Sa. 18.6.2011: Demonstration und Kundgebung im Gedenken an Christy Schwundeck!

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Neu vom 30.5.2011:

Der Name der in Frankfurt getöteten Frau ist nun bekannt.

Wir betrauern den Tod von Christy Schwundeck, geboren 1971 in Omorodion.
Sie hinterlässt ihre elfjährige Tochter, einen Ehemann, einen Bruder und viele weitere Freunde und Verwandte.

Die Community ruft auf, bei der Kranzniederlegung am 31.5.  dabeizusein! (alle Infos hier)

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@ http://www.edocommunity.com

 

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Die Kopie der Traueranzeige stammt von Edo Community of Nigeria, Germany e.V. ( edocommunity.com)

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NEU vom 29.5.2011:

– „Das Jobcenter ist Schuld an ihrem Tod!“
Artikel und Interview mit Ehemann und Bruder, Artikel vom 29.5. auf Primavera24.de

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Neu vom 25.5.2011: Liste der Mitunterzeichnenden (wird regelmäßig aktualisiert) HIER.

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24.5.2011:

Wir, die Media-Watch Organisation „der braune mob e.V.“, sind bestürzt über den Vorfall im Jobcenter Frankfurt am Main, die Erschießung einer Schwarzen Deutschen durch Polizeibeamte, die zynische empathiefreie Reaktion des Sprechers der Polizeigewerkschaft sowie tendenziöse Medienberichterstattung.

Am 19. Mai 2011 war in der deutschen Medienberichterstattung der Tod einer Frau, die von einer Polizistin in einer Außenstelle des RheinMain-Jobcenter in Frankfurt am Main erschossen worden ist, eines der beherrschenden Themen.

Wir möchten hiermit sowohl unsere Bestürzung über den Tod der Frau sowie unsere Empörung über die diesbezügliche -größtenteils einseitige und unreflektierte- Berichterstattung zum Ausdruck bringen. Maßstab für Demokratie ist bekanntlich der Umgang mit Minderheiten.

Die ausführliche Pressemitteilung ist hier zum download.

Auszüge: Read more

Radio-Interview des MRBB zu rassistischen Taz-Entgleisungen

1) Zu einem schwer rassistischen Taz Artikel vor zwei Wochen

2) … gab es Proteste

3) … und darauf hin die erwartet wirre Antwort der Taz; inhaltlich etwa “Sie haben Recht aber wir machen trotzdem so weiter”, “wir machen dasselbe wie die NPD, um besonders links zu sein”, “wir haben das Funktionsprinzip ‘Satire’ nicht verstanden”.

taz – Antwortbrief als pdf hier

– Auf Radio Corax gab der MRBB nun dazu ein Interview.  Das Interview kann hier gehört oder heruntergeladen werden.

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(Hintergrund /dazu auch:) Taz – auch 2010 schon unverbesserlich

 

Bayreuth, 24.-26.4.2011: „BIGSAS Festival afrikanischer und afrikanisch-diasporischer Literaturen“

via Uni Bayreuth

In Lesungen, Performances und Podiumsdiskussionen präsentieren Autor_innen aus Afrika und seinen Diasporas ihre Arbeiten. Das Literaturfestival, das 2011 zum ersten mal stattfindet, steht unter dem Thema „Afrikanische Konzeptionen von Europa“.

Es lesen: Femi Osofisan (Nigeria), Biyi Bandele (Nigeria(UK), A.A.Wabéri (Djibouti), Jean-Luc Raharimana (Madagascar/Frankreich), Patrice Nganang (Kamerun/USA), Rinaldo Walcott (Kanada), Cristina Ali Farah (Somalia/Italien), Chika Unigwe (Nigeria/Belgien), Tsitsi Dangarembga (Zimbabwe), Sénouvo Agbota Zinsou (Togo/Deutschland).

Die literarischen Lesungen werden durch akademische Vorträge ergänzt.

Die feierliche Festivaleröffnung findet am Dienstag, 24. Mai 2011 um 17 Uhr statt und wird mit einer Spoken Word Performance & Musik beschlossen.

Ein Großes Open Air Abschlusskonzert mit »1884« – dem Music & Colonial History Projekt findet am 26. 05. 2011 um 20:00 Uhr auf dem Marktplatz in Bayreuth statt.

Zudem wird es am 26. Mai 2011 um 10:00 Uhr in der International School Bayreuth (Kerchensteiner Str. 6) eine Lesung mit Chika Unigwe für Kinder geben.

Veranstaltungsorte:

  • Iwalewa Haus, Münzgasse 9, 95444 Bayreuth &
  • BAT CampusGalerie im Foyer des Audimax, Universitätsstr. 30, 95447 Bayreut

 

Weitere Informationen:

Bevor white supremacy bei der Taz noch versehentlich von selbst verschwindet…

… musste man sich dort tunlichst anstrengen, dass das auf keinen Fall passieren kann. Schließlich wollte man den Sieg als rassistischste deutsche Mainstreampublikation 2010 für das Folgejahr nicht gefährdet sehen.

*** NEU vom 22.5.2011: Radio-Interview des MRBB zu dieser Angelegenheit ***

5.5.2011:

So veröffentlichte das Blatt wieder mal eine Glosse, die sich darin gefiel, mit Rassismus um sich zu werfen und somit wissentlich Menschen, die durch Rassismus diskriminiert werden, zu verhöhnen und verletzen – freilich ausschließlich zum Wohle der Menschheit. Der Tazredaktions-Menschheit halt.

Hier ein Beschwerdebrief des MRBB (Migrationsrat Berlin Brandenburg):

Migrationsrat Berlin Brandenburg e. V.
Oranienstr. 34
10999 Berlin
Tel.: +49(30) 616 587 55
info@mrbb.de www.mrbb.de

Offener Beschwerdebrief gegen rassistische Glosse in der taz vom 19.04.2011
Sehr geehrte Mitarbeiter_innen der taz,

mit diesem offenen Beschwerdebrief wollen wir zum Ausdruck bringen, dass wir die am 19.04.2011 in der Rubrik „Die Wahrheit“ erschienene rassistische Glosse „Die ganze Welt liebt den König von Swasiland“ für eine sich selbstkritische verstehende „Qualitätszeitung“ als untragbar erachten. Solche rassistischen und sexistischen Schmierereien überraschen nicht in nationalistischen, rechtsextremen Hetzblättern, im linken Spektrum der deutschen Presselandschaft sind sie jedoch ein Skandal.

Die gewählte Form der Satire kann dabei als ein Vorweggriff der gängigen weißen Abwehrstrategien („Ist doch nur Spaß“, „Das war doch gar nicht so gemeint“ oder „Das muss man doch noch sagen dürfen“) gelesen werden, delegitimiert sie doch die Kritik an der Verwendung von rassistischen Unwörtern wie „N-König“ oder „N-Hoheit“ mit dem Verweis auf ihren „Unernst“. Zwar darf die Satire laut Kurt Tucholsky bekanntlich „Alles!“, sie verliert dieses Anrecht jedoch, wenn sie anstatt kritisch herrschende Machtverhältnisse zu hinterfragen, diese vielmehr stabilisiert, indem sie rassistische und sexistische Stereotype reproduziert.

Eine kurze Suchanfrage auf taz.de ergibt für das rassistische, kolonial-besetzte N-Wort eine Trefferquote von 76 Artikeln.

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